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Der Orsini-Clan

Der Orsini-Clan

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homwico


Premium (Complete), Coburg

Der Orsini-Clan

Eine ähnliche Ansicht im Hochkantformat entlang der steil abfallenden mit einem Zaun gesicherten Tuffsteinwand. Nach etwa 150 Metern gelangt man hier links über die Piazza Francesco Petruccioli in die Altstadt von Pitigliano. Links im Hintergrund das alte Medici-Aquädukt. Dahinter der Palazzo Orsini.
Ursprünglich als Verteidigungsbollwerk von den Aldobrandeschi gebaut, ging der die Festung nach der Heirat zwischen dem letzten Familienmitglied Margherita Aldobrandeschi und Romano Orsini in den Besitz der Familie Orsini über und wurde zum Amtssitz des Orsini-Clans. Unter deren Regie wandelte man die Festung in einen eleganten Renaissance-Palast um.
Die Familie Orsini ist eine italienische Adelsfamilie, die von der julisch-claudischen Dynastie des antiken Roms abstammt. Sie war eine der einflussreichsten Fürstenfamilien im mittelalterlichen Italien und im Rom der Renaissance. Sie stellte allein 5 Päpste und 34 Kardinäle sowie etliche weitere namhafte politische und religiöse Personen. Die Familie teilte sich in mehrere Linien auf, darunter auch eine Pitigliano-Linie. Das Areal um Pitigliano war das nördlichste Einzugsgebiet des Familien-Clans, was seit 1293 nach den Aldobrandeschi an die Orsini überging. Über 150 Jahre Kriege mit Siena hinterließen in der Region ihre Spuren: Erst Ende 1455 erkannte Siena in einem Kompromiss den Status der Grafschaft Pitiglianos an, wofür sich die Grafschaft im Gegenzug unter die Souveränität von Siena stellte. Im Jahr 1574 überließ Niccolò IV. Orsini die Festung den Medici. 1604 verkaufte Gian Antonio Orsini den vollständigen Besitz an die Medici, um seine Schulden zu bezahlen. Mit dem Tod von Alessandro Orsini in Jahr 1640 erlosch die Pitigliano Linie der Orsini.
1737 übernahm dann das Großherzogtum Lothringen die Regierung.

Die damaligen Regenten von Pitigliano waren oft nicht zimperlich: So galt der Graf Orso Orsini, ein widerspenstiger Bruder des Condottiere Niccolò, als grausam, jähzornig, aufbrausend und gewalttätig, als sehr selbstverliebt und arrogant und als kleiner Don Giovanni. Viele Gründe, warum sich die Bevölkerung mehr oder weniger öffentlich gegen ihn auflehnte. Ein Stückchen nördlich außerhalb von Pitigliano an der Strada Provinciale Pitigliano – Santa Fiora nahe der Chiesa di San Francesco liegt am Poggio Strozzoni der Parco degli Orsini.

Um diesem Poggio Strozzoni im Park rankt sich eine kleine Legende, das Ereignis geschah im Jahr 1575, um diesen selbstsüchtigen Grafen:
Seiner Bezeichnung als Don Giovanni gerecht werdend, hielt sich Conte Orso gerade bei seiner Geliebten in Sorano auf, als er die Nachricht bekam, dass sich der Herzog von Farnese, der ihn aufsuchen wollte, entschlossen hatte, in Pitigliano zu verbleiben, um die Gelegenheit zu nutzen, die Frau des Conte, Eleonora degli Atti da Morlupo, zu umwerben. Wütend und eifersüchtig kehrte er umgehend nach Pitigliano zurück, um seine Frau zur Rede zu stellen. Diese ging gerade im Park am Poggio Strozzoni spazieren. Als er sie fragte, was sie denn zu Hause gemacht hätte als er fort war, antwortet diese verärgert über seinen arroganten Ton süffisant und impulsiv:
„Das Gleiche, was Du in Sorano getan hast.“
Rasend vor Eifersucht erwürgte er daraufhin seine Ehefrau und warf sie von der dortigen Brücke hinab in die Tiefe.
Seine gerechte Strafe bekam er ein Jahr später, als er selbst von Prospero Colonna auf einer Brücke erschlagen wurde.
Der Name Poggio Strozzoni (frei übersetzt „Würgerhügel“) erinnert an diesen Vorfall.

Aufgenommen auf der Promenade an der Via San Michele in Pitigliano in der Maremma/Toskana.

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