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Mosel - Impressionen " Reichsburg, in Cochem bei Nacht "

Mosel - Impressionen " Reichsburg, in Cochem bei Nacht "

KHMFotografie


Premium (World), Kaiserstadt / GosLar in NDS

Mosel - Impressionen " Reichsburg, in Cochem bei Nacht "

Nikon D 300 / Nikkor 18-200@105mm / F 11 / ISO 200 / Aufnahmemodus M / 10 Sek / Stativ / Kabelauslöser / Einzelaufnahme vom 04.05.2010, von der Moselbrücke aus Fotografiert.


Die Reichsburg Cochem ist eine Burganlage in der rheinland-pfälzischen Stadt Cochem an der Mosel. Sie ist ihr Wahrzeichen und steht auf einem weithin sichtbaren Bergkegel mehr als 100 Meter oberhalb der Stadt. Als Gipfelburg gehört sie zum Typus der Höhenburgen.

Die Anlage, die im Mittelalter als Zollburg diente, wurde den Ergebnissen aktueller Burgenforschungen zufolge wohl um 1100 oder in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts errichtet. Nachdem sie im 17. Jahrhundert zerstört worden war, ließ sie der Berliner Kaufmann und spätere Geheime Kommerzienrat Louis Fréderic Jacques Ravené gemäß dem Geschmack der Burgenromantik in den Jahren von 1868 bis 1877 wiederaufbauen. Burg Cochem ist damit ein gutes Beispiel für ein Bauwerk, das im Stil der Neugotik während der Zeit des Historismus gestaltet wurde.

Der Name Cochem wird als Cuchema erstmals in einer Schenkungsurkunde der Prümer Abtei vom 20. Dezember 866 erwähnt. Der Ort war Reichsgut, mit dem die Ezzonen belehnt waren. Die ältere Forschung nahm an, dass die Burg bereits 996 bzw. um 1020 von Pfalzgraf Ezzo (häufig auch Ehrenfried genannt), Sohn und Nachfolger Hermann Pusillus von Lothringen, gegründet worden sei, doch können dafür keinerlei Belege angeführt werden. Die ebenfalls häufig zu findende Angabe der Ersterwähnung einer Cochemer Burg im Jahr 1051 geht auf eine Schenkungsurkunde zurück, die jedoch eine Fälschung aus der Zeit um 1263 ist. Dieser zufolge schenkt die ehemalige polnische Königin Richeza ein castrum cuum Chuchomo ihrem Neffen, Pfalzgraf Heinrich I., mit der Auflage, als Vogt der Abtei Brauweiler die Güter des ezzonischen Hausklosters zu beschützen. Mit dem Tod Hermanns II. von Lothringen starben die Ezzonen im Mannesstamm aus und die Pfalzgrafschaft kam 1085/87 an Heinrich II. von Laach.

Eine Burganlage in Cochem wird jedoch erst in einer von Pfalzgraf Wilhelm von Ballenstedt ausgestellten Urkunde vom 17. März 1130 sicher genannt. Bereits zu dieser Zeit wurde ein Schiffszoll „vor der Burg unseres Erbes, die Cochem genannt wird“ erhoben. Außerdem wird in der um 1105 verfassten Lebensbeschreibung des 1075 verstorbenen Kölner Erzbischofs Anno II. berichtet, der wahnsinnige Pfalzgraf Heinrich II. habe seine Ehefrau auf Burg Cochem ermordet. Diese Erwähnung einer Burg und die Formulierung „unseres Erbes“ in der Urkunde aus dem Jahr 1130 zeigen, dass von einer Existenz der Anlage in der Zeit um 1100 auszugehen ist.

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