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Papi, ich mag nicht, was du tust!

Papi, ich mag nicht, was du tust!

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Paulin J.


Free Account, Weimar

Papi, ich mag nicht, was du tust!

Ich bin deine tochter, ich liebe dich,
ich liebe wie du mit mir spielst
und liebe wie du mit mir sprichst
ich bin noch klein und weiß noch nicht
dass du mir bald das herz zerbrichst

ich bin deine tochter, ich liebe dich,
ich liebe, wie du mit mir bist
mich streichelst, wenn ich traurig bin
bin noch so klein und weiß noch nicht
dass du mir bald das herz zerbrichst

ich bin deine Tochter, ich liebe dich,
ich liebe, wie du mich oft küsst
und mir sagst „ich liebe dich“
aber ich bin noch klein und weiß noch nicht
dass du mir bald das herz zerbrichst

ich bin deine Tochter, ich liebe dich,
ich liebe, dass du mich vermisst
weil du der tollste papa bist
bin doch noch klein und weiß noch nicht
dass du mir bald das herz zerbrichst.

Ich bin deine tochter, ich liebe dich
Obwohl du mir weh tust liebe ich dich
obwohl du mich schlägst liebe ich dich
obwohl du mich zwingst mich nackt auszuziehen
und an dir nachts herum zuspielen
jede nacht vor dir angst zu haben
und dann den Schmerz und die Scham zu ertragen
trotz des weißen Zeugs auf mir
und der schrecklichen angst vor dir
trotz des Geheimnisses, das wir haben
was ich niemandem erzählen darf
sonst schlägst du mich ganz grün und blau
und keiner will mich dann mehr haben
keiner würde glauben mir
denn ich hab schuld an allem hier
und trotzdem habe ich dich lieb
und schreib dir dieses Abschiedslied...

ich bin deine tochter, doch das hast du vergessen,
hast dich bei deinen Möglichkeiten vollkommen vermessen
bist einen schritt zuviel gegangen
bist zu tief in mich gedrungen
hast missbraucht, was du liebst
und hast dich dabei selbst vergessen
hast deine Möglichkeiten überschätzt
und Verbote überschritten
hast mein bild von dir zerstört
und du kommst nun nicht mehr raus
bist zu tief in mich gedrungen
ich kann nun niewieder vergessen,
hast die schlimmste Tat begangen,
hast dich an mir brutal vergangen
nun ist`s wie eine Sucht für dich
lässt mich nicht los, seit Jahren schon
hältst mich fest, wirst wahnsinnig
verteilst Schläge, immer schlimmer
wunden fangen an zu heilen,
reißen immer wieder auf,
immer tiefer immer schlimmer
und es geht nie mehr vorbei
wollte fliehen immer wieder,
doch du jagst mich immer weiter,
bis zur eigenen Erschöpfung
und findest mich doch immer wieder,
stillst dann wieder deine Lust,
und wieder reißen wunden auf,
du hast dich viel zu oft vergessen
und ich komm nicht von dir los,
wirst mich doch nur wiederfinden.
Hab mich nach Hilfe umgesucht,
damit du nie nie nie nie wieder solche taten machen kannst.
Niemand kann mir wirklich helfen
Beweise hätt ich nicht genug
und ich komm nicht von dir los,
entdeckst mich doch nur immer wieder.
ich werde mir nun selber helfen,
werde fliehen vor der Qual ,
hab die Klinge in der Hand,
ich spür die Freiheit,
wie ein Vogel ,
fliege ich nun weg von dir!


~ regungslos ~
~ regungslos ~
Paulin J.


-Nachtrag-
Der Text ist von mir, wie alle Texte die ich nicht in "..." und den autor dazu geschrieben habe...

Comments 85

  • adorefotox 11/10/2017 20:12

    eindrucksstarkes Bild, regt zum Nachdenken an
  • Model Aurora Mara 18/12/2015 13:57

    Angst vor Enttäuschung
    Angst vor Schmerzen
    Angst vor Alleinsein
    Angst vor der Zukunft
    Angst vor ungewollter Nähe
    Angst vor vergessen
    Angst vor Vernachlässigung
    Angst vor Sehnsüchten
    Angst vor dem Tod
    Angst vor Einsamkeit
    Angst vor mir selber

    Angst, immer nur Angst und niemals Freude, Lachen und Liebe?
    Das kann nicht das ganze Leben sein....

    Geniale arbeit und noch genialerer text.
    Kompliment.
  • Paulin J. 18/10/2015 21:39

    Danke für die Anmerkung und dass es scheinbar noch gesehen wird nach so langer Zeit.
  • ev@w. 17/10/2015 16:28

    das ist TREFFEND... - absolut klasse dieses "MAHNMAL" !!
    lieben gruß
  • Paulin J. 19/04/2009 22:25

    nur nocheinmal als nachtrag, damit die letzte anmerkung unter diesem bild nicht den anschein erweckt, ich wäre selbst betroffen.
    Das dargestellte Thema ist Thema einer Seminarfacharbeit, die ich mit 3 Mitschülerinnen zu meiner Abiturzeit geschrieben habe. Das Thama hatten wir selbst gewählt, weil es uns als unheimlich wichtig erschien, das Thema noch mehr in die Öffentlichkeit zu rücken. Keiner von uns war von Missbrauch betroffen, aber ich habe mich intensiv mit dem Thema befasst und auch ein Buch einer Betroffenen gelesen, was mir sehr geholfen hat, mich in die Situation der Opfer hineinzuversetzen.

    außerdem finde ich die diskussion im nachhinein sehr peinlich...hätte mich eig. nich drüber aufregen sollen, denn so falsch waren die anmerkungen teilweise nicht. in der situation damals, war ich scheinbar etwas gereizt, da ich auch die ein der andere unschöne pm bekommen habe.

    vielen dank für den vorschlag, ist mein erster, hat mich gefreut, das es "gefallen" bzw bewegt hat.
  • Jutta M. Bergmoser 15/10/2008 10:24

    Liebe Paulin. Ich wünsche Dir, dass deine Gedichte und deine Fotos dir helfen, zu dem Peiniger aus dem Gedicht Abstand zu gewinnen. Es gibt aber auch professionelle Helfer auch für Deine Situation, da bin ich sicher. Nicht aufgeben... Suchen.
  • Hanja 26/05/2007 0:18

    wow....das ist heftig...mir kamen fast tränen als ich es gelesen hab...so hat es mch berührt...in meinem herzen hat es ein sternchen ***
  • Model Aurora Mara 30/01/2007 10:43

    Alles was du schreibst, weckt erinnerungen die ich glaubte vergessen zu können!
  • Christian D... 31/01/2006 21:09

    Hmm... schade... hätt das Bild trotzdem gern in der Galerien gesehen...
    Versuch's mal mit der alternativen Galerie :-)
    lg
    Christian
  • Paulin J. 31/01/2006 20:50

    es hat nicht geklappt, aber das ist nicht so schlimm, es muss kein galerie bild sein um es sich anzusehen und darüber nachzudenken. das allein war mir wichtig, hätte auch, wie schon gesagt, nicht vermutet, dass es in die galerie kommt.

    die diskussion wurde übrigens friedlich beendet ;)
  • Sportfotodienst Stuttgart Andreas Grunwald 31/01/2006 17:28 Voting comment

    @ Paulin: Das Foto und der Text stellen eine beeindruckende und erschütternde Einheit dar. Ganz große Hochachtung, daß Du Dich aufmachst, dieses Thema zu ent-tabuisieren!!!
    Nur erwarte einfach nicht, daß alle das begreifen. Es gibt Stänkerer, die möglicherweise selbst Dreck am Stecken haben. Es gibt Stänkerer, die - aus welchen Gründen auch immer - das Foto und den Text nicht miteinander verknüpfen KÖNNEN. Es gibt Stänkerer, die stänkern nur des Stänkerns wegen. Und es gibt Leute, die das alles begreifen, aber eine andere Denke zu dem Thema haben. Das sollte man auch akzeptieren. Konzentriere Dich auf diejenigen, die Du mit Deiner Botschaft tatsächlich erreichst. Denn es IST eine Botschaft!!! Mit den anderen zu diskutieren ist verschwendete Energie.
    Von mir für die Einheit von Foto und Text ein PRO.
    LG; Andy
  • Amber 31/01/2006 17:28 Voting comment

    ich muss auch sagen, dass sich das Handgelenk sehr schlecht eignet.
    ich war selbst eine ganze Zeit lang betroffen udn weiß, dass sich innenarm udn oberschenkel besser eignen.
    Das Gedicht gefällt mir zwar, trotzdem contra
  • Antje Görtler 31/01/2006 17:28 Voting comment

    skip
  • Juergen Strapko 31/01/2006 17:28 Voting comment

    es ist schon alles gesagt, stimmt einem sehr nachdenklich
    +++++
  • Mike Sabs B. 31/01/2006 17:28 Voting comment

    Also ich find dass bild und den text ziemlich stark.
    hab mehr als einmal schlucken müssen.
    pro