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Empfangsgebäude Gera Hbf

Empfangsgebäude Gera Hbf

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makna


Premium (World), München

Empfangsgebäude Gera Hbf

Im Schatten der imposanten gläsernen Bahnhofshalle von Gera Hbf steht dessen Empfangsgebäude - gleichwohl ein von seinen Ursprüngen bemerkenswerter neoklassizistischer Bau:

Bereits 1881 - also 30 Jahre vor der Hallen-Konstruktion - wurde das Empfangsgebäude in Ablösung des "Preußischen Bahnhofs" (1859 für die erste Gera erreichende Bahnlinie von Halle über Weißenfels und Zeitz) errichtet. Auch die 1876 eröffnete Weimar-Geraer Bahn nutzte die Gleisanlagen des Preußischen Bahnhofs, während der "Sächsische Bahnhof" (heute: Gera Süd) bis 1878 Endpunkt der 1865 eröffneten
Gößnitz-Geraer Eisenbahngesellschaft war.

Beim Umbau des Empfangsgebäudes 1958/63 wurden diverse Fassadenverzierungen entfernt. In den Jahren 2005 bis 2007 wurde der Bahnhof umfangreich saniert und im April 2007, kurz vor Eröffnung der Bundesgartenschau 2007, feierlich übergeben. Die Geraer Straßenbahn erhielt zeitgleich wieder eine Anbindung an den Hauptbahnhof.

Seine Blütezeit erlebte der Bahnhof zwischen den beiden Weltkriegen, nachdem die Bahnhofshalle 1911 fertiggestellt worden war. Damals lief ein Teil des Verkehrs Berlin–Leipzig–München durch Gera, und die Strecken nach Saalfeld, Erfurt und Leipzig waren zweigleisig ausgebaut.

Das zweite Gleis der Elster-Saale-Bahn wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Reparationsleistung an die Sowjetunion entfernt, und der Bahnknoten verlor durch die deutsche Teilung an Bedeutung. Der wichtige Nord-Süd-Verkehr durch Gera entfiel bis auf das Zugpaar D 402/D 403.

Nach der deutschen Wiedervereinigung wurden einige Nebenstrecken stillgelegt (nach Zwickau über Wünschendorf sowie nach Eisenberg), gleichzeitig wurden aber auch neue Strukturen diskutiert. Politisch heftig umstritten ist hierbei vor allem die Mitte-Deutschland-Verbindung,
die in Ost-West-Richtung durch Gera führt und inzwischen nur noch Regionalverkehrsverbindungen (allerdings über die weite Strecke
Göttingen - Gotha - Erfurt - Weimar - Jena - Gera - Glauchau / - Zwickau) bereit hält.

In den 90er Jahren gab es noch Fernverkehrszüge durch Gera, allerdings verlagerte sich der Verkehr in Nord-Süd-Richtung auf die elektrifizierte und zweigleisig ausgebaute Saalbahn über Jena und der Ost-West-Verkehr auf die elektrifizierten zweigleisig ausgebauten Strecken
durch Leipzig, so dass inzwischen nur noch Regionalverkehr im Hbf stattfindet. Ein Intermezzo des privaten Fernverkehrs
gab es zwischen 2002 und 2006 mit dem InterConnex nach Berlin und weiter nach Rostock, welcher seit 2006 aus
Kostengründen jedoch elektrisch betrieben wird und daher nur noch ab Leipzig und nicht mehr nach Gera fährt.

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Folders Architektur
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Exif

Camera Canon EOS 7D
Lens EF-S17-55mm f/2.8 IS USM
Aperture 14
Exposure time 1/160
Focus length 17.0 mm
ISO 200