Mira Culix


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Erntezeit

Ein Bild aus der Jugendzeit meines Vaters. Die Frauen kenne ich nicht mehr, ich weiß nur von einigen etwas aus Erzählungen. Eine von ihnen ist vermutlich "Schweinstall-Anna", die auf einem Melkschemel sitzend die Ferkel mit dem Küchenmesser kastrierte und anschließend reichlich mit Jod bepinselte. Vielleicht ist auch "Mamsellchen" dabei, die ansonsten in der Küche wirkte und ihren Teil dazu beitrug, dass meine Großmutter bis an ihr Lebensende nicht richtig kochen konnte, und die den Kindern öfter mal Leckereien zusteckte. Ihre Geflügelrezepte müssen phänomenal gewesen sein. Mein Vater schwärmt bis heute vom geräucherten Gänsemagen, der auf Brot gerieben wurde und den gewickelten Gänsepfoten (von denen ich nicht so sicher bin, dass ich mich dafür begeisern könnte).

http://www.chefkoch.de/rezepte/2558171400357735/Gewickelte-Gaensefuesse.html

Comments 18

The photo is not in the discussion.

  • Christine L 12/08/2014 7:40

    eine liebenswerte Zeitreise, an der du uns teilhaben lässt....
    ciao
    Christine
  • Mira Culix 11/08/2014 19:38

    @ all
    Danke, hab heute schon wieder wie wild gearbeitet und komm zu nix.

    Ja, das Leben war sicher härter, aber meist weniger hektisch. Und man kannte es nicht anders und ahnte nicht einmal etwas von High Tech Mähdreschern.
    Ich hab als Kind auch und mit Freude mehrmals in den Ferien ein paar Tage bei der Ernte geholfen. Aber das war vermutlich nur so toll, weil es eine Abwechslung war.

    "Schweinstall-Anna" hieß so, weil es noch eine Anna gab und sie diejenige war, die sich um die Schweine kümmerte. Nach den Erzählungen meines Vaters war sie wohl nach heutiger Ausdrucksweise schon als Kind eine "Schülerin mit besonderen intellektuellen Herausforderungen" (damals sagte man noch Hilfsschülerin), aber für die praktische Arbeit im Stall gut zu brauchen.
    Und vermutlich hätte sie auf diese Art auch Mandeln rausgenommen, Micha, wenn man sie damit beauftragt hätte. :-)))

  • i.67 11/08/2014 19:27

    Ich durfte auch mal bei sowas helfen. Trecker fahren, wie Jopi - die Heuballen waren so schwer, dass ich die nicht auf den Hänger gelüpft kriegte. Schritttempo. Den Gang da reinzukriegen war allerdings auch eine Herausforderung.
    Geld hab ich dafür nicht gekriegt. Aber ich durfte reiten.
  • CODY EIGEN 11/08/2014 18:19

    Was für ein schweres Leben auf dem Lande...!!!
    Und trotzdem machen sie einen zufriedenen Eindruck...!!!
  • Jopi 11/08/2014 18:11

    Ich ja, wenn ihr alle ,wie ich, '43 in Stalingrad und so.
    Dann ja
  • Ruth U. 11/08/2014 17:45

    Ja, das war damals wesentlich schwieriger, die Erntezeit, da wurde noch viel per Hand gemacht, ein klasse Dokument aus der Zeit ... Gänsefüße würde ich auch nicht essen, auf keinen Fall.
    LG Ruth
  • Frau Luna. 11/08/2014 14:12

    Das war sicher harte Arbeit damals, aber trotzdem schauen sie alle recht fröhlich drein.
    Die Gänsefüße würde ich glatt mal probieren, ich bin ziemlich mutig, wenn es um Essen geht :-)
  • Jopi 11/08/2014 13:30

    Kommt mir alles sehr bekannt vor :))))
    Ich sehe mich noch immer bei den Ernteeinsätzen.
    Wenn auch ich immer "gut" dran war denn ich durfte Trecker fahren :))
    Später war es dann der Mähdrescher......
    War schönes Geld in den Sommerferien
  • Anne Rudolph 11/08/2014 12:51

    Schweinstall-Anna:-))) was für Namen. Ein sehr schönes Zeitdokument nur wage ich zu bezweifeln das die Damen es für die "gute alte Zeit sehen"
    lg anne
  • ann margAReT 11/08/2014 12:12

    ja, kann man wohl sagen,
    wir habens dann auch glücklich gefeiert - damals,
    und selbige ist über 95 jahre geworden und topfit...
    es gibt noch mehr so herrlich schöne erlebnisse...
  • i.67 11/08/2014 11:49

    Deine Tante hatte aber echt Dusel, ann!!!
  • ann margAReT 11/08/2014 11:28

    ach ja, ferkelbeschneidungen und so,
    und gewickelte gänsefüße, an solche vorkommnisse kann ich mich nicht erinnern...,
    zum glück!
  • ann margAReT 11/08/2014 11:26

    schöne zeitdokumente hast du und ich schaue das gerne an, weckt es doch allerlei erinnerungen aus meinen kindertagen.

    ich kann mich gut erinnern an die frauen mit ihrem "bond" um das haar und ihren kittelschürzen und die tollen "picknicks" auf dem acker damals...

    mein opa hatte schon ein gefährt, das das getreide mähte und es dann in "matten" in vielen reihen auf dem acker lag und die frauen (meistens frauen aus der ganzen verwandschaft) zogen das getreide zusammen und banden buscheln (garbenbuschel), aus denen dann immer ein kreis wie ein zelt aufgestellt wurden zum trocknen.
    einmal zog ein gewitter auf, und eine meiner tanten suchte schutz unter so einem buschelzelt, sie schlüpfte aber wieder heraus und kurz danach schlug der blitz dort ein...
    und wir hatten ein kleines wunder...
    irgendwie waren es schöne jahre, für uns kinder unbeschwert und ich denke manchmal gerne zurück.

    liebe montagsgrüßle
    ann
  • i.67 11/08/2014 11:21

    Wunderschön!

    Landleben ... - wirkt so idyllisch, war aber sicher furchtbar anstrengend.
    Die männlichen Ferkel werden übrigens bis heute noch ohne Schmerzlinderung kastriert.
    Damals ging's nicht anders, aber heute ...

    Für die gewickelten Gänsefüße mag ich mich auch nicht erwärmen!
  • Zwei AnSichten 11/08/2014 11:20

    die Heugarben von früher kenne ich noch
    lg Ingrid

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