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Zoé C.


Free Account, arkadien

F2*012

anmut bringen wir ins leben * leget anmut in das geben
leget anmut ins empfangen * lieblich ist's, den wunsch erlangen

* und in stiller tage schranken * höchst anmutig sei das danken *

Comments 10

  • Zoé C. 05/10/2006 13:12

    danke.
  • Vera Boldt 05/10/2006 10:00

    Ist mir unter der Dusche eingefallen

    "Ich danke dir."
    "Wofür?"
    "Du hast mir viel gegeben."
    "Das tat ich für mich."
    "Dann bedank dich bei mir."
    vb
  • Zoé C. 04/10/2006 19:41

    für mich steht außer zweifel, dass vera's darstellung die sicht auf den real existierenden alltag wiedergibt und deine sicht, thomas, eine spätromantische träumerei ist und bleibt. da wir aber das wesen des dankes betrachten, bringt uns ein griff in die trickkiste der heimatdichter nicht weiter.
    menschliche beziehung sind tauschbeziehungen, keine frage.
    ich wette, du könntest ohne große mühe innerhalb von einer minute zehn konkrete beispiele für vera's these finden, aber kein einziges überzeugendes für deine version .
    ich halte mich an die richtschnur 'jeder ist für sich selbst verantwortlich' - jedoch wohlgemerkt... absolut geht das natürlich nicht, sondern nur... 'so weit wie irgend möglich'.
    alle 'gutmenschen' in dem von dir geschilderten sinne sind mir verdächtig. diese heuchler sehen entweder die welt tatsächlich rosarot, oder sie wollen selbst in günstigem rosaroten licht erscheinen, oder sie sind einfach nur einfältig... aber in allen fällen anfällig gegen kränkungen, enttäuschungen und abstürze.
    und deine 'weisheiten' oben sehe ich längst nicht als weisheit an. es sind floskeln, mehr nicht. 'keine ursache' ist bereits im ansatz unlogisch. ich habe noch nie jemandem danke gesagt oder sagen hören ohne anlass, ohne 'ursache'. selbst wenn der bedankte die ursache für gering einschätzt, ist es dennoch eine ihm bekannte ursache. sonst würde er sofort fragen 'wofür?'. und das 'gern geschehen', ja, das stimmt genau. das ist ganz konkret ehrlich, denn er hat sein ziel erreicht und den dankenden an der leine, was der ihm unterwürfig mit seinem 'danke' kundgetan hat.
    aber nun doch noch eine weisheit:
    'Doch wer nichts gibt und nichts nehmen kann, bleibt allein.' [thomas h.l.]
    richtig, und davor haben die einen angst und die anderen nicht. ich danke euch.
  • Thomas H. L. 04/10/2006 14:25

    Auch von mir noch etwas gefundenes zum Thema:
    "... die Einforderung von Dankbarkeit ist der Tod jeder Beziehung. Wer Dankbarkeit einfordert, fordert Unterwerfung und verhindert damit, was er erwartet. Denn echte Dankbarkeit gibt es nur in Freiheit, in einer Beziehung wechselseitiger Anerkennung. Im Alltag wissen wir das. Wenn uns jemand dankt, sagen wir. "Keine Ursache". Wir wehren den Dank ab. Oder sagen: "Gern geschehen". Da steckt Weisheit drin."
    Richard Schröder zum 3.Okt. 2006, über die Dankbarkeit der Ostdeutschen gegenüber den Westdeutschen (im Spiegel 40/2006)

    Vera, vielfach wird es so gemacht. Aber es ist falsch.
    Menschliche Beziehungen können keine Tauschbeziehungen sein und alles gegenseitig aufgerechnet werden.
    Doch wer nichts gibt und nichts nehmen kann, bleibt allein.
    So bleibt nur: Geben ohne einzufordern. Nehmen ohne Verpflichtung.
  • Vera Boldt 04/10/2006 12:55

    Von mir auch noch ein paar Gedanken dazu
    „Du hättest wenigstens danke sagen können.“ „Was, das war der ganze Dank ...?“
    „Das hat er dir aber schlecht gedankt.“ „Undank ist der Welt Lohn!“
    Wird Dank nicht zum Zahlungsmittel mit dem eine Schuld beglichen wird und damit auch menschliche Beziehungen zu Tauschbeziehungen. Benutzen wir nicht oft die Erwartung des Danks um jemanden an uns zu ketten
    lgvera

  • Thomas H. L. 04/10/2006 11:06

    du vermeidest es regelrecht, dankbar zu sein. nimmst nichts an und brauchst deshalb auch nichts zu geben.
    und stehst du mit dieser ansicht nicht allein.
    die zahl der unabhängigen individualisten ist groß. die angst, jemandem danke sagen zu müssen, greift in der gesellschaft der einzelgänger um sich.
    blos nichts schuldig sein, denn das macht unfrei.
    am besten ist es, geld zu geben. dem kindergarten für die aufbewahrung der kinder, dem altersheim für die aufbewahrung der eltern, der prostituierten für die entspannung und der 0190er nummer für's zuhören.
    und das gleiche erwartet man von jedem anderen.

    wer etwas geben kann, ohne auf dankbarkeit oder bezahlung zu spekulieren, der kann auch dankbar sein, ohne sich schuldig fühlen zu müssen.
    solche menschen sind wirklich frei!

    aber das sind nur meine gedanken dazu ...
    ich erwarte nicht, daß du mir zustimmst.
  • Zoé C. 04/10/2006 9:31

    deine ausführung klingt schlüssig, thomas. dennoch bleibt ein zweifel.
    ist es nicht sogar so, dass 'dankbar sein' noch viel schlimmer ist als 'dank schulden'?
    die 'dankes-schulden' trägst du ab... und weg sind sie. 'dankbar bist' du hingegen und evtl. lebenslang?
    bist du deinen eltern 'dankbar', dass sie dir was geschenkt haben... dein leben?
    ja - und nun?
    selbiges gilt für diese 'höhere dankbarkeit' - die sonne auf deinem bauch.

    in der praktischen ausführung bedeutet das für mich, dass ich sehr sorgsam umgehe mit meiner 'dankbarkeit'. ich verzichte weitestgehend auf 'nachbarschftshilfe'... 'freundschaftsdienste', helfe mir möglichst selbst oder kaufe 'hilfe' ein... gegen cash und ein 'höflichkeits-danke'. das funktioniert natürlich nur, wenn man nicht am geld klebt. geizkragen sind lieber 'dankbar'. das wort 'danke' ist eine billige währung, wenn man keine skrupel kennt. im günstigsten fall bin ich möglichst nur einer einzigen person gegenüber 'dankbar', in form einer freiwilligen und gegenseitigen dankbarkeitsbeziehung mit einem partner/einer partnerin, die sehr eng mit meinem leben verbunden ist. kinder, eltern und sonstige verwandte zähle ich nicht dazu.
  • Thomas H. L. 04/10/2006 7:30

    jemandem dankbar sein und jemandem dank schulden sind zwei verschiedene dinge.
    schulden sollten beglichen werden. erst wenn man "quit" ist, ist man frei.
    es gibt auch dankbarkeit die ein reines gefühl darstellt. frei von abhängigkeit, verpfichtung und schuld.
    ... und wenn es nur dankbarkeit der sonne gegenüber ist, die mir auf den bauch scheint. ;-)
  • Vera Boldt 03/10/2006 18:52

    Dankbar sein ist wie eine unfreiwillige Verpflichtung und macht abhängig
    Verpflichtungen rauben die Freiheit und die Kraft .
    Für einen Drops an die Leine genommen zu werden, ist schon bitter
    lgvera
  • Clair Delune 03/10/2006 7:47

    wer sonst keine probleme hat ~*~
    der suche sich welche ~*~
    ... ~*~
    >eine feine seele bedrückt es, sich jemanden zum dank verpflichtet zu wissen;
    eine grobe, sich jemandem. [fn]