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piano

Karlsruhe (ZKM), 01.01.2010

Jean Tinguely: Méta-Maxi (Detail der Skulptur)

Canon 400 D, f/5,6 bei 238 mm, 1/50 s, ISO 1600, Freihandaufnahme, Teilbereichsmessung, mittenbetont, Bearbeitung: Photoshop Elements, Tonwertkorrektur, Rahmen

Comments 18

  • S.D Fotografie 13/08/2014 11:30

    Einfach wunderschön
  • Hanne L. 14/03/2013 19:50

    Das gute Stück hatte schon bessere Zeiten. Gerne würde ich die 'Lebensgeschichte' des Pianos kennen, welche Menschen hat es erfreut und unterhalten ....
    Sehr fein präsentiert, Kerstin!
    Liebe Grüße, Hanne
  • E. W. R. 28/02/2013 23:10

    Liebe Kerstin, wie ich gerade feststellen konnte, habe ich deine Bilder noch abonniert. Aber da sich dieses Foto in dein Portfolio geschlichen hatte, ohne dass es als neues „Foto von Freunden“ angezeigt wurde, konnte es mir leider nicht auffallen; es sind ja hernach weitere Bilder von Dir eingestellt worden.

    Was nun die Absicht der Autorin mit dem Bild angeht, so hast Du sie ja bereits in der Antwort an Michael angedeutet.

    Mit der möglichen Absicht, die der Künstler mit seiner Maschine hatte, muss das nichts zu tun haben, ebensowenig, wie das bei diesem Bild

    Das Piano
    Das Piano
    E. W. R.


    der Fall ist. Aber natürlich ist die Erosion der eigenen Person ebenso ein wichtiges Thema wie der Verfall in überindividuellen Bezügen, sei es in der Bekanntschaft, der Freundschaft oder der Gesellschaft. Etwas älteren Menschen fällt mitunter auf, dass die Maßstäbe, die für eine längere Periode ihres Lebens galten, unversehens aufgeweicht werden. So hat etwa die Werbung für ihre Zwecke stellenweise die Gefilde der Ästhetik zugunsten einer wahren Schocktherapie verlassen.

    Party
    Party
    E. W. R.


    Oder die Sucht der Idiotensender, ihr anspruchsloses Publikum, das da offenbar chipskauend vor der Metaglotze hockt, rund um die Uhr zu bespaßen, führt zur Aufhebung der letzten Tabus wie bei der jüngst lancierten Sendung „Sieben Tage Sex“, eine Entwicklung, die bereits vor längerer Zeit mit der Sendung „Das Millionenspiel“ vorhergesehen wurde und sich natürlich auch in prophetischen Werken der darstellenden Kunst spiegelt.

    Unendlicher Spaß
    Unendlicher Spaß
    E. W. R.


    Womit wir wieder bei Jean Tinguelys Maschinen wären:

    „Aufsehen erregte ebenfalls 1960 eine gigantische Maschine im Garten des Museum of Modern Art, New York die aus Schrott zusammengesetzt in der Lage war, sich selbst zu zerstören. Diese autodestruktive Kunst stand im Kontext von Gustav Metzgers „Manifest der autodestruktiven Kunst“.

    In den folgenden Jahren entwickelte er - häufig in Kollaboration mit Künstlerkollegen - große, bewegliche Maschinen. Sie werden „als kreativer Umgang mit dem Industriematerial und als zeitgemässer künstlerischer Ausdruck des Maschinenzeitalters“ verstanden, sollen aber nach der Aussage des Künstlers auch „Kritik an der Gleichförmigkeit industrieller Vorgänge und der Produktion von unnützen Dingen“ darstellen.“

    Eckhard
  • Michael Jo. 27/02/2013 13:15

    @ Kerstin:
    interessantes Kunstwerk !
    ich mag diese ' seltsamen' Maschinen,
    ob nun als reiner ' Nonsens ',
    als Schrott-Skuplturen mit klappernder Mechanik
    oder was / wie auch immer ...
    Danke für die Info !

    Michael
  • KGS 27/02/2013 12:56

    @Eckhard: Lieber Eckhard, vermutlich schaust Du zu selten in mein Portfolio! ;-) Hast Du mich denn überhaupt abonniert? ;-))


    Kerstin
  • KGS 27/02/2013 12:54

    @Bringfried: ;-)) Das wäre eine Herausforderung! ;-)


    Grüße. Kerstin
  • KGS 27/02/2013 12:52

    @Michael Jo.: Lieber Michael, da ich keine Gesamtaufnahme des Kunstwerkes gemacht hatte, musste ich gerade erst einmal im Internet nach einer einigermaßen vernünftigen Darstellung der „Meta-Maxi“-Maschine von Jean Tinguely suchen. Das Klavier ist ja nur ein Detail aus diesem Werk. Im verlinkten Bild sieht man es ganz links unten: http://www.google.de/imgres?q=Jean+Tinguely:+M%C3%A9ta-Maxi&hl=de&sa=X&biw=1344&bih=741&tbm=isch&tbnid=_nt3lC4u5kJAgM:&imgrefurl=http://www.esslinger-zeitung.de/ueberregional/thema/Artikel501051.cfm&docid=yTL3y7MZsDY81M&imgurl=http://www.esslinger-zeitung.de/imageServer/bilderverwaltung/Artikelbilder/20091215/thumbnails/173043_442x363_1512200915ku01zk.jpg&w=442&h=363&ei=DeotUer0OISn4ATq34HoDQ&zoom=1&iact=hc&vpx=481&vpy=163&dur=1547&hovh=203&hovw=248&tx=117&ty=97&sig=104389635993772167850&page=1&tbnh=143&tbnw=162&start=0&ndsp=28&ved=1t:429,r:10,s:0,i:112 Hintendran hängt also noch ein riesiger 'Rattenschwanz' an Zahnrädern und 'Müll', der so miteinander verbunden wurde, dass sich die ganze Maschinerie in sich bewegt und dabei quietschende, knarrende, klingende Töne von sich gibt. Eine Art Musikstück, das also völlig außerhalb jeder Norm angesiedelt ist, das weder ästhetisch klingt, noch sonst irgendein angenehmes Gefühl im Zuhörer weckt. Man möchte sich eigentlich nur die Ohren zuhalten! ;-)

    Ob das Piano 'am Kopf' des Gebildes nun den Ton angeben soll oder ob es durch die Maschine gespielt wird, blieb beim Betrachten letztlich unklar.

    Mich hat bei diesem Foto die Maschine hintendran allerdings nicht vordergründig interessiert. Mich berührte zunächst einfach die Ablösung des (vermutlich) Elfenbein-Belags der Tasten und das damit verbundene Verlorengehen von Fähigkeiten und der eigentlichen Bestimmung. Das kann man nun wiederum sinnbildlich mit dem allgemeinen Kultur-Umbruch verbinden, aber eben auch einfach 'menschlich' betrachten. Da verliert ein Musiker sein Gehör, ein Maler seine Sehkraft, ein Denker seine geistige Kraft ... usw.. Fragen des Älterwerdens, der Sinnsuche im Leben könnten damit verbunden sein ...

    Natürlich ist auch die Eingebundenheit in diese Maschinenmatrix ein bedenkenswerter Ansatz.

    Bach: Lieblingsmusik! ;-) (Natürlich folgt da noch sehr viel Schönes von anderen Komponisten und Musikern.) Der aktuelle Radioquark erreicht mich eigentlich kaum und ich vermisse da auch nichts.

    "piano": Der Titel war natürlich bewusst klein geschrieben ... gerade, weil mir hier die leisen Töne wichtig waren!

    Viele Grüße. Kerstin
  • E. W. R. 25/02/2013 21:31

    Liebe Kerstin, dieses Bild hat sich irgendwie unbemerkt von mir in dein Portfolio geschlichen. Na, warte! ;-) Eckhard
  • Bringfried Seifert 25/02/2013 13:42

    da kräuseln sich ja die Fingernägel!
    Einladung an einen Virtuosen...
    Gruß, Bringe
  • Michael Jo. 25/02/2013 11:47

    da kommt tatsächlich so etwas wie Trauer
    auf, Mitleid zumindest - soweit man das mit einem
    ' Gegenstand' empfinden kann .. -
    In welchem Zusammenhang dieses Piano im
    Museum steht, oder ob dieses Klaviatur-Detail
    nur Teil eines Kunstwerkes ist, weiss ich nicht.

    Das Ablösen des Elfenbein-Belags (früher meist dieses Material) zeigt vielleicht das Symptom
    des allgemeinen Kultur-Umbruchs:
    heute werden DJ's gefeiert, die selbst kaum noch
    Musik produzieren (jedenfalls nicht kreativ in dem
    Sinn, dass sie überhaupt das Spielen eines Instrumentes beherrschen ..), sondern sich der
    ' Konserven ' bedienen, der Musik, die echte Musiker
    produziert haben.
    Die Klaviatur dieses Geschäfts, der medialen Verblödungsindustrie von Musik-TV bis zu all den Grand Prixen ... kommt einher mit einer multimedialen Verpackungsbeilage in Form von
    Pyrotechnik, Nebelkerzen, Lichtkanonen und einem
    Bombast an Elektronik und Lautsprechertürmen.
    Die leisen Töne, das ' Meisseln' der Tonsetzung,
    Harmonien und Klangstrukturen werden dabei zu Soundbrei verrührt, mit Bombast aufgepeppt serviert
    und dem Volk anstelle von Wohklang, Differenzierung
    und Auseinandersetzung .. als Hirnkleister verabreicht
    (hat ja auch schon ein Narziss wie Richard Wagner
    verstanden; der Bombast in den Stadien der Pop-
    und Rockindustrie ist nichts anderes ..).

    " Das Piano" - da denke ich an den herrlichen Kinofilm vor einigen Jahren,
    an die mir als Junge väterlicherseits verordneten
    Fingerübungen (seitdem ist mir ' Ännchen von Tharau ' verhasst wie Hundekot und brauner Nazi-Sumpf ...),
    da fällt mir auch das banale Streicheln der vermeintlichen Volkes Seele durch all die Bockelmanns (Marke Udo Jürgens), Klaidermanns
    und ähnlicher Manns- wie Frauenbilder ein.
    Zum Glück gibt's noch das ' Wohltemperierte',
    die Fugen von Bach (bitte nicht verpoppt servieren ..),
    Goldbergs Variationen, Thelonius Monk (neben J.S.B. für mich einer der Gröööösten ..!), Bethovens Sonaten,
    Eric Satie und ...
    Augen Schliessen und Hören - da brauche ich weder
    Kerzenlicht auf dem monumentalen Steinway oder dem kleinen Schimmel, noch den süsslichen Duft von
    Räucherstäbchen ... !

    Das Detail hier sehr eindringlich festgehalten,
    den Rest der Tastatur wunderbar im Unschärfebereich
    gelassen;
    auch ohne Stativ ' rundum ' gelungen und in s/w
    (wie auch sonst ? - Reduktion auf schwarz-weiss-Darstellung für mich immer auch mit der Assoziation
    an diese weissen u. schwarzen Tasten verbunden ).
    Ablösung:
    auch das Eindringen in das Darunter,
    Schichten freilegen ....
    und für mich persönlich irgendwann das Ablösen
    (Abnabeln ..) von eingetrichterten Verhaltensweisen,
    Konventionen, Meinungen ....

    Gruß Michael




  • DRAGA PUC 18/02/2013 13:02

    superb!
    regards
    d
  • Markus Novak 02/01/2013 0:24

    ein ganz wunderbares Bild!!
    Da kommen Gedanken und Stimmungen auf!!
    Das Marode zeigt uns immer wieder was passiert wenn der Mensch seine Liebe zu seinem Besitz verliert ... und ich frage mich dann zwangsläuffig warum dies passierte ...
    LG markus
  • Artur Feller 27/12/2012 14:02

    Das Photo gefällt mir ausgesprochen gut.

    Den Blickwinkel und die Schärfesetzung finde ich besonders interessant.


    Scheinen diese beiden Aspekte preiszugeben, was die Photographin im Sinn hatte, bei Aufnahme.
    Den Schlüssel dazu sozusagen.
    Jedenfalls mehr als nur ein gutes Motiv unter schwierigen Bedingungen abzulichten.

    Grüße
    Artur
  • † werner weis 03/12/2012 11:14



    anmutend romanhaft fotografiert
    man spürt schon eine Person in der Bild-Szene
  • † werner weis 03/12/2012 10:18



    wunderbar "historisch" fotografiert
    eine erzählende Bild-Stimmung