Der Prozeß Teil VI - Das Ende

Der Prozeß Teil VI - Das Ende

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Nach ein paar Tagen kam der Henker zurück in den Gerichtssaal und war immer noch richtig stinkig. Er brummelte sich was in den Bart und grantelte rum. Weil in der laufenden Verhandlung nichts richtig vorwärts ging und wegen der allgemeinen Hinrichtungslage in der Marktgemeinde hatte er eine Bewerbung nach Ellwangen geschickt, wo es diesbezüglich richtig brummte, aber man hatte ihm eine Absage zurückgemailt. Auch beim Scharfrichterbewerbungsportal "Erst gluehende Eisenzangen, dann gut abgehangen" gab es nur Absagen.

Vor den verwunderten Teilnehmern des Gerichtsverfahrens stieg er auf die Leiter, wurstelte mit dem Seil herum und erhängte sich. Die Sitzung wurde unterbrochen und man schaute sich die Sache und ihn an, kam aber zu keinem eindeutigen Entschluß. Also zu einem Entschluß schon, nämlich dem, daß er hinüber war, aber nicht warum. Hatte er nur nochmal üben wollen, weil er ja so wenig Erfahrung hatte, weil in dieser Gemeinde so wenig diesbezüglich Urteile gefällt wurden? Oder hatte er in suizidärer Absicht gehandelt? Trotz zahlreicher Gerüchte und Diskussionen - vor allem im Alten Wirt - wurde die Sache nie abschließend geklärt und dann zu den cold cases ad acta gelegt. Auch die Berufsgenossenschaft, deren Vorsitzender der Maler war, konnte oder wollte sich nicht festlegen, und so erhielt die Witwe des Henkers keine Rente. Der Maler hingegen bekam seine Leiter zurück schaffte es mit verstärktem Einsatz, seinen Auftrag noch vor Weihnachten abzuarbeiten.

Ironie der Geschichte:
Ein paar Tage später wurde die Angeklagte zum Tode verurteilt.
Verbrennen auf dem Scheiterhaufen und vorher Kopp ab, wie es Adligen zustand.
Mangels Scharfrichter wurde ein Aushilfsscharfrichter aus Ellwangen geschickt.






Was vorher geschah:
Was bisher geschah: