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Die behutsame Eroberung des Musentempels

Die behutsame Eroberung des Musentempels

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propolis


Premium (World), Berlin-Halensee

Die behutsame Eroberung des Musentempels

Berlin. 17.10.2009. Bodestraße.

Trotz knapp einstündiger Wartezeit bei Kälte, Wind und Nässe: Nach napp 70 Jahren geschah auf der Berliner Museumsinsel eine Wiedergeburt ganz besonderer Art: Die Eröffnung des Neuen Museums der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. http://www.museumsinsel-berlin.de/ .

Der von Friedrich August Stüler errichtete Musumsbau mit seinen Höfen und seinem atemberaubenden Treppenhaus wurde von David Chipperfield und seinem Team wunderbar hergerichtet.

Das Treppenhaus hatte wegen seines die alten Formen aufnehmenden Stils und bearbeiteten grobkörnigen Sichtbetons statt originalgetreu wiedererrichten Stils heftige Kontroversen ausgelöst. Ich kann nicht nachvollziehen, warum....ein typiosch Berliner "Sturm im Wasserglas"

Wie in jedem Saal, zeigt Chipperfield auch hier, daß ihm nicht an einer Restaurierung gelegen war, sondern, daß er die Wunden sichtbar läßt und auch Narben und ein perfektes Ensemble aus alt und neu zeigen will.

Die andächtige Ruhe und Ergriffenheit im Hause , die sich durch alle vier Geschosse zog und sogar sonst tobende Kinder erfaßte, sprach Bände: Dies ist das großartigste Geschenk an die Stadt.

Und die neue Heimat für Nofretete, die in den letzten 70 Jahren nomadisierte.

Nebenbemerkung: Wäre es nach dem kulturfernen SED-Bezirksleiter von Berlin Paul Verner gegangen, wäre die Ruine des Museums (die Sanierungsarbeiten gingen hier erst 1985 los) abgerissen und ein zweiter Palast der Republik dorthingestellt worden. Wackere ostzonale Museumsdirektoren konnten Ulbricht davon abbringen....

http://www.youtube.com/watch?v=hUHNTQ5m7y8

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Comments 5

  • Hans-Gunter Herrmann 28/10/2009 19:23

    Habe im Fernsehen den Bericht über das alte, wiederaufgebaute, "Neue Museum" gesehen. Auch die Diskussion über das Treppenhaus. Ich selbst bin da etwas gespalten, weil ich einerseits gerne das "Alte" wiederaufgebaut sehen möchte, andererseits auch die Argumentation des Architekten verstehe.
    Auf jeden Fall hatte die "DDR" ein Gutes: aus Geldmangel blieben viele "Altbauten" stehen, die jetzt wieder aufgebaut werden können. So blieb uns die Substanz erhalten. Was natürlich kein Ersatz für die vielen Leiden ist, den Menschen in Berlin auf beiden Seiten der Mauer erleiden mußten.
    Schöne Grüße aus dem Schwarzwald
  • Kirsi23 18/10/2009 18:51

    da bin nähsten jaht auch
    lg kerstin
  • AnJa Fi 18/10/2009 0:37

    Klasse! :o)
  • Maschka Tanja 17/10/2009 23:31

    Bildaufbau sehr fein..gefällt mir
    LG tanja
  • Melanie Brunzel 17/10/2009 23:02

    Sehr gut! +++