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#16/2024

Willkommen zu Agora - Bilddiskussion intensiv
Wir freuen uns, dass Du Dich intensiver mit diesem Foto auseinandersetzen möchtest.

Bei Agora liegt der Schwerpunkt auf der Wahrnehmung und Interpretation des Fotos
- NICHT in dessen Bewertung -

~.~.~.~

Diese Leitfragen können Dir dabei helfen, in die Welt des AGORA-Fotos einzutauchen

1. Was nehme ich wahr? (analytisch)
2. Wie interagieren die verschiedenen Elemente im Bild? (analytisch)
3. Welche emotionale Wirkung entfaltet sich bei mir? (emotional)
4. Welche Botschaft, welche Bildaussage, welche Geschichte erkenne ich? (Interpretation)

~.~.~.~


Auf diese Weise erhältst Du die Möglichkeit, ein Foto eingehend zu erforschen und (möglicherweise) faszinierende und neue Aspekte zu entdecken, die Deine Fotografie auf ein neues Level heben können. Gleichzeitig erfahren die Bildautoren, welche anderen Interpretationen des Fotos existieren. Sie entdecken neue Blickwinkel und können so über ihr Foto und dessen Entstehung nachdenken.

*** Wichtig ***
Wir bitten Dich darum, die Anmerkungen auf das Foto zu fokussieren und um Beachtung unserer Gemeinschaftsstandards:
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*Kommentare, die nichts zur inhaltlichen Diskussion des Bildes beitragen, Fragen zum Prozess, destruktive, bewertende und/oder verletzende Anmerkungen, werden von den TeilnehmerInnen u. LeserInnen gemeldet und durch die fotocommunity Administration geprüft und ggf. geahndet *

Um Dein eigenes, bisher unveröffentlichtes Bild in Agora zu präsentieren, bitte nutze diesen Link:
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Comments 26

  • Agora 3.0 - Bildbesprechung intensiv 18/05/2024 8:51

    Michael Bottari schreibt:
    "Hallo zusammen,
    erst einmal vielen Dank an Alle die sich das Bild angeschaut haben und einen tollen aufschlussreichen Kommentar über das Bild geschrieben haben. Es ist interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Szenerie gesehen wird.
    Nun zum Bild:
    Eigentlich ist diese Art von Foto überhaupt nicht meiner Art von Fotografie. Ich bin Landschaftsfotograf, somit war dies ein Ausflug in den Bereich Streetfotografie.
    Das Bild ist letzten Sommer im Urlaub bei einen eintägigen Besuch im wunderbaren Lisabon entstanden. Die Szene hat sich in einem der unzähligen Kaffees abgespielt. Wir haben einfach draußen gestanden und gewartet. Gemacht habe ich das Bild mit dem Nikkor 35 m f1.8 an der Z6. Die Blende auf 1.8, darum die ganze Unschärfe im Bild. Es ist ein Foto, welches ich von Außen nach innen gemacht habe. Die Trennlinie vom unteren Teil des Bild (Verkäuferin) zum oberen Teil des Bildes (Leuchter) bildet eine halb hohe Trennscheibe welche noch oben hin offen war. Wahrscheinlich für den Luftaustausch im Innenraum. Das Bild habe ich leicht entsättigt um den leicht monochromen Look zu bekommen. Ich fand einfach die Szenerie sehr interessant mit den ganzen verschiedenen Elementen und Spiegelungen im Bild. Der Fokuspunkt lag auf der Verkäuferin. Ich wollte mit dem Unschärfespiel einfach diese Szene einfangen. Sozusagen die ersten Gehversuche eines Landschaftsfotografen im Bereich Street.
    Danke nochmals an Alle für Eure Kommentare.
    Gruß
    Michael"
    • Michael Bottari 18/05/2024 11:37

      Hi, nein das sind Touristen die haben auf ihr Handy geschaut, soweit ich mich erinnern kann. Es waren aber definitiv keine Betschwestern. In der Auslage des Kaffee sind die Pastel de Nata zusehen. Es portugiesische süße Spezialität.
    • Gerhard Körsgen 18/05/2024 12:03

      Für einen ersten "Gehversuch... im Bereich street" ist dir hier definitiv schon ein sehr respektables Ergebnis gelungen. Es in die agora zu stellen wo ein ganz anderes "Publikum" ist als z.B. im Voting war auch die richtige Entscheidung um mal entsprechendes Feedback zu bekommen.
      Darauf kannst Du jetzt aufbauen und dich ruhig häufiger in diesem Segment versuchen.
      Immerhin hast Du von @_visual_notes_   und mir, die beide vornehmlich "in Sachen street" unterwegs sind, schon mal Lob bekommen, das "eigentlich fachfremde" sieht man der Aufnahme nicht an, im Gegenteil.
      Die wohlwollenden Anmerkungen der anderen agora-Schreiber waren natürlich genauso wichtig.
      Es kam doch allgemein gut an.
      Daumen hoch und weiter so !
    • NikoVS 18/05/2024 14:04

      Danke dir Michael. Für die Aufklärung und das Bild. Meine kleine Geschichte zu deinem Agora-Bild  war um Grunde genommen eine sehr persönliche, schöne und reale Erinnerung an diese wunderbare Stadt. Danke dir!
    • framebyframe 20/05/2024 16:29

      Ein typisches Bild für den, der es macht..... Faszination des Wahrnehmens und fotografischen Umsetzens. Leider fehlt dem unbeteiligten Betrachter die Gesamtheit der Eindrücke.
  • Eva B. 18/05/2024 8:20

    Ein schönes Bild, für mich. Viel zu entdecken. Ich mag den Heiligenschein aus diesen lampenkugeln und die warme einladende Atmosphäre. Es scheint ein Café oder Konditorei zu sein. Ich möchte reingehen, ich bin gespannt, wie es drinnen riecht. Ich stelle mir Zimt und Kaffee vor. Ich wandere durch die Ebenen des Bildes. Ich frage mich, was ich da in der Auslage sehe. Gebäck? Mini-quiche? Keine Ahnung. 
    Ich versuche, das Innen und Außen zu entwickeln, entdecke weitere lagen, Menschen. Es ist fast, als könne man das Bild schälen, schicht für Schicht. Ein Bild, das Spaß macht.
  • Matthias von Schramm 16/05/2024 12:36

    Das Bild wirkt im ersten Moment wie ein Trümmerhaufen an Bildinformationen. Es wirkt zunächst sehr ungeordnet und für den Blick schnell mal so nebenbei sorgt es dafür, dass man sehr wenig erkennt. So ging es mir. Deswegen habe ich mich diesmal sehr schwer getan, an die Bildbesprechung heranzugehen. Ich erkenne hinter einer Scheibe eine vielleicht weibliche Person mit kurzem Haupthaar, Brille und Uniform eine Café-Angestellten. Die trägt eine weiße Schürze. In ihrer Kleidung spiegelt sich ein Moped. Das Kennzeichen des Fahrzeugs beinhaltet das Kürzel RP, was für Rheinland-Pfalz stehen könnte. Ich sehe vor der Frau kleine Teile, die irgendwelche Speisen beinhalten können. Was genau, kann ich nicht erkennen. Daneben steht ein bärtiger Herr mit Kappy und Brille und grau-meliertem Bart. Offenbar hat er eine geöffnete Geldbörse in der Hand.

    Ich sehe noch viel mehr, was sich hier spiegelt. Menschen, Schatten von Menschen, die Gegenseite einer Straße mit Häusern, den Buchstaben P, der für Parken stehen könnte. Zudem sehe ich Lichter, die hinter der Scheibe sein könnten, also im Innenraum, in dem Bedienung und potenzieller Kunde stehen. Es ist vielleicht ein Café oder eine Konditorei oder ähnliches. Die hochformatige Abbildung ist in zwei Teile geteilt und dies sehr abrupt. Oben 1/3 unten 2/3 Bild ca. Oben ist aufgrund einer Schattierung durch irgend etwas keine Spiegelung mehr, aber eine Abdunklung. Ein Deckenlampenkonstrukt ist auszumachen, welches nicht dem klassischen Kronleuchter entspricht. Darüber im Kreis angelegte Stuck-Muster, die evtl. Blumen und Blätter zeigen. Der Bruch im Bild bewirkt folgendes: wenn ich im unteren Bereich so ziemlich alles entdeckt habe, ergibt sich aus dem Chaos der Elemente plötzlich eine Ordnung. Die Dinge korrespondieren miteinander in einer farblich sehr zurückhaltenden Farbgebung. Sieht aus wie Bleach Bypass bei Fuji oder ähnliches.

    Die Ordnung der Elemente ergeben für mich unten einen Kreis. Nicht die Elemente selbst, sondern eine Art unsichtbare Halterung der Elemente. Also Personen, Lichter, Moped, Haushaltsrolle etc. Diese Ordnung wird durch den Bruch oben wieder aufgehoben. Oben sind dann wieder mehrere sichtbare Kreise zu sehen, welche ganz anders wirken, eher so, wie der Blick hoch zu einem Karussell. All das lenkt aussergewöhnlich stark vom Hauptmotiv ab. Eine dienstleistende Verkäuferin und ein zahlender Kunde. Dennoch habe ich Vorstellungen von der Atmosphäre des Cafés oder was auch immer es ist. Ich stelle es mir ein wenig gediegen, eine wenig gemütlich und ein wenig modern vor. Ich habe Caféhausmusik im Ohr. Eher leise, anstatt aufdringlich, eher freundlich und nicht getragen oder temporeich. 

    Auf der anderen Seite ist da die laute Straße, dass Treiben der Leute, die Lichter und Menschen, die vielleicht aus einem Parkhaus kommen und wieder in dieses gehen. Und aus dem Standpunkt des Fotografierenden, ist der Vorgang hinter der Scheibe eher Teil des lauten Treibens auf der Straße und weniger des Leisen im Geschäft.

    Das Bild vermeidet jegliche Eindeutigkeiten. Es schafft Anhaltspunkte um diese wiederum zu Rätseln werden zu lassen und ich hätte persönlich in so einem Foto dieser Art ganz gerne so zwei, drei Rätsel weniger. Aber es gibt wieder einmal sehr viel zu sehen.
  • Gerhard Körsgen 14/05/2024 21:27

    Wieder ein Schaufensterfoto, doch diesmal mit realen Menschen dahinter.
    Von außen nach innen, in der Reflektion spiegeln sich neben  dem umgedrehten Parkplatz-Pictogramm auch ein Motorrad mit umgedrehtem Kennzeichen. Also sicher von außen nach innen fotografiert.
    Es gibt wohl kleine Küchlein zu kaufen und der Kunde bezahlt gerade.
    Ziemlich irritierend finde ich den Bruch zwischen Schaufensterscheibe und dem ganz freien Blick auf den Kronleuchter innen, da scheint wirklich ein freier Raum zu bestehen den ich mir nicht so recht erklären kann.
    Die dadurch hervorgerufene Zweiteilung des Fotos finde ich aber  - gerade wegen der "Verwirrung" - reizvoll.
    Der Helligkeitsunterschied zwischen draußen und drinnen scheint nicht besonders groß, dennoch und auch wegen der geringen Schärfentiefe bleiben viele im Frame enthaltene Details eher undefinierbar oder vage  angedeutet - auch das gefällt mir.
    Es ist für mich daher eine Art "feeling pic", auch weil es neben dem dämmerungshaften Licht nicht akribisch ausgerichtet ist - der Moment innendrin war das wichtigste und es galt schnell zu sein.
    Ich vermute eine touristische Situation aus der aber m. E. weit mehr gemacht wurde als ein reines "Touri-Knipsbild".
    Am Ende eine Erklärung für die "nur halbe Scheibe" fände ich noch ganz aufschlussreich.
    Machte mir Freude zu besprechen und ich sehe es auch in einer "Linie" zum vorigen agora-Beitragsbild.
  • wittebuxe 14/05/2024 20:43

    Die Komposition des Bildes geht gar nicht. Solch ein Bruch ist nicht zu verkraften, auch nicht bei gutem Willen. Den Leuchter finde ich an sich ganz schön - aber bitte, wenn, dann solo.

    Die glatzköpfige Frau hat ihr Sabbatjahr im Kloster hoch oben auf dem Berg erstmal abgebrochen: sie will zunächst etwas Geld für ihre Reise mit Singh nach Paris verdienen, außerdem sich klarwerden, ob es das Richtige für sie ist, da oben auf'm Berg. Sollte sich jemand an ihrem Outfit stören: rechterhand ist ihr Tattoo freigekrempelt, als Warnung vor unbeholfener Anmache. Die weiße Schürze trägt sie nicht gern, sie ist aber Vorschrift in diesem ehrenwerten Hause.

    Der Kunde hat nicht viel Auswahl, es gibt nur Eierpunschgebäck und Schokooblaten, das war's. Der Bärtige ist genügsam. Ihn begeistern die Atmosphäre und die Preise.

    Das Moped gehört nicht der Nepalesin, es wird gefahren von Singh Chun, ihren Freund, der nebenan im Café arbeitet, dessen Spezialität Grüner Tee ist. Wenn die Leute wüssten, dass die Teeplantage von ständigen Möwenschissen heimgesucht wird, wären sie mit ihrer Schwärmerei etwas zurückhaltender.

    Der Rest des Fotos ist schlecht zu lesen, zu beschreiben, zu interpretieren. Es liefe alles auf Raten hinaus, und das will ich nicht.

    Naja, mal gucken.
  • togilsaram 14/05/2024 15:51

    Der erste Eindruck: ein verwirrendes Spiegelbild, von außen fotografiert.
    Ich habe über N. Nescios Vermutung, dass es von innen fotografiert wurde nachgedacht, glaube aber doch, dass es von außen fotografiert wurde, da das Parkhaus-„P“ seitenverkehrt ist.
    Sehr verwirrend finde ich die glatte Kante, die die Spiegelung auf zwei Drittel des Bildes beschränkt. Meine Lösung: die vordere Scheibe befindet sich in einigem Abstand vom Verkaufsraum/Café da dort noch Tische/Stühle im Außenbereich stehen und von der Scheibe vom übrigen Verkehrsraum abgetrennt werden.
    Der Fotograf hat seinen Standpunkt so geschickt gewählt, dass das obere Drittel ein eigenständiges Bild sein könnte. Ich glaube allerdings nicht an eine Montage, da man rechts die Fortsetzung der Raumöffnung erkennen kann.
    In den unteren zwei Dritteln des Bildes scheinen der Kassierer und der Kunde das Hauptmotiv zu sein. Mich zieht aber der unscharfe Hintergrund an. Ich sehe eine Straßenecke mit Straßenschildern und möchte mehr erfahren, kann aber nichts richtig erkennen. Und was wird in dem Geschäft eigentlich verkauft? Sind es Cup-Cakes die ich erkennen kann?
    Das Motorrad und das für mich nicht zu identifizierende Objekt links daneben wirken wie ein eigenständiges Bild. Fazit: man bekommt mindestens vier Bilder zum Preis von einem.
    Ich glaube nicht an eine Filterung oder Farbveränderung des Bildes. Wahrscheinlich war es einfach ein dunkler Tag ohne viel Licht. Ich mag es gern bunt und knallig, deshalb spricht mich das Bild aus farblicher Sicht nicht an. Die ganze Anmutung lässt mich das Bild nach Frankreich verordnen – allerdings passt das Nummernschild nicht nach Frankreich, bzw. überhaupt nicht in ein europäisches Land da es mit einer Nummer beginnt. Vielleicht ist es gar kein Motorrad, sondern ein Mofa mit Versicherungskennzeichen – dann aus dem Rhein-Pfalz-Kreis?
    Ein schönes Such- und Rätselbild, Auflösung folgt – hoffentlich.
    • Gerhard Körsgen 15/05/2024 8:55

      Habe mir das nochmal durchdacht mit deiner "Scheibenlösung" und denke Du könntest Recht haben. Die verschiedenen Schärfe-Ebenen sind auch noch interessant: Sehr präzise auf die Verkäuferin und den Kunden, der Leuchter schon leicht unscharf, die meisten Scheibenreflektionen noch unschärfer. Da kann man schön dran "rumpuzzeln" ;-)
    • _visual_notes_ 16/05/2024 2:52

      Nach einigem Rätseln glaube ich inzwischen auch nicht mehr so fest an eine Montage wie zu Beginn. Vielleicht ist das wirklich ein einziges Foto.
  • felixfoto01 14/05/2024 11:08

    Ich sehe ein Foto, das mit Blick durch eine Scheibe fotografiert wurde. Die im Bild nicht sichtbare Markise schattet das Fenster derart ab, dass es wie zusammenmontiert aussieht, der Rahmen geht jedoch nahtlos durch den Bildrand. Oben im abgeschatteten Bereich sehe ich die Stuckdecke und einen Leuchter, der wie ein Heiligenschein über der Szenerie schwebt. Im unteren 2/3 des Bilds sehe ich gleichzeitig innen und außen, bedingt durch die Spiegelung an der Scheibe. Für mich sieht es innen aus, wie eine Bäckerei oder Café, links die Verkäuferin, rechts ein Kunde, der möglicherweise in seinem Geldbeutel nach der Bezahlung sucht. Innen scheint es weitere Lampen zu geben, dass mir es als Café wahrscheinlicher macht. Außen ein Motorrad, eine Wand, Menschen und ein Fenster/Tür im gegenüber liegenden Gebäude. 
    Insgesamt kommt in mir eine nostalgische, warme Stimmung auf, wenn ich das Bild ansehe. Ich mag Spiegelungen, da sie den Bildraum füllen und hier scheint mir die Komposition gelungen, da jedes Element seinen eigenen Raum beanspruchen kann.
    • felixfoto01 14/05/2024 11:10

      Kompositorisch wichtig erscheint mir die 1/3 zu 2/3 Aufteilung durch Abschattung und Spiegelung
  • N. Nescio 13/05/2024 17:45

    Ich schaue durch eine große Glasscheibe eines abendlich beleuchteten Raumes raus auf einen Straßenzug mit Parkplatzschild. Die im Hintergrund stehend Betenden, ein weißbärtiger Brillentragenden Mann mit weißem Shirt, Hosenträgern und schwarzerKopfbedeckung (seine Erscheinung errinnert mich an einen osteuropäischen Popen), der eine Geldbörse in der Hand hält und ein kurzgeschorener Priester oder dunbkelgekleideter Bäcker mit weißer Schürze in den  30ern, der vor einer Vitrine mit Keksen oder Andachts-Teelichtern steht, grad einen 5-Euro-Schein in der linken Hand hält und mit der anderen Hand die Registreirkass bedient.- sind hinter mir und ich sehe undeutlich ihr Spiegelbild in der Glasscheibe. Auf der gespiegelten Verkaufsvitrine steht mit Serviettenspender und Wasserglas. Unten gespiegelt ein  Möbelstück mit Papierrolke (für die  Registreirkasse) drauf. Links draußen parkt ein Motorrad, rechts draußen steht ein schwarzer Stuhl auf dem eine weißhaarige Frau mit lang herabwallender Haarpracht und mit dunklen Brillen sitzt..
    Der obere Bildteil beinhaltet eine sehr klare Spiegelung der Raumdecke samt Luster hinter mir. Die Spiegelung ist deshalb so klar und dieser Bildteil deshalb so klar, weil draußen der Blick nach oben durch ein Vordach blockiert ist. UNten blickt am ndurch die Schauibe auf einen gut beleuchteten Pflastersteinstreifen und einen Radsteinstreifen eines Trottoirs, weclehs direkt vor/unter der Scheibe liegt. Seitlich rechts ist ein vertikaler Stahträger direkt außerhalb der Scheibe, etwas schräg im Bild.
    Ganz rechts unten spiegelt sich ein für mich rätselhaftes Fragment ähnlich einem schrägen Gesicht oder ein braun behaarter Hinterkopf. Auch der "Pope" samt die von den Händen gehaltene Gedbörse samt draußen Sitzender weißhaariger Frau scheinen mir doch etwas verwirrlich verschachtelt. Und ob die vier Dunklen Schemen "der Betenden" sich bei einer Garderobe oder Kassa anstellen, ist für mich nicht erkennbar.

    Also,  es könnte sich um ein Kaffeehaus mit Stuckdecke und Luster samt MehlspeiscenVerkaufsvitriene handeln, wo grad jemand was kauft und draußen am Trottoir auch eine Bewirtungszone ist.  

    Vielleicht ist aber alles ganz anders, so wie -Visual-Notes Interpretation eine ganz andere Interpretation liefert.

    Sehr komplexes, verschachteltes Rätselbild. Kunstvoll verwirrlich fotografiert und ein reichhaltiges Flair wird transportiert. Ich will jetzt andächtig Kaffee mit Kuchen mir dirt in der warmen sommerabendluft einverleiben. Nikos Kommentar strahlt auch Lebensgefühl aus. Erstaunlich.

    Vielleicht schaut man auch auf eine halbhohe Scheibe mit dahinterliegendem Verkaufsraum eines Kaffeehauses und drüber direkt in einen Raum. In der halbhohen Scheibe spiegelt sich das Motorrad mit spiegelverkehrtem Nummernschild ... dann ist der obere Teil meines Kommentars einfach so zu lesen, daß innen und außen verstauscht sind.

    Ich bitte um Aufklärung am kommenden Wochenede durch den Bildautor.
  • _visual_notes_ 13/05/2024 13:47

    Ich lese: "... des Fotos ...", aber ich vermute hier mindestens zwei Fotos, vielleicht auch drei.

    Rechts ist ein Fensterrahmen, der auch das gesamte Bild rahmt. Er vermittelt den Eindruck, dass sich die Lampe oben und der Mann mit dem Bart in demselben Kontext befinden, aber eine sehr harte Linie teilt den oberen und unteren Teil des Bildes so scharf ab, dass das wohl ganz sicher zwei Bilder, das mit der Lampe und das mit dem Mann.

    Der Mann sieht aus wie ein linksliberaler US-Amerikaner, der - meine erste Assoziation - vielleicht beim MIT in Boston oder bei Microsoft in Seattle arbeitet. Er scheint etwas altmodisch zu sein und mit Bargeld zahlen zu wollen, wenn ich das richtig sehe. Ich hätte eher erwartet, dass er irgendeine Art von 'contactless payment' bevorzugt. Also arbeitet er vielleicht in einem ganz anderen weniger technikaffinen Umfeld, sagen wir, er ist vielleicht Archäologe oder Linguist.

    Hinter dem Bärtigen sehe ich eine schwarze Fläche, die fast perfekt mit der dunklen Fläche von einem der Fenster des Gebäudes im Hintergrund harmoniert. Das kann durch eine Spiegelung entstanden sein, vielleicht ist es auch eine Montage. Zusammen mit dem Rahmen rechts ergibt sich eine interessante räumliche Illusion, dazu passt natürlich die Lampe ganz fantastisch, die so aussieht, als sein das die Beleuchtung über der unteren Szene.

    Links steht ein anderer Mann, ich interpretiere ihn als einen Kassierer. Er sieht oben aus wie ein tibetanischer oder burmesischer Mönch, in der Mitte wie ein Kellner und unten, mit dem Tattoo auf dem etwas dicklichen Unterarm und der fleischigen Hand, wie ein Engländer aus der unteren Mittelschicht. (Ich habe 13 Jahre in England gearbeitet, daher diese Assoziation.)

    Es gibt eine Menge Reflexionen, davon erkenne ich vor allem schwarze Gestalten im Hintergrund und eine Art koloniale Architektur. Das kann in London oder Paris sein, in 'New England', aber auch in Mumbai oder Buenos Aires sonstwo in unserer globalisierten Welt, in der man solche Szenerie und so einen Mix aus alt und neu, Orient und Okzident überall findet.

    Die Farbgebung mag ich sehr. Das Bild wurde desaturiert und mit einem Farbfilter versehen, so dass manche Farben (vor allem grün) gar nicht vorkommen und die anderen Farben sehr stark gedämpft und verblichen erscheinen. Ein sehr pastelliges Orange-and-Teal, ein wenig klischeehaft mag mancher das finden, aber ich empfinde das als wohltuend reduziert und sehr harmonisch.

    Sehe ich die Bilder aus größerer Distanz, sehe ich eine schöne Harmonie, ein Dreieck zwischen den beiden Ellipsen (die Lampe, die Verzierung an der Decke) und den beiden Protagonisten. Ich denke, das Gesamtwerk (ja, ich nenne das mal 'Werk') wurde liebevoll und virtuos aus zwei oder vielleicht aus drei Einzelbildern zusammengesetzt.
  • NikoVS 13/05/2024 10:05

    Wir nahmen in aller Frühe die Straßenbahn. Zuerst zum Torre. Morgens hat es dort noch nicht zu viele Besucher. Dann weiter zu den berühmten Pastéis. Zucker, Butter und Eier. Es soll dort die besten geben. Meine Frau wartete wegen der langen Schlange draußen. Was für ein Erlebnis. Wenn auch nicht ganz billig. Das ganze Flair. Und dann im Park nebenan der Genuß. Den Rest haben wir uns für Nachmittag aufgehoben. Wir wollten noch mit der 28er fahren. Was für eine Stadt!