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2 - EIS - RAUREIF - "WAFFELEIS"

2 - EIS - RAUREIF - "WAFFELEIS"

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Dr.Thomas Frankenhauser


Premium (World), Regenstauf

2 - EIS - RAUREIF - "WAFFELEIS"

Auf diesem Foto der Raureifkristalle auf einem alten Eichenblatt sieht man, wie sie in Reihen wachsen, die in alle möglichen Richtungen zeigen - und nicht immer konzentrisch vom obersten Punkt des (wieder?) gefrierenden oder auftauenden Wassertropfens ihren Ursprung nehmen.
Sieht man genauer hin, entdeckt man auf einigen Tropfen Linien, die oft parallel laufen; entlang diesen reihen sich die Raureifkristalle auf. Sie werden beidseits der Rinnen auf dem diese begrenzenden Randwällen wachsen, wie ja solche Kristalle überhaupt an vorspringenden "Störungsstellen" entstehen, die den sich von außen anlagernden Wassermolekülen einen Kristallisationspunkt liefern. Das ist dasselbe Prinzip wie bei der Entstehung eines Regentropfens um einen Schwebstoff in der Luft - oder eines Schneekristalls; für die Kondensation ist immer irgendetwas notwendig, das den Molekülen eine Angriffsfläche bietet.
Die Linien sind das Rätselhafte am von mir einfach so benannten "Waffeleis". Ähnlich wie bei den früher entdeckten Marskanälen scheint zunächst deren Entstehung unklar.
Bei den seinerzeit fotografierten Eisblumen am Fenster in Göfis waren sie mir auch schon aufgefallen. Es scheinen entweder Schmelzrinnen zu sein - oder Rinnen, aus denen das Eis sublimiert. D.h., daß es sich - wie bei bestimmten, von Druck und Temperatur abhängigen Umgebungszuständen im Phasendiagramm - direkt von der festen Phase in ein Gas verwandelt.
Winzige Sublimations-Krater im Eis von Schneekristallen hat zum Beispiel Don Komarechka bei den Schneeflockenforschungen auf vielen seiner perfekt fotografierten Eiskristalle entdeckt!

Fotoi aus Neukappl/Opf. vom 29.11.2019.

23.1.20

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