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Dorfkirchen (5): Schinkelkirche zu Wuthenow

Dorfkirchen (5): Schinkelkirche zu Wuthenow

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smokeonthewater


Premium (World), Berlin

Dorfkirchen (5): Schinkelkirche zu Wuthenow

In gegenmittelfreien Corona-Zeiten möchte man wieder religiös werden und für die Infizierten beten.
Deshalb zeige ich eine Serie (von August 2016 und Ostern 2018) über die einzigartigen brandenburgischen Dorfkirchen.

Sie sind oft aus Feldsteinen (Romanik) oder Ziegelsteinen (Gotik) gebaut und wie in der Bretagne umfriedet.
Die Feldsteine sind Relikte der Eiszeit, die Ziegelsteine ein Einfluss der baltischen Backsteingotik.
Ebenso sind Fachwerkkirchen sowie klassizistische Kirchenbauten von Karl Friedrich Schinkel zu finden.
Leider wird der architektonische Schatz von 1500 (!) Dorfkirchen nicht für den Tourismus erschlossen.

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Wuthenow, bekannt durch Fontanes Erzählung "Schach von Wutenow", ist heute ein Ortsteil der Stadt Neuruppin.
Die Kirche wurde auf Geheiß Friedrichs des Großen errichtet, sodass der marode Vorgängerbau von 1721 verloren ging.
Neuruppin war Garnison, sonst wäre der Preußenkönig dort überhaupt nicht vorbeigekommen.

Der Auftrag ging an den Meister des Klassizismus, Karl Friedrich Schinkel, dessen Vater Pfarrer in Wuthenow war.
Die neue Kirche wurde in knapp zwei Jahren gebaut und vor Weihnachten 1837 geweiht.
Schinkel verwendete die Baupläne danach für zwei weitere Kirchenneubauten in Krangen und Tarmow.

http://www.kirche-wuthenow.de/
https://de.wikipedia.org/wiki/Schinkelkirche_zu_Wuthenow

Comments 6

  • Andreas E.S. 19/03/2020 10:59

    Ganz schön merkwürdig für meine Begriffe mit dem Querschiff in der ersten Etage. Aber das ist eben der berühmte Schinkel.
    LG  Andreas
    • smokeonthewater 19/03/2020 19:24

      Gut beobachtet. Ich nehme an, das "Querschiff" unterm Turm diente u.a. als Zugang und Rückzugsraum für die adligen Herrschaften zu ihrer eigenen Empore. Brandenburg war wie ganz Preußen unter Adelsgeschlechtern aufgeteilt, die ihre herrschaftliche Rolle auch ausgelebt haben, teils mit Gerichtsbarkeit und Leibeigenschaft bis ins 20. Jh. hinein. Das war das, was die Kommunisten nach 1945 als Junkertum bezeichneten und gnadenlos enteigneten.
      LG Dieter
  • T. Schiffers 18/03/2020 22:40

    sehr knapp im bild...grad unten...aber bauwerk und licht überzeugen.tino
    • smokeonthewater 18/03/2020 23:12

      War nicht anders möglich, sonst wäre entweder die Sicht nicht frei gewesen oder bei 11 mm Brennweite die Perspektive nicht mehr sauber korrigierbar gewesen.
  • Fotobock 17/03/2020 15:03

    Schön schlicht. lg Barbara
  • homwico 17/03/2020 0:42

    Ein schönes schlichte Äußeres.
    LG homwico