Josimo


Premium (Basic), Wien

der blinde Sänger auf der Karlsbrücke zu Prag

Der Mann mit dem Akkordeon um die Schultern und der Blechbüchse zu Füßen starrt mit milchigen Augen ins Nichts - er ist blind.

"Ich heiße Stanislav Mechura. Ich bin schon alt - 55 Jahre alt. Ich bin blind von Geburt an."

Seit 1990 spielt Stanislav auf der Brücke Akkordeon. Unter den Kommunisten gab es keine Straßenmusiker, erzählt Stanislav, weil es sie einfach nicht geben durfte. Dafür nutzt er die Freiheit jetzt so gut es geht.

"Ich versuche eigentlich immer zu spielen, solange nicht der allergrößte Frost herrscht und solange es nicht regnet, versuche ich auch im Winter zu spielen."

Quelle: https://deutsch.radio.cz/akkordeon-und-blindenstock-stanislav-im-dschungel-der-karlsbruecke-8605708

Comments 5

  • Susacu 16/04/2024 22:22

    Berührende Szene….trotz seines Handicaps hat etwas was ihn glücklich macht…die Musik…die bekannt dafür ist vieles zu heilen
    LG susanne
  • Manfred Zöberer 19/03/2024 13:36

    Irgendwie traurig und doch ist der Mann optimistisch - wenn nur auch die Sehenden so denken und singen.....
    LG vom Manfred
    • Josimo 19/03/2024 21:38

      Ja, ich gebe dir recht: das persönliche Schicksal dieses Mannes erfüllt uns mit Wehmut und Sorge, aber es eröffnet uns auch einen neuen Horizont der Wahrnehmung. Obwohl nicht auf die Schokoladenseite des Lebens gefallen, ist und bleibt er optimistisch und lebensfroh. Sein Handikap hat er erfolgreich ausgeglichen und er hat seinen Platz in der Gesellschaft gefunden. Sogar der tschechische Rundfunk berichtete über ihn. Die Frau an seiner Seite singt kräftig mit und unterstützt ihn. Für uns gleichsam der Beweis eines erfolgreichen, wenn auch anderen Lebensentwurfs;  Verbunden mit der Aufforderung, einen Schritt zurück zu treten, um nach rechts und links zu schauen und uns unserer Endlichkeit bewußt  zu sein.
  • artspektral 14/03/2024 23:13

    Bewegendes und nachdenklich machendes Foto...
    • Josimo 14/03/2024 23:32

      Danke Hajo für den empathischen Kommentar. Die Vielfalt der Lebensentwürfe ist scheinbar unbegrenzt, und das ist gut so. Wir alle profitieren davon.
      lg Josef