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der Wächter der verlorenen Seelen

der Wächter der verlorenen Seelen

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der Wächter der verlorenen Seelen

der schlimmste Teil des Sturms ist vorüber, das Unwetter nach Südosten weiter gezogen. Ein
Himmel, so kalt und starr wie aus Ton geformt. Die ganze Landschaft so ewig und tot wie
Stein. Der Mond, wenn auch unsichtbar hinter einem Vorhang, verbreitet doch so viel Licht, dass
die Erde, auf der du gehst, einen sanften Schimmer bekommt. Das Lied des Windes liegt über allem
und übertönt selbst die hämmernde Angst in dir. Fern der Heimat, endlos weit. Man erzählt,
dass du dein Kampfhorn nicht bläst, um Hilfe herbei zu rufen oder Ruhm zu gewinnen, sondern
damit deine Feinde wissen, dass du kommst und sich in Sicherheit bringen können. Oft hat dich
die Frage beschäftigt, ob man nicht besser in einer Welt leben könne, in der es keine
Überraschungen gibt. Weder angenehme, noch unangenehme. Du hast dich für die
Überraschungen entschieden.

Zuerst hörtest du ein Grollen, ein dumpfes, angsteinflößendes Geräusch, das im Rauschen
des Windes manchmal verflog und dann wieder auftauchte. Jetzt, wo du den Berg hinunter kommst
und das schlüsselförmige Tal vor dir liegt, gewahrst du am Rand des großen schwarzen Sees,
der den Baum der verlorenen Seelen umfließt, eine finstere Gestalt, die, obwohl sie keinen Kopf auf
dem Rumpf trägt, sieben Ellen in der Höhe mißt. Das Herz schlägt dir bis zum Hals, als du die eisige
Stimme vernimmst: "So - ihr seid zurück gekehrt" Weißt du noch, du wolltest kämpfen. Du wolltest
siegen. Ein kaltes, höhnisches Lachen, das dir dein Blut in den Adern gefrieren läßt,
zerschneidet das Dunkel der Nacht ...






tbc
(maybe)





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