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Zelluloidfreak


Premium (Basic), Ausnahmeknipser

Drehofen

Drehofen zum Erhitzen von Brammen für die weitere Verarbeitung im Walzwerk. Im Drehofen können zwischen 50-100 Brammen gleichzeitig erhitzt werden; ein Erhitzungsdurchlauf, d.h. eine nahezu vollständige Rotation einer Bramme durch den Drehofen, dauert ca. 5-6 h. Zu sehen ist die geöffnete Ofentür, durch die eine fertig erhitzte Bramme mit einem automatischen Greifarm (ebenfalls zu sehen) aus dem Ofen gezogen wird. Nach links aus dem Bild heraus wird die erhitzte Bramme dann durch die Entzunderung hierhin verbracht und gewalzt. Die kalten Brammen werden übrigens durch eine identische Apparatur wie hier zu sehen, jedoch direkt rechts neben dem rechten Bildrand befindlich, in den Ofen verbracht. Ein Umlauf umfaßt also etwas weniger als 360 Grad. Die sichtbare Ofenöffnung hat Ausmaße von geschätzt 1,3 x 1,5 Meter.

Leichte Bewegungsunschärfe da ca. 70mm Brennweite bei 1/4s Belichtungszeit (und offener Blende).

...damit ich auch mal wieder was zum Besten gebe...

Comments 4

  • C. Engel 18/07/2004 18:39

    Der Kreisverkehr erinnert mich etwas an die Öfen bei PizzaHut ;-) Starker Einblick !!
    Gruss, Connie
  • Günter Kramarcsik 17/07/2004 10:20

    Hallo Kai!
    Du und Haiko scheinen ja Spezialisten und Kenner der Stahlindustrie zu sein. Eure Begleittexte sind sehr informativ und werden von mir ausnahmsweise auch gelesen, sowie bei Reisereportagen. Sonst lese ich grundsätzlich keine Bilderklärungen, da ich der meinun bin, daß Bilder für sich selbst reden können und sollen.
    Wenn man aber von der Materie keine, oder nur wenig Ahnung hat, dann sind solche Ausführungen nicht nur hilfreich, sondern auch das eigene Wissen fördernd!
    Toll finde ich es dann noch, wenn auch die Bilder zu diesen Texten auch noch gut sind und auch das vermitteln, was der Text informiert.
    Gruß aus Tirol
    von Günter
  • westfalenhuette punkt de 16/07/2004 7:00

    Schwedin! Genau der richtige Aufnahmestandpunkt. Ich stand etwas weiter links, so daß man zwar mehr von dem Greifarm, nicht aber die Hydraulik sehen kann. Da gibt's nichts zu meckern.

    Allgemein: So einen Drehofen nimmt man immer gerne, einerseits weil er sich so schön mit den vor- und nachgeschalteten Prozess-Schritten verketten lässt, vor allem aber, weil man ihn öffnen kann, ohne daß es zu einem Temperaturabfall im gesamten Ofen kommt, wie das bei einem herkömmlichen Ofen der Fall ist. Betrachtet man z.B. einen Schmiedeofen, in dem Schmiedegut mit knapp über 1000 Grad geglüht wird, führt das Öffnen der Tür eines normalen Ofens und das Entnehmen/Zuführen eines Werkstücks zu ca. 150 - 200 Grad Verlust in Ofenmitte, die dann wieder aufgeholt werden müssen - beim Durchlaufofen hingegen geht über große Teile des Kreisbogens so gut wie keine Wärme verloren.

    Gruß
    Haiko
  • Christian Brünig 15/07/2004 23:59

    Oh Mann, was für eine Kontrastbeherrshung!