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So kurz das Fahrzeug und so viel Text

So kurz das Fahrzeug und so viel Text

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Laufmann-ml194


Premium (World), aus Unentschiedenheit

So kurz das Fahrzeug und so viel Text

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Damals war alles anders.
Nicht immer besser, auch nicht schlechter.
Anders eben.
Und überraschend und vor allem alltäglich.

Mit diesem abgebildeten Sonderfahrzeug möchte ich einen kurzen Abriss
über die DB-Baureihe 724, das System der Indusi-Streckeneinrichtungen
und das Bw Rosenheim geben.
Das dargestellte, Schienenbus-ähnliche Fahrzeug 724002-1 war ein
Indusi-Meßfahrzeug auf der Basis des 1972 im AW Kassel (zuständiges AW für die
Baureihen VT95 und VT98 bzw. 795 und 798) zu diesem Zweck umgebauten 795 471 *).
Ein gleichartiges Fahrzeug entstand auf der Basis des 795 144 *) und trug nach
dem Umbau die Bezeichnung 724003-9.
Vom 724 001 unterschieden sich 724 002 und 724 003 dadurch, dass sie auf der
Basis von Serienfahrzeugen der Reihe VT95 entstanden, während der heute noch
seit 2007 bei der Vulkaneifelbahn vorhandene 724001-3 das Vorserienfahrzeug
VT95 006 repräsentiert, welches am 21.06.1996 nach einer Laufleistung von
1.236.000 Kilometer ausgemustert und im Aw Kassel zum Prüfwagen für
Indusi-Streckeneinrichtungen 5) umgebaut wurde (bis 1968 als 6205 Wt bezeichnet).
Dieses extrem kurze Fahrzeug, Länge nur 10650 mm, nahm am 25.02.1964 beim
Bw Wuppertal seinen Dienst auf und ersetzte eine bis dahin für diesen Zweck
eingesetzte Messdraisine.
Es unterschied sich optisch von den Serienfahrzeugen nicht nur durch die Länge,
sondern auch durch den Dachüberhang im Bereich der Führerstände.
Im Jahre 1971 wurde das Meßfahrzeug durch den Einbau von
Prüfmagneten auf beiden Fahrzeugseiten optimiert, womit Ein- und Ausfahrtsignale
in einem Arbeitsgang geprüft werden konnten.
Die Ausmusterung des 724 001 war am 18.01.1986 im Bw Heidelberg.
Bei der Vulkaneifelbahn soll mittelfristig eine
Restaurierung erfolgen.
Es ist der einzig erhaltene Vorserien-Schienenbus 2)

Der hier am 04.05.1986 abgebildete 724002-1 dagegen wurde am 31.05.2000 ausgemustert
und an die EfW Verkehrsgesellschaft mbH verkauft, ebenso wie 724003-9. 3) und 4)
Die induktive Zugsicherung (INDUSI) wurde ab 1931 eingeführt und stellt
Zugbeeinflussungsanlagen auf Basis magnetischer Induktion dar, welche im
Gegensatz zur verworfenen optischen Zugsicherung (OPSI), welche verschmutzungsbedingt
nicht unter allen Umständen ein Anhalten garantieren konnte, sich gerade auch durch
eine nicht erforderliche örtliche Energieversorgung der Streckeneinrichtungen
auszeichnete, die im Regelfall an den mechanischen Signalen weder Stromanschluss
noch freie Kabeladern benötigten.
Das tragische Zugunglück im Februar dieses Jahres geschah übrigens an einer
eingleisigen Strecke, die im Sinn der Zugsicherung, seit 1998 vom Bundes-Eisenbahnamt
genehmigt, eine Ausnahmegenehmigung hat. 5)
Natürlich hat das Bw Rosenheim auch für Probe- und Abnahmefahrten den
Vorserien-Schienenbus, hauptsächlich aber VT95 und VT98, gesehen,
welches wohl, hauptsächlich ab 1965, und in einer gewissen Konzentration
seit 1979 mit 37 Fahrzeugen, durch die Baureihe E44 bzw. 144 / 145 bekannt wurde,
was auch den (letzten) Höhepunkt in der Werkgeschichte mit immerhin über
550 Mitarbeitern darstellte.
Weitere bekannte Ellkok-Baureihen waren u.a. E93 (bis etwa 1938) und E16.
Seit Inbetriebnahme der Strecke München – Aibling – Salzburg, also 1857, bestehend
war das Bw Rosenheim bis 30.11.1986 Bahnbetriebswerk.
Die einst umfangreichen Anlagen sind heute zum Teil verkauft, vermietet oder überbaut.
Die 26-Meter-Drehscheibe des vierzehnständigen Ringlokschuppens befindet sich seit
2005 im Eisenbahnmuseum Ampflwang.
Abschließend will ich es noch mit einem kurzen Hinweis darauf bewenden lassen, dass
die Geschichte des Bw Rosenheim Anfang der 1950er-Jahre mit der einer Außenstelle
des AW Freimann verwoben ist.
Die Werkhallen dieser AW-Außenstelle befanden sich etwa da wo heute zwischen
Rosenheim und Kolbermoor das Gewerbegebiet mit Media-Markt, Obi etc. liegt.
Infolge der kriegsbedingten Schäden am Rollmaterial war das AW Freimann, wie
viele andere auch, so überlastet, dass zum Teil sogar an private Firmen
ausgelagert werden musste. 6)
Ich hoffe, ich habe euch mit dem vielen Text jetzt nicht überstrapaziert.

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Antriebslos
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