Back to list
Sankt Marien in Lübeck " Blick zur Orgel, aus meiner Sicht...."

Sankt Marien in Lübeck " Blick zur Orgel, aus meiner Sicht...."

KHMFotografie


Premium (World), Kaiserstadt / GosLar in NDS

Sankt Marien in Lübeck " Blick zur Orgel, aus meiner Sicht...."

Nikon D 300s / Nikkor 17-55/2,8@23mm / F 3,5 / ISO 800 / Aufnahmemodus M / 1/40 Sek, +0,3 EV / Freihand / Einzelaufnahme

auf Tour mit in Lübeck....weitere Aufnahmen folgen!

GLockenkapelle
GLockenkapelle
KHMFotografie


Die Lübecker Marienkirche gilt als Mutterkirche der norddeutschen Backsteingotik und war Vorbild für rund 70 Kirchen dieses Stils im Ostseeraum. Daher wird dem Bauwerk eine herausragende architektonische Bedeutung beigemessen. Mit der Marienkirche wurde in Lübeck der hochaufstrebende Gotik-Stil aus Frankreich mit norddeutschem Backstein umgesetzt. Sie beherbergt das höchste Backsteingewölbe der Welt (38,5 Meter im Mittelschiff).

Der Bau der Marienkirche ist eine dreischiffige Basilika mit Einsatzkapellen, Chorumgang und Kapellenkranz, sowie querschiff-artigen Vorhallen. Das Westwerk besteht aus einer monumentalen Doppelturmfassade. Die Türme sind, die Wetterhähne mitgerechnet, 124,95 und 124,75 Meter hoch.

Die Marienkirche steht im Viertel der Kaufleute, das sich von den Speichern am Traveufer bis hoch zu St. Marien erstreckt. Sie ist die Haupt-Pfarrkirche des Rates und der Bürger der Hansestadt Lübeck und wurde daher in der Nähe des Rathauses und des Marktes errichtet.

1516–1518 entstand mit einem finanziellen Aufwand von 10.500 Mark lübisch unter dem Werkmeister Martin Flor die von dem Orgelbaumeister Barthold Hering erbaute erste Große Orgel an der Westwand als Ersatz für die Große Orgel aus dem Jahr 1396. Sie hatte zwei Manuale, Pedal und 32 Register. Diese Orgel, mit größter Wahrscheinlichkeit die erste und einzige gotische Orgelfassade mit einem Zweiunddreißigfuß-Prinzipal (tiefste Pfeife rund 11 Meter lang) in der damaligen abendländischen Welt wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erweitert und umgebaut; unter anderem führte 1637–1641 Friedrich Stellwagen umfangreiche Arbeiten durch, daher diente sie ihm maßgeblich als Vorbild der Orgel der St.-Marien-Kirche in Stralsund.

Anfang des 19. Jahrhunderts war die die Orgel auf 3 Manuale und Pedal, 57 Register und 4.684 klingende Pfeifen angewachsen. 1851 entstand jedoch eine komplett neue Orgel, erbaut von Johann Friedrich Schulze im Geist der Zeit, mit 4 Manualen, Pedal und 80 Stimmen innerhalb des historischen Prospektes von Benedikt Dreyer, der dafür von Carl Julius Milde restauriert und erweitert wurde.

Anstelle dieser, 1942 beim Bombenangriff verbrannten Großen Orgel, wurde 1968 von der Orgelbaufirma Kemper & Sohn die damals größte Orgel der Welt mit mechanischer Spieltraktur geschaffen. Sie besitzt auf fünf Manualen und Pedal 101 Register mit 8.512 Pfeifen; die längsten messen elf Meter, die kleinste hat die Größe einer Zigarette. Die Registertraktur arbeitet elektrisch und verfügt lediglich über Freikombinationen, dafür ist das Registertableau doppelt angelegt.

Comments 61