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_____________________Größentäuschung_____________________Größentäuschung_____________________

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Bernhard Kletzenbauer


Free Account, Reichelsheim

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...durch Auseinanderschieben des Bildpaares.


„Hey Bruder David, bist Du beim Beamen geschrumpft?“
„Hey Bruder David, bist Du beim Beamen geschrumpft?“
Bernhard Kletzenbauer


Wie bereits bei den Bildern „Durchkreuzt“ und „Hey Bruder David, bist Du beim Beamen geschrumpft?“ diskutiert, entsteht beim Auseinanderschieben der Bilder eines Stereopaares eine Größentäuschung. Auch wenn die Objekte dieselbe Höhe behalten, scheinen sie zwar näher – aber durch Liliputismus kleiner und tiefenreduzierter zu sein.
Dieser Effekt kann recht gering ausfallen, wenn man keine große Betrachtungs-Stereobasis benutzt (nicht mit Aufnahme-Basis verwechseln!). Andererseits kommt es zur Bildzersplitterung, wenn man die beiden Teilbilder zu weit auseinander schiebt.
Im obigen Beispiel sieht man im Normalblick farbige Balken gleicher Höhe. Im Kreuzblick sind diese Balken in der Tiefe gestaffelt und scheinen unterschiedlich hoch zu sein. Die Gesamtfigur der Balken ähnelt daher einem Trapez.
Das Trapez verbiegt sich nicht nur beim „schunkeln“ des Betrachters, sondern auch bei vertikaler Verschiebung des Kopfes (nicken).
Unter den Balken habe ich eine bereits vorhandene Grafik wiedergegeben, bei der die Scheinfenster in der Tiefe gestaffelt sind. Die Lage der Scheinfenster bezüglich der dargestellten Objekte ändert nichts am Größeneindruck der Bildobjekte selbst. Ganz unten ist die Grafik noch einmal wiedergegeben. Allerdings sind hier die Bilder seitlich auseinander geschoben und erzeugen die bekannte Größentäuschung.
Zwischen den Grafiken sind unterschiedlich gefärbte Quadrate und Autozeichnungen abgebildet. Wieder scheinen die im Vordergrund stehenden Objekte beim Kreuzblick etwas kleiner zu sein als dieselben Objekte im Hintergrund.

Mit solchen Experimentalbildern kann man die verschiedenen Details des komplizierten Vorgangs „3D-Sehen“ verdeutlichen. Für die Praxis der Stereobild-Montage bedeutet es zweierlei.
§ Je näher die Bilder zueinander angeordnet sind, desto weiter weg- und größer erscheinen sie uns.
§ Bei nach hinten gekippten Scheinfenstern oder Klapprahmen muß man eine kleine Höhenkorrektur vornehmen, wenn das Scheinfenster parallel und rechtwinklig aussehen soll, und nicht wie ein Trapez, das hinten größer ist.

Den Korrekturwert versuchte ich rechnerisch oder geometrisch zu ermitteln. Da aber sehr viele Faktoren hier hineinspielen, kann kein exakter Wert angegeben werden. Es ändert sich von Bild zu Bild und von Betrachtersituation zu Betrachtersituation. Am einfachsten ist daher das Abschätzen der Korrekturwerte beim Kreuzblick, und das stufenweise Herantasten an eine passend erscheinende Abbildung.

Comments 4

  • Silke Haaf 02/06/2008 18:39

    Jetzt sind alle Fragen, die sich unter den beiden anderen Stereos ergeben haben beantwortet!
    Der Bildschirm mit den regenbogenfarbigen Klötzchen zeigt den Effekt der beim Auseinanderschieben entsteht besonders gut.

    Danke für die Demonstration!

    Gruß von Silke
  • Serge Côté 01/06/2008 21:52

    @Andreas: I remember this one of yours. That was also an interesting 3D. The only minor point was the dithering thast we could see in the circles of your 3D drawing (stairs effect).

    Serge
  • Andreas Homza 01/06/2008 20:11

    ich spiel mich auch gern mit solchen Experimentalbildern
    meine Zeichenprogramme
    meine Zeichenprogramme
    Andreas Homza


    sehr schön umgesetzt und erklärt
  • Serge Côté 01/06/2008 16:39

    Stimulating colours and good 3D effect Bernhard.

    Serge