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Farben des Herbstes

Farben des Herbstes

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Ulfert k


Premium (World), Südniedersachsen

Farben des Herbstes

Emanuel Geibel (1815-1884)

Herbst

Ich sah den Wald sich färben,
Die Luft war grau und stumm;
Mir war betrübt zum Sterben,
Und wußt' es kaum, warum.
Durchs Feld vom Herbstgestäude
Hertrieb das dürre Laub;
Da dacht' ich: deine Freude
Ward so des Windes Raub.

Dein Lenz, der blütenvolle,
Dein reicher Sommer schwand;
An die gefrorne Scholle
Bist du nun festgebannt.

Da plötzlich floß ein klares
Getön in Lüften hoch:
Ein Wandervogel war es,
Der nach dem Süden zog.

Ach, wie der Schlag der Schwingen,
Das Lied ins Ohr mir kam,
Fühlt' ich's wie Trost mir dringen
Zum Herzen wundersam.

Es mahnt' aus heller Kehle
Mich ja der flücht'ge Gast:
Vergiß, o Menschenseele,
Nicht, daß du Flügel hast.


( Mich hat eine Grippe gepackt,bin deshalb wenig in der fc !)

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Information

Section
Folders Landschaften
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Published
Language
License

Exif

Camera Samsung L73
Lens ---
Aperture 2.8
Exposure time 1/30
Focus length 5.8 mm
ISO 200