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Der Durchblick.....

Der Durchblick.....

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Kai Töpfer


Free Account, Koblenz

Der Durchblick.....

.....durch die Brille bringt uns oft Klarheit.

Der Name "Brille" leitet sich vom spätmittelhochdeutschem Wort berille ab. Dieses stammte wiederum von Beryll. Man bediente sich um 1300 der Linsen geschliffener Halbedelsteine, meist Berylle genannte Bergkristalle.

Albrecht von Scharfenberg verlieh dem "berillus" im "Jüngeren Titurel" eine erhöhte symbolische Bedeutung. In der um 1270 entstandenen ausgedehnten Gralsdichtung ist "Parille" der Name für einen der Söhne von Senabor. Bei der Aufzählung der "kinde und kindes kint" vom Stamm "Kapadoze" wird der Name erwähnt: "Ein sin sun Parille hiez er nach dem steine, / durch daz der ougen wille da mit erget. er machet groz uz kleine. / uz cleinen tugenden machte er di grozen." (Vers 99) 'Einen seiner Söhne nannte er Parille nach dem Steine. Damit das Verlangen der Augen da hindurchgehe. Er macht groß aus klein. Aus kleinen Tugenden machte er die großen.' Durch die Wahl des Namens wird der Lebensweg des "Parille" verdeutlicht und seine Entwicklung aufgezeigt. Diese Strophe stellt das älteste Denkmal im deutschen Sprachraum dar, in dem die Brille (hier noch als Lesestein aus Bergkristall) genannt wird. Viele Strophen später greift Albrecht den Vergleich erneut auf: "Sam der berillus grozet di schrift in im ze lesene, din herze dem genozet, dar inne alle tugende mit wesene wahsent hoch, breit, wit und ouch di lenge." 'So wie der Beril die in ihm zu lesende Schrift vergrößert, gleicht ihm dein Herz, darin alle Tugenden in ihrem Wesen hoch, breit, weit und auch in die Länge wachsen.' Das Herz ist also klar und rein wie ein "berillus" und hat die Eigenschaft, die Tugenden wachsen zu lassen.
Brillen gelten generell als äußeres Zeichen von Intelligenz, Intellektualität im positiven wie im negativen Sinne. Diese Vorurteile entstammen vermutlich einer Zeit, in der sich nur finanziell Bessergestellte eine Brille leisten konnten. Diese hatten dann auch die finanziellen Möglichkeiten zu höherer Bildung.

Dies u.a. führte dazu, dass in Kambodscha unter der Herrschaft der Roten Khmer Brillenträger als vermeintliche Intellektuelle und damit als potentielle Feinde eines kommunistischen Bauernstaates verfolgt wurden.

(Quelle: Wikipedia)


Canon 1D Mark II, Can. 35-350,Brennw. 250mm,1/25 bei f/5.6,Iso 1000

Comments 3

  • point of view 06/07/2009 23:36

    ... mag auch den Durchblick :-) Interessante Perspektive und lehrreiche Aufklärung über die Brille ...
    LG Julia
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  • ARTist Cyberello 11/12/2007 7:51

    sehr originelle idee. das ist mal eine perspektive.....toll!
  • U. Schubert 10/12/2007 20:07

    Gute Idee und ein nettes Foto!
    Aber findest Du die Schärfe an die richtige Stelle gelegt? Da würde ich noch etwas experimentieren und versuchen, die Schärfe nur auf die Brille oder den "Durchblick" zu bekommen.
    Dem Gesicht würde weniger Schärfe besser tun, das lenkt mir so zu stark ab.
    Toller lehrreicher Text.
    Gruß Uwe