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Freitag, der 13.

Freitag, der 13.

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smokeonthewater


Premium (World), Berlin

Freitag, der 13.

Detail aus dem Gemälde "Die heilige Veronika und eine Gruppe von Rittern" (1477/78) von Derick Baegert.

Das Werk zeigt Veronika mit dem Gesichtsabdruck Jesu auf dem Schweißtuch, das sofort Bewunderung findet.
Jesus ist im Hintergrund unterhalb der Richtstätte Golgatha mit dem schweren Kreuz auf dem Rücken zu erkennen.
Veronika hatte ihm kurz zuvor mit dem Tuch das verschwitzte Gesicht abgetrocknet, und schon geschah das Wunder.
Im Mittelalter war dieses Motiv mit Veronika die VI. Station auf dem Kreuzweg.

Der Maler Derick Baegert (1440 – 1515) verbrachte sein ganzes Leben in Wesel am Niederrhein.
So glaube ich in den Bauten im Hintergrund die Kirchen und Mauern von Wesel und Xanten zu erkennen.
Von ihm sind nur wenige Werke, meist Altarbilder (Wesel, Dortmund, Köln), überliefert.

[2018 gesehen im Museo Nacional Thyssen-Bornemisza, Madrid]

Comments 23

  • gelbhaarduisburg 16/11/2020 7:24

    Ja, da im Hintergrund links, das scheint der Xantener Dom zu sein.

    Aus Wesel kenne ich nur das Gerichtsbild "Die Eidesleistung", das ist mir seit frühester Kindheit ins Hirn gebrannt und hängt auch als Repro in meiner Bude.

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Derick-Baegert-_Eidesleistung-1493.jpg
    • smokeonthewater 16/11/2020 11:13

      Die Gebäude haben seit damals ihr Aussehen mehrfach verändert. Insofern erkenne ich auch nur den Xantener Dom wirklich.
      Schönes Repro hast Du an der Wand. Der Teufel sorgt für einen Meineid, wie es aussieht.
  • heide09 15/11/2020 12:19

    Die Nachrichtenübermittlung ist heute ja einfacher- ob auch schöner sei dahin gestellt.
    Interessante Aufnahmen und Erläuterungen.
    LG Ania
  • Volker Rein 14/11/2020 23:39

    Man muss diese Bilder als das soziale Netzwerk des Mittelalters begreifen. Lesen und Schreiben konnzen die Leute noch nicht und so war das bild das einzige Medium des Informationsaustausches. Mich fasziniert das immer. zumal zu der Zeit die perspektivische Darstellung noch nicht, oder gerade eben entdeckt worden war!
    herzlich
    Volker
  • Fotobock 13/11/2020 19:51

    Seine eigene Welt darstellen, das ist Kunst und auch die Umsetzung biblischer Szenen. lg Barbara
  • anne47 13/11/2020 17:00

    In einer Radiosendung wurde neulich berichtet, dass es in der Bibel keine Evidenz dafür gäbe, dass eine Veronika Jesus ein Schweißtuch gereicht hätte. Der Name Veronika wäre vom lateinischen "Vera Ikona" (das wahre Bild) abgeleitet. Die Kirche hat offensichtlich bisher eine genauere Untersuchung des Tuches abgelehnt.
    Das Bild könnte tatsächlich die Türme des Xantener Domes enthalten. Was allerdings der Gehängte zu bedeuten hat, ist mir schleierhaft
    LG Anne
    • smokeonthewater 13/11/2020 17:31

      Jesus (im dunkelblauen Gewand) ist doch noch mit dem Kreuz auf dem Rücken unterwegs. Und Golgatha ist der kahle Berg hinter dem baumelnden Mönch, der doch nur eine Metapher für Richtstätte ist.
    • anne47 13/11/2020 18:40

      klaro :-) ich finde es nur lustig, wie die Maler früher gedacht haben. Sie kannten ja nur ihre eigene Welt und haben eben so gemalt, wie sie es kannten. Auch die Kleidung der Menschen ist eher mittelalterlich
    • Jean-Pierre39 13/11/2020 22:36

      Ganz interessant sind auch die verschiedenen Gesichtsausdrücke, so z.B. im Hintergrund. Ich lud mir das Bild in bester Auflösung herunter, nicht von der fc, sondern direkt vom Museum in Madrid, und staunte über den Detailreichtum dieses Werkes.
      Die Maler dieser Zeit nahmen sich noch Zeit.
      Liebe Grüsse Jean-Pierre
    • smokeonthewater 13/11/2020 23:31

      Ja, es ist sehr akribisch und detailreich gemalt. Es gehört zu den Bildern, die aus der Masse herausstechen.
      LG Dieter
  • Sabine Rogner 13/11/2020 16:56

    Mich faszinieren solche Bilder/Gemälde aus dem Mittelalter und keineswegs würde ich einfach dran vorbei gehen.
  • Dorothee 9 13/11/2020 16:26

    Komisch, vor so einem Bild würde ich keine 3 sec stehenbleiben. Du magst es? Oder war das nur so eine Art journalistische Bildbesprechung?