Back to list
Die Sache mit dem Energiehunger

Die Sache mit dem Energiehunger

4,438 9

Stefan Grünig


Premium (Pro), Krattigen

Die Sache mit dem Energiehunger

Der Moosboden im Vorfeld des Unteraargletschers ist das Schönste, was ich im Berner Oberland seit Jahren kenne. Er ist auf seinem sandigen Untergrund so verletzlich, dass ich mich fast nicht abzustehen wage. Dieses Grün mit den grauen Flechten und all die Formen wirken wie in einem Park.

Wie bereits erwähnt, wird diese Landschaftsperle aber wohl leider bald nicht mehr existieren. Aktuell wird im Sommerloch eine neue Staumauer gebaut. Diese ist 2025 fertiggestellt. Die Politik hat entschieden, dass dann aufgrund der Energieknappheit gleich bis 2030 weitergebaut wird. Der Pegel des Grimselsees wird sich dann um 23 Meter erhöhen und all die Pracht wird in den Fluten unwiederbringlich untergehen. Mein Herz ist zerrissen: einerseits liebe ich diese Landschaft, andererseits denke ich, dass man stautechnisch dort weitermachen muss, wo man sowieso schon begonnen hat. Und all die neuen E-Autos und -Bikes haben einen Riesenstromhunger.

Nikon D810, AF Nikkor 17-35mm, Blende 18, 1/5 Belichtung, 20mm Brennweite, 320 ISO, NiSi Grauverlauffilter, Stativ, aus RAW, Web Sharpener.

(07.10.23)

-----

Besuchen Sie unsere Typo3 Fotodatenbank für Bilder aus den Schweizer Alpen und dem Jura im Internet. Auf der Alpinfoto-Webseite finden sich bereits über 600 von unseren besten Impressionen aus der bergigen Heimat, mit Beschrieben und Tags, feinsäuberlich nach Regionen und Jahreszeiten geordnet. Jetzt reinschauen unter:

http://www.alpinfoto.ch / http://www.alpen-fotos.ch

Wir freuen uns auf Euren Besuch!

Comments 9

  • Ursula Barrie 24/11/2023 20:55

    Eine schöne Farbharmonie hast du hier gezaubert. Kannst du nicht auch zaubern, dass dieses schöne Gebiet erhalten bleibt...?
    LG, Ursula
  • Klaus Marahrens 24/11/2023 20:15

    Der Stromverbrauch wird sich durch die Umstellung nicht um Faktoren erhöhen. Es geht bei der Erhöhung der Grimselsperre mehr darum, daß man nicht im Sommer wegen vollen Stausees gezwungen ist, Strom zu erzeugen, sondern den Strom dann erzeugen kann, wenn die anderen regenerativen Energien (Sonne, Wind) nicht in genügendem Ausmaß liefern können.

    Weitere Frage:
    Kann man unterhalb der Sommerlochsperre parken oder ist dort alles wegen der Baustelle gesperrt? Wie mühselig ist der Weg von unten auf die Höhe der Staumauernkrone?
    Der Weg über die alte Mauer ist ja wegen der Baustelle gesperrt.
    • Stefan Grünig 24/11/2023 21:00

      Hmm, ich denke dass unser Stromhunger schon ziemlich wächst, nicht zuletzt auch wegen der Bevölkerungsexplosion. Aber Deine Aussage stimmt natürlich auch. Ja, auf einem kleinen Parkplatz im Sommerloch kann man parkieren und der Weg, mit vielen Treppenstufen, ist eigentlich ganz in Ordnung.
    • Klaus Marahrens 25/11/2023 9:18

      In Mitteleuropa wächst die Bevölkerung nicht mehr.
      Die Erhöhung des Wasserspiegels um 23 Meter reicht nicht bis an den Gletscher, so daß nicht die gesamte Fläche von Wasser geschluckt wird.
      Auch beim Bau der Mauer in den 30er hat das Wasser die Gletscherkante nicht erreicht, es gab also nie das Bild des klabenden Gletschers wie am Griessee und Oberaarsee in den 70er.
      LG Klaus
    • Klaus Marahrens 25/11/2023 20:43

      Noch ein Nachtrag: Die Spittellammmauer wird wegen eines Baufehlers in den 30er Jahren neu gebaut und ist für die Erhöhung gleich vorbereitet. Für die Erhöhung des Seespiegels muss aber die Seeuferegg Mauer ebenso erhöht werden, an der dann die Passstraaße zum Nollen geführt wird und von dort eine Schräseilbrücke zur bisherigen Passstraßetrasse gebaut wird. Diese beiden letzten Bauvorhaben werden sich sicher noch eine Zeit hinziehen. Somit haben sicher noch mehr als 5Jahre Zeit um dieses schöne Gelände im Herbst zu genießen.
  • Beim Lùkes 24/11/2023 18:43

    bestens dokumentiert, wir werden noch viel akzeptieren müssen, Gruß Peter
  • Christian Villain 24/11/2023 18:39

    Superbe photo
    . Compliments
  • Klaus Kieslich 24/11/2023 17:42

    wunderbar
    Gruß Klaus