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Der Kelvinsche Winkel

Jedes sich an einer Wasseroberfläche bewegende Objekt erzeugt eine Bugwelle, die sich seitlich V-förmig ausbreitet. Neben der Bugwelle bilden sich innerhalb des Bugkeils kreisförmige Wellen und im Kielwasser eine Heckwelle.
Dieses Schauspiel hatte schon den britischen Physiker William Thomson, den späteren Lord Kelvin, beschäftigt. Auf seiner eigenen Segelyacht „Lalla Rookh“ stellte er daher eingehende Beobachtungen und Experimente an. Er formulierte schließlich 1887 eine Theorie, nach der ein fahrendes Schiff Wasserwellen mit unterschiedlichen Wellenlängen und daher auch mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten erzeugt, welche alle kleiner sind als die Geschwindigkeit des Schiffes. Die Bugwelle wird von den Wellen gebildet, die sich mit etwa vierzig Prozent der Schiffsgeschwindigkeit ausbreiten. Dieses konstante Geschwindigkeitsverhältnis führt nach Kelvin dazu, dass die Bugwelle einen ebenfalls konstanten Öffnungswinkel hat, der 39 Grad beträgt.
Dies ist der bekannte Kelvinsche Winkel, hier am Dampfschiff deutlich sichtbar.

Das Bild ist entstanden von der neuen Bastei-Aussichtsplattform aus. Danke an Ralf Mann für die Anregung...

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