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Tohuwabohu - Der Frauenarzt von Bischofsbrück, Revival Folge 6

Tohuwabohu - Der Frauenarzt von Bischofsbrück, Revival Folge 6

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Klacky von Auerbach


Premium (World), aus dem sonnigen WestWing

Tohuwabohu - Der Frauenarzt von Bischofsbrück, Revival Folge 6

Hier taten sich mitten im Kloster zu den Heiligen Wassern Abgründe auf.
Gerade hatte Mutter Maria in einer verborgen Kammer hinter der Küche den spärlich bekleideten Künstler Thomas Klötzer entdeckt, der die schöne Gräfin Diana von Retzlow näher zu kennen schien, als gemeinhin bislang im Ort angenommen, da fuhr der Äbtissin der Schreck in die Glieder.
In dieser Geheimkammer entdeckte sie Hinweise auf die Anwesenheit des Mafiakillers Alio, man nannte ihn auch den Herrn der Klinge.
Ging von ihm das infernalische Lachen aus, das man in den Klostermauern gehört hatte, ohne es orten zu können?
Wie war er ins Kloster gekommen? Zu welchem Behufe?
Steckten er und der Künstler unter einer Decke?
Steckte auch die Gräfin unter dieser Decke?

Fragen über Fragen stürzten auf Mutter Maria ein.
Es bedurfte einer Erleuchtung!

Doch just, als sie diese Fragen an den Bischofsbrücker Starkünstler richten wollte, brach dieser in einen Lach- und Weinkrampf aus. Dabei klammerte er sich an der Gräfin Füße und war nicht mehr wegzukriegen. Die Gräfin umschlang trostspendend den sich schüttelnden und windenden bloßen Körper des Gepeinigten. Was tun?
Notgedrungen verfrachteten ein paar kräftige Nonnen das ineinander verkeilte Paar auf die Krankenstation.

Das war der Stellvertreterin der Äbtissin dann doch zuviel.
Schwester Denuntiata, die sich einmal Hoffnung auf die Leitung des Klosters gemacht hatte, brauste auf.
"Ich habe es immer gewußt. Diese Adlige da ist ein verwerfliches Weib. Sie kennt mehrere Männer! Sie betrügt den lieben Julius," entfuhr es ihr verräterisch. "In Poh Na trieb sie es bestimmt am Strand mit dem Bauklotzkotzkünstler und hier in den heiligen Mauern mit einem Schwerverbrecher der Mafia. Wir müssen sie jetzt von diesem Künstler trennen, falls notwendig mit Gewalt. Wir können sie doch nicht so auf der Krankenstation lassen, diese schamlosen Personen."

Da ging das Licht aus. Im Dämmerlicht der sofort einsetzenden blauen Notbeleuchtung sah Mutter Maria eine Person aus der Kammer stürzen.
Sie glaubte, die markante Nase von Alio, dem Mafiakiller, erkannt zu haben.
Als das Licht wieder anging, war es eigentlich ruhig im Raum, zu ruhig.
Die Pizzareste auf dem Tisch und das Messer waren veschwunden.
Wer hatte diese Beweise vernichtet?
Nur der wunderschöne Rahmen lag verwaist am Boden.
Schon wieder Fragen, und dies, bevor der alte Katalog abgearbeitet war.

Aus dem Treppenhaus hörte man schnelle Schritte und kleine Schreie.
Noch mehr Fragen?
Doch bevor sie gestellt werden konnten, stürmte die Novizin Naiva in die Küche und rief ganz aufgeregt:
"Uf dr Behne, ja Heiligsblechle, uf dr Behne!"
Was? Mutter Maria verstand nur Bahnhof. Auf den Beinen? Was sollte das nun wieder?
Sie ermahnte Novizin Naiva zur Ruhe und Besonnenheit.
"Was ist mit den Beinen?" fragte sie die junge Frau.
Diese, erst vor kurzem von der Schwäbischen Alb herab ins Kloster gekommen, nahm ihr ganzes Hochdeutsch zusammen und stammelte:
"Auf der Bühne!"

Jetzt wurde es Mutter Maria zu bunt.
"Was soll den das nun wieder? Bühne? Theater? Ich glaube, Sie spielen uns hier Theater vor. Dies ist nicht der Ort dafür. Wenn Sie Superstar werden wollen, verlassen Sie sofort das Kloster und melden sich bei TV Bischofsbrück zum Casting mit Detlev Bollen. Hier im Kloster aber herrschten Zucht und Ordnung und Disziplin!
Die junge Frau starrte Mutter Maria an, erkannte, daß sie nicht verstanden worden war und brach vor ihr zusammen.
Mutter Maria war auf 180. "Verdammt" murmelte sie, "dieses Tohuwabohu, dabei wollte ich doch heute Abend die WM mit Klitschko gegen Chambers im Fernsehen kucken."
Novizin Naiva hatte es dennoch gehört und dachte sich "C'est pas très catolique," denn sie konnte zwar kaum Hochdeutsch, aber Schwäbisch und Französisch,
das sie am Progymnasium in Münsigen gelernt hatte.
Mutter Maria hingegen geriet ins Grüblen. Chambers. Gab es noch mehr verborgene chambers in ihrem Gemäuer?



Oh Mann, hier wird sogar der Autor verrückt.
Noch mehr Fragen, es werden immer mehr statt weniger.
Was war das jetzt mit dem Bühnenauftritt der Novizin?
(Ich meine, der Autor weiß es schon, denn er ist des Schwäbischen mächtig.)
Aber werden wir es je erfahren?


Hier geht es weiter:

"Uf'dr Behne schdraggt a Hehniger" - Der Frauenarzt von Bischofsbrück - Revival Folge 7
"Uf'dr Behne schdraggt a Hehniger" - Der Frauenarzt von Bischofsbrück - Revival Folge 7
Klacky von Auerbach



Was zuletzt geschah:
Der Herr der Klinge - Der Frauenarzt von Bischofsbrück, Revival Folge 5
Der Herr der Klinge - Der Frauenarzt von Bischofsbrück, Revival Folge 5
Klacky von Auerbach

So fing alles an:
Adé, du liebe Welt - Der Frauenarzt von Bischofsbrück, Revival Folge 1
Adé, du liebe Welt - Der Frauenarzt von Bischofsbrück, Revival Folge 1
Klacky von Auerbach

Comments 18

  • MONA LISA . 16/08/2019 15:18

    Übrigens hat ihn im Treppenhaus die Überwachungskamera aufgenommen:
    Besser mit Messer!
    Besser mit Messer!
    Franz Schmied

    Das Messer hat er bei sich ... der alte Mafiosi!!
  • MONA LISA . 16/08/2019 0:55

    Tja, das ist das Problem des Schreibenden, wenn man an zu vielen Handlungssträngen klöppelt! Wie kriegt man das wieder gebündelt?
    Kommt mir doch irgendwie bekannt vor. :-))
  • Klacky von Auerbach 21/03/2010 14:34

    Heide,
    wenn's mal nicht mehr als ein Dreier wird.

    Eva Maria,
    vielleicht entspannen sich die Gräfin und der Klötzer-Klotzer ja, wenn niemand mehr zuschaut.
    Und die Sache mit der Bühne wurde unten bereits von Fanin Waldi richtig erkannt, dank ihrer hier erforderlichen Sprachkenntnisse.

    Mira,
    nicht nur die hat dort Französisch gelernt.

    Gunter,
    oh Mann, daß es im Kloster so schlimm zugeht, war mir weder als Leser noch als Autor bewußt.
    Muß ich jetzt das Ruder in Richtung Diusziplin, Zucht und Ordnung herumreißen? Darf ich den Gang der Dinge überhaupt beeinflussen.

    DixFix,
    es ist nicht jedem gegeben, hohe Kunst in Literatur und Photographie zu verstehen.
    :-)))
    Aber an den Stoffmarkt ist was dran. Der Künstler Klötzer sollte doch mal eingekleidet werden, er läuft immer noch mit dem Windelsack herum, wenn ihn die Gräfin nicht schon davon befreit hat ...

    Corry,
    mal sehn, was der Montag bringt. Am Ende doch nur noch mehr Fragen.

    Heide,
    hä? Gunter und ich sollen spinnen? Nunja, jeder gute Literat ist halbswegs dem Wahnsinn nahe.

    Jutta und Jürgen,
    habt Ihr kein Radio? Soll Sender RRBB das noch bringenß

    Michael,
    danke für die Sportnachrichten, auf Dich ist Verlaß.

    Micha,
    von letzterer Schwester gibt es im Kloster mehrere.

    Waldi,
    wir werden all Deinen Fragen nachgehen.
    Du hast mit Deinen Sprachkenntnissen so ganz nebenbei der Äbtissin Mißverständnis aufgeklärt.
    Wärst am Ende Du die bessere Klosterleiterin geworden?

    Wosai,
    so ist es, aber es kommt noch schlymmer.

    Heide,
    Mira hat unten dankenswerterweise ein Sprachkompendium Schwäbisch - Hochdeutsch angefügt.

    Micha,
    jetzt wo Jopi fehlt, mußt Du den kfztechnischen Teil übernehmen, und nicht nur die Sportnachrichten für Leute, die sich kein Radio und keine Zeitung leisten können. Bist echt'n Kumpel.

    Mira,
    danke, man merkt, Du bist Sprachwissenschaftlerin.

    Barbara,
    mußt halt alles mal von vorne durchlesen und vor allem durcherleben.

    Waldi,
    die Hochdeutschen können sich auch mal anstrengen. Habe ich damals auch getan, hat allerdings Jahre gedauert. Hat sich aber gelohnt. Eine ganz neue Kultur tat sich mir auf.
    :-)
  • Waldi W. 21/03/2010 14:23

    Heide, es tut mir ja so leid, aber mir Schwoba kenned älles ausser hochdeidsch - sorry ! :-)
  • Barbara Neider 21/03/2010 14:17

    Ich komm mir vor die die Novizin Konfusia...
  • Mira Culix 21/03/2010 11:27

    @ Heide
    Nee, Du verpasst nix, und Hab und Gut dürfen die wirklich nicht haben, auch nicht in Gurkengläsern oder so. Und Waldi beokommt jetzt extra für Dich ein OMN (Original mit Nebentitel)
    faschd - fast
    niebergschnabbd - übergeschnappt
    grad - soeben
    au- (kein Schmerzensschrei) auch
    uff - (kein Indianderruf) auf
    dr - (kein Titel, obwohl Arztroman) der
    Behne - (trotz allem nicht im Theater) Dachboden
    kruschdle - räumen, nesteln etc.
    dabeziere - tapezieren
    Schließlich soll fc ja bilden, und es gilt: A bissle domm isch jeder, abbr so domm wia mancher isch koiner.

  • Gerhard Busch 21/03/2010 10:24

    Jetzt weiß ich, wo >Kotz< Maler ihre Romanvorlagen abgekupfert hat:-)
    Gruß Gerhard
  • Heide G. 21/03/2010 10:15

    könntet ihr hier mal hochdeutsch reden? Speziall Frau Waldi? Sonst kommt irgendein Knalleffekt, und ich verpasse den. z.B. wer oder was am Hochseil hängt und isses tot? nicht das Seiiiil! und wie kommt der Ferrari aufm Dach? is sowas erlaubt? die 0rdensschwestern dürfen doch kein Hab und Gut ihr eigen nennen. Ausser Geistiges natürlich. Und das auch nich in Flaschen.
  • wosai 21/03/2010 9:52

    Ach, und solche Bilder gibt's also in Arztromanen.
    duw
  • Waldi W. 21/03/2010 8:51

    nun, es scheint ja wohl offensichtlich, dass Diana und Thomas gelegentlich unter einer Decke stecken, vornehmlich wohl im Winter, da es im Sonnmer zu warm werden würde. Aber teilt Diana ihre Decke tatsächlich auch mit der Mafia ? Und hat sie mit Alio gar auch eine Pizza geteilt ?
    Diesen Fragen sollte dringend nachgegangen werden.
    Dennoch, es gibt aktuell wichtigeres zu klären. Was hat die kleine Älblerin,die alles ausser Hochdeidsch kann, so aus der Fassung gebracht? Hat sie dort oben den Glöckner von Bischofsbrück gesehen? Oder hing dort oben etwas am Glockensseil, was sicher keine Wäsche zum trocknen war? Oder meinte sie gar mit Heiligsblechle den Ferrari von Salvatore Calamaris - aber wie könnte der auf den Dachboden gekommen sein? Also der Ferrari, nicht der Herr Calamaris....
    ach mir geht es wie dem Autor, ich werd hier auch noch völlig verrückt
    faschd niebergschnabbd grüßt Fanin waldi, die grad au uff dr Behne am kruschdle ond dabeziere isch
  • J. Und J. Mehwald 20/03/2010 23:06

    Außerdem ist die Frage: "Wie hat heute Abend Klitschko gegen Chmabers geboxt?!" noch zu beantworten! :-))
  • Heide G. 20/03/2010 21:34

    Jesus und Naiva, hier is was los!

  • Corry DeLaan 20/03/2010 21:33

    "Hier wird sogar der Autor verrückt" - wen wunderts? (Wer weiß, vielleicht ist er es bereits? duw)
    Aber auf die Auflösung der vielen Fragen hoffe ich dennoch!
    Deine Kreativität ist umwerfend!
    LG, Corry
  • DxFx 20/03/2010 21:31

    äh, ja, also, irgendwie, ist das sehr blau und sehr verworren, ich dachte zuerst, die wären auf dem Stoffmarkt gelandet, aber so richtig weiß ich nicht, was ich davon halten soll
    LG Dorit
  • Gunter Linke 20/03/2010 20:59

    Mein alter Freund, Karl Klein, freier Journalist und Abenteurer konnte mir auch von diesen Fall berichten. Nach gründlicher Recherche stellte sich Folgendes heraus:

    Es lebt als Kaplan mal ein stotternder Mann,
    der liebt einen knusprigen Hahn,
    die Eier der Wachtel,
    vom Wodka fünf Achtel
    und Sex mit der Nonne im Kahn.

    Im Kloster zu den Heiligen Wassern, da wandelt er dann
    so oft des Nachts Schlaf, wie er kann.
    Bei den einsamen Damen
    fällt er aus dem Rahmen,
    wie schlägt man den Kerl nur in Bann?

    Und tagsüber als Masseur hört er Schmerzensgezeter,
    doch sein Handwerk, saugrob, das versteht er.
    Zu des Ärmsten Verdruss
    löst bei einer Novizin, anal sich ein Schuss.
    Nun, das wär 's fast – die Hexe folgt später!

    Diese kam dann als Domina, war das bitter,
    mit grollenden, donnernden Peitschengewitter.
    Sie verdrischt (nicht grad leis’)
    so, dass keiner mehr weiß,
    ist er Mann oder Weib oder Zwitter.

    Dabei sang sie lauthals wie ein Engel im Himmel,
    begleitet von seinem Glöckchengebimmel.
    Gar schaurig tut 's tönen.
    ihr Singen, sein Stöhnen:
    wenn sie am Strang zog, am Kaplan sein Pimmel.“

    Die Gutste war äußerst behaart,
    denn sie hörte mal auf einen Rat,
    „Kind es ist deine Pflicht,
    sagt der Abt und er weiß was er spricht:
    stets zu leben nur mit Zöli-Bart!“

    Trotz des Donners und Blitz, Blutergüssen
    fand das Pärchen sich in heißen Küssen.
    Doch nach dreieinhalb Stunden
    war sein Kinn ganz zerschunden.
    Sie hätte rasieren sich müssen.

    Das alles geschah hinter der Klosterbühnenwand
    allein mit der dominanten Novizin am Strand.
    Und nicht nur der Wind und das Meer
    bewegten ihn sehr.
    Er schlussfolgerte nur: „Im-po-po-sant!“

    Aus diesem katholischen Stättchen,
    da wurde ein sündiges Plätzchen.
    Man sah 's – und sofort
    war die Novizin vor Ort
    nun mehr das „Gefallene Mädchen“.

    Das „Gefallene Mädchen“, Novizin Sieglinde
    ging schwanger dann, mit einem Kinde.
    Der Vater in spe,
    der sagte Ade!',
    verstreute sich in alle Winde!
    GG