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Königin der Schiene

Königin der Schiene

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† A. Seidel


Premium (World), Römerberg

Königin der Schiene

Die Lokomotive wurde 1934 von Krupp in Essen unter der Fabriknummer 1415 gebaut und als einzige ihrer Bauart bis heute ununterbrochen betriebsfähig erhalten. Sie wurde am 18. Dezember 1934 ausgeliefert und nachfolgend durch die Deutsche Reichsbahn am 24. Dezember 1934 technisch abgenommen. Der Kaufpreis für die Lokomotive mit Tender betrug 208.597 Reichsmark. Den Dienst nahm sie am 2. Januar 1935 auf. Im März 1939 wurde sie mit einer induktiven Zugbeeinflussung nachgerüstet.
Die Lokomotive war im Laufe der Zeit in verschiedenen mitteldeutschen Betriebswerken stationiert. Nach dem Ende des 2. Weltkriegs verblieb sie in der Sowjetischen Besatzungszone und wurde in den Bestand der Deutschen Reichsbahn eingegliedert, wo sie 1970 die Seriennummer 01 2118-6 erhielt.
Die Reichsbahn verzichtete während der gesamten Zeit ihres Einsatzes auf größere Umbauten und Modernisierungen. Dadurch blieb ihr Erscheinungsbild unverändert erhalten, das insbesondere durch die großen Windleitbleche der Bauart Wagner geprägt ist. Anstelle des ursprünglichen genieteten Tenders wurde die Lokomotive mit einem Tender der Bauart 2'2'T 34 gekuppelt, den Borsig 1941 mit der Fabriknummer 15117 lieferte. Mehrfach wurde im Laufe der Jahre auch der Dampfkessel getauscht. Ihren heutigen Kessel, den insgesamt siebten, erhielt die Lok im Juli 1973. Er stammte ursprünglich von der 1937 gebauten 01 191 und war zuletzt auf der 01 089 eingesetzt.
Bis zum Verkauf an die Historische Eisenbahn Frankfurt am 5. November 1981 hatte sie laut Betriebsbuch insgesamt 3.559.271 Kilometer zurückgelegt. Ihr letztes Bahnbetriebswerk war das Bw Saalfeld der Reichsbahndirektion Erfurt.
Der Verkauf wurde über die Kunst und Antiquitäten GmbH abgewickelt, ein Unternehmen der Kommerziellen Koordinierung. Diese Abteilung des Außenhandelsministeriums der DDR unter Leitung von Alexander Schalck-Golodkowski hatte die Aufgabe, Devisen durch den Verkauf von Kunstwerken und Antiquitäten an Kunden im westlichen Ausland zu beschaffen. Nach dem Abschluss der Kaufverträge machte sich die Lok am 7. November 1981 zusammen mit zwei weiteren historischen Lokomotiven, der 35 1097 (ursprünglich 23 1097) und der 03 2098, auf den Weg in den Westen.
Seit 1981 wird die Lokomotive für Sonderfahrten genutzt, zunächst auf der Frankfurter Hafenbahn, seit 1985 auch auf öffentlichen Bahnstrecken. Die Lok unterlief 1991, 1995, 1999 und 2003 die erforderlichen Hauptuntersuchungen und kann damit weiterhin für Sonderfahrten genutzt werden, die bis nach Frankreich, Luxemburg, in die Niederlande und in die Schweiz führten. Im Frühjahr 2004 erhielt die Lokomotive das Zugsicherungssystem PZB 90 eingebaut. Sie ist in Frankfurt (Main) Osthafen stationiert

Comments 2

  • KBS 705 07/01/2011 16:16

    War das am 30.09.2007?
    Da stand ich nämlich am anderen Ende des Bahnsteigs.

    Eine schöne Aufnahme ist es geworden, gefällt mir.

    VG K.B.
  • Dieter Jüngling 06/01/2011 23:14

    Nur gut, dass sie erhalten blieb. Ohne den Zwang der DDR-Regierung nach Deviesen, wäre sie nie in den "Westen" verkauft sondern irgentwann verschrottet worden. So können wir sie alle weiter genießen. Sehr schöne Aufnahme von einer Lok, die ich noch aus ihren aktiven Jahren bei der DR RBD Dresden her kenne.
    Gruß D. J.

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Exif

Camera SP510UZ
Lens ---
Aperture 3.2
Exposure time 1/800
Focus length 9.4 mm
ISO 50