Fischadler fängt Forelle

Fischadler fängt Forelle

Aus meinem Archiv.

Meine bislang spannendsten Momente als Naturfotograf habe ich im August 2011 in Kangasala bei Tampere, Finnland, beim Ansitzen auf Fischadler erlebt.

Aus einer ganz kleinen Ansitzhütte, die halb in das Ufer versenkt ist, blickt man dort auf einen kleinen See hinaus, wo Mitglieder der Fischadler-Stiftung, eines Vereins zum Schutze des Fischadlers, jeden Frühling Forellen aussetzen, um den im Umkreis von bis zu 40 km lebenden Fischadlern einen reich gedeckten Tisch zu bieten.

Die Fischadler der Umgebung wissen, dass sie dort relativ leicht Beute machen können, und besuchen den Ort regelmäßig. Vor allem dann, wenn es windig ist und auf den großen finnischen Seen der höhere Wellengang das Auffinden von Fischen erschwert.

So ganz einfach, wie es klingt, ist das Fotografieren dort dennoch nicht. Die Fischadler stürzen sich mit einer unglaublichen Geschwindigkeit ins Wasser, und ehe man sich versieht, sind sie schon mit ihrer Beute wieder auf und davon. Da braucht man in der Ansitzhütte nur mal ein paar Sekunden zu dösen, und die Gelegenheit ist verpasst. Die nächste kann dann erst wieder ein paar Stunden später kommen. Außerdem sieht man von der Ansitzhütte aus kaum, wann und wo genau der nächste Fischadler zuschlagen wird.

Bei Westwind (und der ist hier am häufigsten) hat man keine Chance, gute Fotos zu machen. Die Ansitzhütte befindet sich nämlich am Ostufer des Sees mit Blick nach Westen. Und die Fischadler nähern sich dem See bei Westwind stets von Osten her, schlagen zu und starten in Richtung Westen, denn Gegendwind hilft ihnen, nach erfolgreicher Jagd mit zum Teil recht schwerer Beute in den Fängen wieder an Höhe zu gewinnen. Der Fotograf sieht sie dann aber nur immer von hinten, also aus einer weniger günstigen Perspektive.

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Ein schönes Adventswochenende wünscht Euch
Helmut