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"Gorch Fock"

Die Geschichte:

1933 – Stapellauf nach 100 Tagen Bauzeit bei Blohm+Voss, Hamburg
1945 – Versenkung im Strelasund (westlich von Rügen)
1947 – Hebung des Schiffes
1948 – Dockung in Rostock und Wiederaufbau in Wismar
1951 – Indienststellung als Segelschulschiff der Handelsmarine der Sowjetunion unter dem Namen "TOWARISCHTSCH" (Kamerad) Heimathafen Kherson (Ukraine).
1966 – Umfassende Modernisierung
1992 – Auflösung der Sowjetunion. Die Bark verbleibt in ihrem Heimathafen und wechselt unter ukrainische Flagge. Windjammer-Enthusiasten können jetzt an den Reisen teilnehmen. 14 Nationalitäten segeln 1992 und 1993 auf der alten Gorch Fock, vermittelt und betreut durch den gemeinnützigen Verein Tall-Ship Friends e.V.
1995 – Die "TOWARISCHTSCH" folgt einem Reparaturangebot nach Newcastle up on Tyne (GB), die Reparaturen kommen nicht in Gang.
1997 – Die Bark verholt mit Schlepperhilfe nach Middlesborough, auch hier kommen die Reparaturen nicht in Gang
1998 – Tall-Ship Friends e.V. bietet die Wiederinbetriebnahme an.
1999 – Die Stadt Wilhelmshaven sichert dem Schiff einen Liegeplatz zu.
Am 1.09.1999 verholt die alte Gorch Fock nach Deutschland.
2000 – TOWARISCHTSCH ist ein Highlight der „EXPO 2000 am Meer“.

Im Juli 2003 erhält Tall-Ship Friends e.V. ein Kaufangebot. Die Hansestadt Stralsund erneuert die Einladung für die Bark.
August 2003: Fachleute der Stralsunder Volkswerft besichtigen die alte Gorch Fock in Wilhelmshaven mit überraschend gutem Resultat. Die Seeberufsgenossenschaft macht eine Schleppgenehmigung nach Stralsund von einer Trockendockung in Wilhelmshaven abhängig. Die ansässige Werft lehnt eine Dockung ab, weil die SeeBG das Ausdocken (bei ev. nicht behebbaren Unterwasserschäden) nicht zusichern will.
Am 9.September erwirbt Tall-Ship Friends e.V. die alte Gorch Fock.
Am 9.September beginnen die vorbereitenden Arbeiten für den Transport der Bark mit dem Dockschiff CONDOCK V.
Um die Ladetiefe des Dockschiffes (4,7m) einhalten zu können, muss die TOWARISCHTSCH von 5,4m auf 4,7m Tiefgang geleichtet werden: Fast 200 Tonnen Ballasteisen werden binnen einer Woche aus dem Schiff entfernt.
Darüber hinaus müssen die Stengen abgenommen und der Besanmast gekürzt werden, um die maximale Durchfahrtshöhe im Nord-Ostsee-Kanal (39,9m) einhalten zu können.
Am 20.September sind die Arbeiten abgeschlossen.
Am 21.September trifft das Dockschiff CONDOCK V in Wilhelmshaven ein.
Am 22.September taucht das Dockschiff.
Am 23.September schwimmt die TOWARISCHTSCH mit Schlepperhilfe in das Dockschiff ein.
Als CONDOCK V mit seiner Ladung wieder auftaucht, ist das Unterwasserschiff der Bark nach acht Jahren erstmals wieder „an der Luft“. Transportsicherungen werden im Dockschiff angeschweißt.
Am 24.September verlässt CONDOCK V mit der TOWARISCHTSCH an Bord Wilhelmshaven.
Am 25.September macht CONDOCK V an der Volkswerft Stralsund fest.
Am 26.September schwimmt die TOWARISCHTSCH aus.
Am 7.Oktober steht die alte Gorch Fock auf dem Schiffslift der Volkswerft Stralsund.
Am 8.Oktober liegen die Ergebnisse der Dickenmessungen des Unterwasserschiffes vor: Der Zustand ist wesentlich besser als erwartet.
Am 27.November wurden alle Reparaturarbeiten trotzt widrigen Wetters pünktlich fertig.
Seit 28.November ist das Schiff wieder in seinem Element.
Am 29.November wurde die Bark an der Ballastkiste im Stralsunder Hafen auf ihren alten Namen getauft: "Gorch Fock".

Quelle: http://www.gorch-fock-stralsund.de/

Comments 5

  • picaro 17/05/2006 2:15

    @ Dieter

    Glaube mir, ich hätte die alte Dame auch gern komplett im Wasser gehabt, aber da am unteren Bildrand die Kaimauer beginnt, war leider von meiner Position nicht mehr drin.
  • Dieter Freese 16/05/2006 22:22

    Die Beschreibung zeugt von echter Liebelei und ist für mich als alter Sailer ein Genuss. Aber bitte sei nicht böse: Auf dem Bild hast du zwar die Mastspitze drauf, aber ein bisschen Wasser unter dem Kiel hat noch keinem Schiff geschadet - auch der Gorch Fock bekanntlich nicht. Rechts ist mir auch ein wenig viel Landschaft. Aber sicher hast du den Platz gelassen für deine anschließende kleine Spielerei - gefällt mir übrigens gut.
    LG Dieter
    The Blue Dream Of Freedom
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    Dieter Freese
  • Mario J. 16/05/2006 12:11

    Das nenne ich echt gelungen. Der Name ist allein schon Legende - aber Du hast uns die Ganze Historie gleich als Service mitgeliefert. Allen Respekt vor jemandem, der nicht nur einfach darauf los "knipst"!
    Jetzt weiß ich, dass Du nicht nur wegen der Rügener Brückenbaustelle in meiner "Favoritenkiste" liegst.
    Gruß, Mario
  • Wolfgang Krauss 16/05/2006 8:08

    Ich möchte Dir nicht nur zu dieser tollen Aufnahmne gratulieren, sondern mich auch die die sehr ausführlichen Informationen herzlich bedanken. LG stratkon
  • Uwe Bergeest 15/05/2006 19:01

    Sehr schöne Aufnahme und eine erstklassige Beschreibung dazu hervorragend!!