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. . . die last ist so gross, wie du sie tragen kannst . . .

. . . die last ist so gross, wie du sie tragen kannst . . .

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Sabine Kuhn


Premium (Pro), Herne

. . . die last ist so gross, wie du sie tragen kannst . . .

DIE LAST IST SO GROSS, WIE DU SIE TRAGEN KANNST.

[Sinnspruch aus dem OCULATUM, dem Buch der Einsichten –
von BUTLER YATES, zusammengetragen 1666 in London]

– Ebenenkomposition aus vier verschiedenen digitalen Vorlagen
zum morgigen GRÜNDONNERSTAG –



ZUR BEDEUTUNG UND HERKUNFT DIESES TAGES
Gründonnerstag (auch Hoher, Heiliger oder Weißer Donnerstag) ist die deutsche Bezeichnung
für den fünften Tag der Karwoche bzw. der Heiligen Woche. An ihm gedenken die christlichen Kirchen
des letzten Abendmahles Jesu mit den zwölf Aposteln am Vorabend seiner Kreuzigung.

Die Fügung Grüner Donnerstag (mhd. grûne dunrestag oder grüene donerstac) ist bereits seit dem 13. Jh. belegt.
Der lateinische Terminus dies viridium (wörtlich „Tag der Grünen“– gemeint sind die durch Absolution
von den Sünden und Kirchenstrafen Befreiten, im Sinne von „Erneuerten, Frischen“ nach dem
Lukas-Evangelium 23,31: "grünes Holz" vs. "dürres Holz") war möglicherweise nicht, wie von
der Sprachwissenschaft lange angenommen, das Vorbild für diese deutsche Bezeichnung,
sondern scheint erst im 17. Jh. entstanden zu sein.

Die Herkunft des Namens ist nicht geklärt, es konkurrieren besonders vier Thesen,
die sich nicht notwendigerweise gegenseitig ausschließen müssen,
da auch mehrere Faktoren bei der Entstehung des Namens zusammengewirkt haben können:

1. Herleitung von virides ("die Grünen"), den Büßern, die "dürres Holz" gewesen waren und jetzt am antlastag,
dem Tag des Kirchenbußerlasses, wieder lebendiges, "grünes Holz" der Kirche wurden nach Lukas 23,31 und
wahrscheinlich in weißem Kleid vielleicht mit grünem Schultertuch zur Kommunion schritten.

2. Herleitung aus der liturgischen Farbe Grün.
Der heutige Farbenkanon des Römischen Ritus sieht Weiß als liturgische Farbe für den Gründonnerstag vor,
dieser Farbenkanon war jedoch vor dem 16. Jahrhundert nicht verbindlich und in den Eigenriten der Diözesen vielfach abweichend geregelt.
Da aus dem Gebrauch der Farbe Weiß in der Gründonnerstagsliturgie auch die Bezeichnung „Weißer Donnerstag“
(ndl. Witte Donderdag, franz. jeudi blanc) entstanden ist, könnte ebenso aus regional abweichender Verwendung von Grün
auch der Name Grüner Donnerstag, Gründonnerstag entstanden sein.

3. Herleitung aus dem seit dem 14. Jahrhundert bezeugten, aber möglicherweise schon älteren Brauch,
am Gründonnerstag besonders grünes Gemüse (Kohl, Salate, Nesseln, junge Triebe) und grüne Kräuter zu essen.
Dies steht nicht nur im Einklang mit den allgemeinen Fastenvorschriften für die Karwoche,
sondern auch in Verbindung mit abergläubischen Vorstellungen, dass dadurch die Kraft des Frühlings
eine Heilwirkung für das ganze Jahr aufgenommen werde.
In einigen Regionen hatte der Gründonnerstag auch eine besondere Bedeutung für das Bestellen von Feld und Garten,
als Tag der ersten Frühlingsaussaat oder als ein Tag, an dem man sich von der Aussaat oder vom Setzen oder
Beschneiden der Pflanzen besonders reichen Ertrag versprach.

4. Herleitung aus dem „Greinen“ (ahd. grīnan, mhd. grînen, „lachend, winselnd, weinend den Mund verziehen“)
der Büßer am Gründonnerstag. Aus mündlich gebrauchtem, aber schriftlich nicht bezeugtem grîn donerstac
wäre in dem Fall durch volksetymologische Umdeutung Grüner Donnerstag > Gründonnerstag entstanden.
Da jedoch dieser Tag seit dem 4. Jahrhundert ein kirchlicher Freudentag war, an dem die zuvor Exkommunizierten
nach Buße und Vergebung endlich wieder zur Kommunion zugelassen, also wieder „grünendes Holz“
am Stamm der Kirche nach Lukas 23,31 waren, erscheint die Annahme eines Klagedonnerstags widersinnig.

Gängige lateinische Bezeichnungen des Gründonnerstags sind dies cenae domini („Tag des Abendmahls des Herrn“),
dies absolutionis („Tag der Sündenvergebung“), dies indulgentiae („Ablasstag“), dies mandati („Tag der Fußwaschung“;
daraus entstand die im Englischen geläufige Bezeichnung Maundy Thursday),
dies azymorum („Tag der ungesäuerten Brote“) oder consecratio chrismatis („Chrisamweihe“, die in
der römischen Liturgie an diesem Tag vollzogen wird).
Außerdem kann der Tag als quinta feria („fünfter Tag“) oder dies jovis („Donnerstag“)
mit den Zusätzen magnus („groß“), sacer („heilig“) oder altus („hoch“) bezeichnet werden.

In anderen Sprachen wird der Festtag meist „Heiliger Donnerstag“ (so in allen romanischen Sprachen und
neben Maundy Thursday auch im Englischen geläufig) oder „Großer Donnerstag“ (so etwa im Polnischen Wielki Czwartek,
im Kroatischen veliki četvrtak und im Ungarischen Nagycsütörtök) genannt.
Im Tschechischen heißt der Tag nach deutschem Vorbild „Grüner Donnerstag“ (zelený čtvrtek),
im Niederländischen – wie erwähnt – „Weißer Donnerstag“ (Witte Donderdag), während
im skandinavischen Raum mit Ausnahme des Finnischen, wo man vom „Donnerstag des Herrn“ (kiirastorstai) spricht,
die Bezeichnung „Schnitterdonnerstag“ gebräuchlich ist (Schwedisch Skärtorsdagen, Dänisch Skærtorsdag),
was schwedischen Quellen zufolge an die Fußwaschung erinnern soll, da „schneiden“ (schwed. skära)
hier in der Bedeutung von „(be)reinigen“ zu verstehen sei.

In manchen deutschsprachigen Regionen sehr gängig war früher auch der Name Antlasstag („Tag der Entlassung aus den Sünden“,
„Ablasstag“), der ähnlich wie der früher im Französischen gebräuchliche Name jeudi absolu
aus der lateinischen Bezeichnung dies absolutionis bzw. dies indulgentiae herzuleiten ist.

[QUELLE: http://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCndonnerstag]




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Comments 7

  • WolfTek 05/04/2010 12:53

    Ein beeindruckendes Bild, das die Verzweiflung zeigt.
  • creARTiv 01/04/2010 10:39

    interessante texte, danke! ... gute idee mit der bearbeitung, hmm, vielleicht würde ich den linken Bildbereich (gesicht, stein mit schriften) etwas abdunkeln, es ist ja nur mein empfinden ... solche bearbeitung ist nicht immer so einfach.
    viele liebe grüsse
    jörg+family
  • Dark Romance Photographie und Poesie 31/03/2010 19:27

    wundervoll, eine grandiose Bea
    lg Normann
  • Maren Arndt 31/03/2010 9:54

    Morgen ist Gründonnerstag -*lach* ich krieg die Tage auch oft durcheinander ..
    Dein Bild ist farblich sehr passend und die Info haut mich am frühen Morgen fast um.
    Aber prächtig von Dir recherchiert.
    Eine beachtenswerte Arbeit und Präsentation von Dir.
    Viele Grüße
    MAren
  • Fizz 31/03/2010 8:49

    :-) gleichfalls !
  • Sabine Kuhn 31/03/2010 8:09

    @FIZZ: ... weia, Du hast ja völlig recht!!!
    Ich bin der Zeit wohl mal wieder etwas voraus ;-))
    Habe es bereits geändert. Merci für Deine Achtsamkeit und Deine Sichtweise zum Bild*schmunzel*
    & wünsch Dir einen schönen Tag,
    Sabine
  • Fizz 31/03/2010 8:05

    ...bei uns ist zwar morgen erst Gründonnerstag
    -macht aber nix-
    die Komposition gefällt mir sehr !!
    Lg, fizz