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Klaus Duba


Premium (World), Walldorf ( bei Heidelberg )

Nyckelharpa

Ich dachte mir, dass es auch nicht schlecht sein kann, so ein altes Instrument mal aus der Nähe zu betrachten. Ich glaube, dass es sich hier um eine Nyckelharpa handelt, bin mir aber nicht ganz sicher. Ich hätte gern eine durchgehende Schärfe gehabt, aber die Verhältnisse vor Ort waren nicht so einfach in den Griff zu bekommen!
Aber ich hoffe, es gefällt euch auch so! ;-)

Die Nyckelharpa ist ein Streichinstrument. Der Begriff stammt aus dem Schwedischen (Plural: Nyckelharpor) und ist zunehmend international und auch in Deutschland gebräuchlich. Die deutschen Bezeichnungen sind „Schlüsselfidel“, „Schlüsselgeige“ oder seltener „Tastenfidel“. (Die gelegentlich gebrauchte Schreibweise Schlüsselfiedel ist nach Auskunft der Duden-Redaktion nicht sinnvoll, da „Fiedel“ eine abwertende Bezeichnung für Geige ist, während „Fidel“ die frühmittelalterliche Urform aller Streichinstrumente bezeichnet.)
Mit Hilfe eines kurzen Bogens werden ihre Saiten in Schwingung versetzt. Die Tonhöhe der Melodiesaite(n) wird dabei durch das Betätigen von Tasten, den „Schlüsseln“, bestimmt – ähnlich wie bei der Drehleier. Diese Tasten werden auch als Tangenten bezeichnet.
Es gibt eine Vielzahl an Formen der Nyckelharpa. Eine moderne, chromatische Nyckelharpa hat vier Melodiesaiten, die mit dem Bogen gespielt werden. Je nach Bauart der Tastatur können verschieden viele (meist drei oder alle vier) Melodiesaiten mit den Tangenten verkürzt und damit in der Tonhöhe verändert werden. Die offenen Saiten werden als Bordun genutzt.

Dazu kommen meist zwölf Resonanzsaiten oder Sympathiesaiten (engl. sympathetic strings). Diese Resonanzsaiten liegen unter den Melodiesaiten und werden nicht mit dem Bogen berührt, sondern durch die angespielten Töne und deren Obertöne zum Mitschwingen angeregt. Durch die Resonanzsaiten entsteht der Eindruck eines Hall-Effektes. Wann die ersten Nyckelharpor mit Resonanzsaiten ausgestattet wurden, konnte bisher nicht geklärt werden.

gesehen auf dem Mittelalterfest 2010 auf der Burg Steinsberg bei Sinsheim

Comments 13

  • N. Claudia 07/05/2010 9:15

    das scheint ja eine wirkliche ratität zu sein. ehrlich gesagt hab ich so ein musikinstrument noch nicht wirklich aus der nähe gesehen.. deshalb für mich sehr interessant. danke fur deine dokumentation..

    einen lieben freitagsgruß sendet die claudia
  • Ulrike Leeb 06/05/2010 8:12

    Hochinteressant - und eine sehr gute Aufnahme, der Schnitt ist super!
    VG
    Ulrike
  • Wolfgang Keller 06/05/2010 5:34

    Interessantes Instrument!
    LG Wolfgang
  • Thomas Schimmele 06/05/2010 0:17

    Hallo Klaus, danke für die sehr ausführliche Info und die schöne Detailaufnahme. Muss jetzt nur noch meine Lauscher einschalten und mir mal die "Nyckelharpa" anhören. Angesichts des täglichen seichten Lada-Gaga-Breies mal eine interessante Abwechslung.LG Thomas
  • alesiG 05/05/2010 22:48

    Hey Klaus!
    Das ist ja ein cooles Teil,und du hast eine super Aufnahme davon gemacht,die Geschichte dazu finde ich sehr intressant und gut gemacht.
    Danke.
    l.g. alesiG
  • Petra Mock 05/05/2010 21:16

    Eine schöne Aufnahme. Sehr interessant. Auch die Infos dazu. Da es mich interessiert hat, wie das Instrument klingt, habe ich mir gerade mal angehört. :-))
    LG Petra
  • Dirk Steinis 05/05/2010 20:58

    klasse Aufnahme, Topschärfe, am besten gefallen mir die schmutzigen Fingernägel!
    lG
    Dirk
  • Norbert REN 05/05/2010 20:30

    Mit großem Interesse habe ich deine Informationen gelesen.
    Da kann ich nicht anders, und muss mal wissen, wie das Ding klingt.
    Nein richtig fündig bin ich nicht geworden.
    Völlig übertönt von Schalmeien ond Sackpfeifen kann man aber wenigstens sehen, wie das Ding bedient wird.
    http://www.youtube.com/watch?v=OcuQH7ofQxE&feature=related
    LG. Norbert


  • Sylvia Schulz 05/05/2010 18:50

    ich kannte dieses Instrument noch nicht, aber Du hast es nicht nur sehr gut fotografiert, sondern auch noch gut beschrieben
    lg Sylvia
  • Carsten Windmann 05/05/2010 17:48

    Hi Klaus,
    da hast du mir doch tatsächlich mit diesem wirklich tollen Foto meine Frage beantwortet, wie dieses Instrument heißt ;)

    Gruß, Carsten