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Swakopriver 1

Wir sind wieder zurück in Swakopmund und erkunden das trockene Flussbett vom Swakopriver mit den geländegängigen Allrad Quads.

Swakopmund (veraltet auch: Swakoppmünde) ist Hauptstadt und Verwaltungssitz der Region Erongo in Namibia und Zentrum des Wahlkreises (44,697 km²) Swakopmund. Die Stadt hat rund 25.000 Einwohner (Stand: 2005). Swakopmund liegt zwischen Dünen und Wüste nahe der Mündung des Flusses Swakop.

Das angenehme Küstenklima macht die Stadt zu einem beliebten Ausflugsziel und Seebad am Südatlantik, auch wenn der Küstensaum als Folge des aus der Antarktis kommenden kalten Benguela-Stroms vormittags meist nebelverhangen ist und die Wassertemperatur kaum über 20°C steigt.

Historische Bedeutung erlangte die Stadt unter der deutschen Kolonialverwaltung im damaligen Schutzgebiet Deutsch-Südwestafrika und als wichtigster Hafen für die Einwanderer aus Deutschland. Der eigentlich geeignetere Naturhafen von Walfischbucht stand unter englischer Verwaltung und der Naturhafen von Lüderitz lag zuweit abseits der Wege in das Landesinnere.

Bartolomeu Diaz betrat 1487 die namibische Küste nahe Swakopmund beim Kreuzkap, errichtete dort ein mitgebrachtes Padrao (Steinkreuz) und benannte sie: Terra de Santa Barbara. Holländische Seefahrer ankerten erstmals 1793 kurzzeitig an der Mündung des Swakop.

Im Jahr 1862 hisste die Besatzung des deutschen Kanonenbootes Wolf als Zeichen der Besetzung des Landes die deutsche Flagge an der Mündung des Swakop. Am 4. August 1892 markierte das deutsche Kanonenboot S.M.S. Hyäne mittels zweier Balken die mögliche Landestelle für Schiffe nördlich der Mündung des Swakop und demonstrierte damit vor den Engländern in Walfischbucht den hoheitsrechtlichen Akt der Inbesitznahme dieses Küstenteils für den Bau eines Hafens durch das Deutsche Reich. Am 12. September 1892 gründete der damalige Reichskommissar und Befehlshaber der Schutztruppe, Hauptmann Curt von François, den Ort und legte damit den Grundstein zur Ansiedlung von militärischen und zivilen Einrichtungen. 1893 landeten hier erstmals - unter abenteuerlichen, weil lebensgefährlichen Umständen - 225 Soldaten als Verstärkung für die Schutztruppe. Die Deutschen begannen unter hohen Kosten einen künstlichen Hafen anzulegen, um von See her den Nachschub für das Landesinnere heranschaffen zu können.

Die Hamburger Reederei Woermann nahm 1894 einen regelmäßigen Frachtverkehr auf. In den kommenden Jahren wurde alles, was von der deutschen Kolonie Deutsch-Südwestafrika benötigt wurde, über Swakopmund eingeführt. Am 13. April 1899 wurde die erste Telegraphendienststelle im internationalen Dienst eröffnet. Von da ab begann der Bau umfangreicher Telegraphenlinien in der Kolonie. 1902 wurde mit dem Bau einer Landungsbrücke begonnen. Zuerst wurde sie aus Holz errichtet, um dann 1912 aus Eisen neu gebaut zu werden. Die beliebte Seebrücke wird von den Swakopmundern Jetty genannt.

Am 20. Juni und 1. Juli 1902 wurde die erste deutsch-südwestafrikanische Eisenbahn von Swakopmund nach Windhoek durch die dort 100 km breite Sandwüste (Namib) eröffnet. (382 km lang; bis auf 1.637 m ü. M. ansteigend). Der Bahnbau einschließlich Bau der Bahnhöfe in Swakopmund und Windhoek war durch Eisenbahntruppen aus dem Deutschen Reich begonnen worden. Wilhelm Külz betrat 1907 in Swakopmund den afrikanischen Boden, um in Deutsch-Südwestafrika die Kommunale Selbstverwaltung einzuführen. Swakopmund erhielt 1909 das Stadtrecht.

Die Küstenfunkstelle wurde am 4. Februar 1912 in Dienst gestellt. Am 23. und 24. September sowie am 30. Oktober 1914 wurde Swakopmund durch britische Hilfskreuzer beschossen.

Sehenswürdigkeiten [Bearbeiten]

Der größte ausgestellte Quarzkristall der WeltDas Swakopmund Museum zeigt Exponate zur Archäologie, Mineralogie, Botanik, Ur- und Frühgeschichte und der deutschen Kolonialgeschichte. Daneben gibt es eine Ausstellung über die Menschen Namibias. Geöffnet ist das Museum täglich von 10-17 Uhr. Nicht weit davon entfernt steht der Leuchtturm, der von Baustil und Farbe her genau so auch an der Nordseeküste stehen könnte.

Ein Hallenschwimmbad mit 50-m-Sportbecken und ein Freibad runden die Attraktionen in Strandnähe ab. Baden im nahen Südatlantik ist zwar möglich, aber doch nur besonders abgehärteten Sportlern zu empfehlen, da der kalte Benguelastrom dafür sorgt, dass die Wassertemperaturen 15 °C nur selten überschreiten. Trotzdem finden sich täglich ältere Herrschaften bei morgendlichem Bad in teilweise beeindruckenden Wellen.

Das Meeres Aquarium ist von Dienstag bis Sonntag jeweils 10 - 16 Uhr geöffnet und zeigt u.a. Haie, die um 15 Uhr gefüttert werden.

Weitere besondere Sehenswürdigkeiten in fußläufiger Entfernung vom Strand sind das „Marinedenkmal”, das „Alte Amtsgericht” (1908), das „Bezirksgericht” (Sommersitz des Präsidenten), die „Kristall Galerie” (ein neu erbautes Mineralienmuseum), die Einkaufspassage an der Sam Nujoma Avenue, das „Hohenzollernhaus”, die „Pionierkaserne” (1905) und das „Lazarett” an der Lazarettstraße, das „Woermann-Haus” (1894/1903) und der alte „Bahnhof” (1901) - ein ebenfalls von der deutschen Schutztruppe ganz im Stil der damaligen Zeit erbauter Zweckbau, der jedoch zum Luxus-Hotel umgebaut wurde und heute Zentrum einer Casino- und Entertainment-Anlage ist.

Sehenswert ist auch die 1911 gebaute Kirche und das Pfarrhaus der Deutschen Lutherischen Gemeinde im neobarocken Stil. Sonntags finden dort Gottesdienste in deutscher Sprache statt.

Am östlichen Stadtrand, nahe der Nationalstraße B2, steht ein altes Lokomobil. Es war dazu gedacht, Versorgungsgüter ins Landesinnere zu bringen. Auf Grund von Wassermangel und wohl auch wegen technischer Probleme blieb das Lokomobil am Stadtrand stehen. Das brachte ihm den Namen Martin Luther ein, da dieser beim Reichstag zu Worms gesagt haben soll: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders”. Das Lokomobil steht jetzt nicht mehr wie einst unter freiem Himmel, sondern nach der Restaurierung in einer eigens errichteten Halle.

Comments 1

  • Astrid Nelz 08/03/2009 18:46

    Hab´s mir gedacht.
    Etwas Zeit ist von Nöten bei Deiner Serie.
    Aber es lohnt, ein Teil auch Deutscher Geschichte.
    lg Astrid