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Dieter Golland


Premium (Complete), Oberhausen

DASA (III)

So, nach den Feiertagen ein Lebenszeichen. Ich hoffe ihr alle habt die Tage gut überstanden und seit wieder Fit. Bin leider immer noch zeitlich stark eingeschränkt, ich versuche mit meinen Anmerkungen ein wenig aufzuholen.

DASA III

Zu den technikgeschichtlichen Attraktionen der DASA gehört dabei die Ausstellungseinheit "Im Takt der Maschine". Unsere Industriegesellschaft ist mit den Fabriken entstanden. Industrielle Arbeit findet überwiegend in Fabriken statt. Was Fabrikarbeit eigentlich bedeutet und welche Belastungen damit typischerweise verbunden sind - diesen Fragen geht die Ausstellung anhand eines klassischen Beispiels nach: einer Textilfabrik um 1900, die alle Elemente einer typischen Fabrik umfasst. Ausgangspunkt ist die Fabrikstraße. Sie vergegenwärtigt die Rolle von Zeit und Disziplin. Fabrikdisziplin und Zeitökonomie setzten sich mit der Industrialisierung durch; es begann ein Leben nach der Uhr und nach den Vorschriften der Fabrikordnungen, ein Leben "im Takt der Maschine".

Von der Fabrikstraße gelangt man in die einzelnen Räume der Fabrik. In der Kraftzentrale steht eine Dampfmaschine, die über Transmissionen Textilmaschinen im benachbarten Websaal antreibt. Der schöne Schein der Maschinenwelt, den die beeindruckende Technik vermittelt, lenkt auf den ersten Blick von Arbeitsschutzfragen ab. Ohne die extrem belastende Arbeit der Kesselheizer würde die Dampfmaschine jedoch nicht funktionieren. Ein Film am Ende des Raums schildert deren Arbeitsbedingungen. Im Websaal nebenan treibt die Energie der Dampfmaschine, über einen Generator in elektrischen Strom umgewandelt, drei mechanische Webstühle und einen Selfaktor (Feinspinnmaschine) an. Regelmäßige Vorführungen, ergänzt durch audiovisuelle Medien, machen Unfallgefahren, Staub, Lärm, Monotonie, Taktbindung und andere Belastungen erlebbar. Neben dem Websaal befindet sich das Kontor und die Meisterbude, die Vorläufer des Büros von heute. Ihre höhere Raumposition verweist auf die betriebliche Hierarchie. Über- und Unterordnung sind ebenso wie Arbeitsteilung ein Kennzeichen des Fabriksystems. Die Trennung der Produktion von der technischen und kaufmännischen Verwaltung schuf eine neue gesellschaftliche Schicht, die Angestellten. Ihre Arbeitsbedingungen, ihre soziale Lage und ihr gesellschaftlicher Status unterschied sie deutlich von den Arbeitern. Dennoch – aus heutiger Sicht erscheint die Büroarbeit von gestern keineswegs befriedigend. Fabriken haben in der Regel – heute durch die Arbeitsstättenverordnung bestimmt – Sozialräume. Im Sozialraum der Ausstellungsfabrik sind Spuren vom Alltagsleben der Arbeiterinnen und Arbeiter zu entdecken. In einem der Spinde, die viel Privates bergen, erzählt ein Weber in einzelnen Videogeschichten von seinem Leben und seiner Arbeit.

Die Straße der alten Fabrik führt weiter zum Roboter, dem Symbol der automatisierten Fabrik der Zukunft.
(Quelle: route-der-industriekultur)

Mit diesem Bild beende ich meine kleine Serie über die Deutschen Arbeitsschutzausstellung (DASA).

Weitere Informationen:
http://www.dasa-dortmund.de/
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Arbeitsschutzausstellung
http://www.route-industriekultur.de/karte/dasa/dasa.html
http://www.route-industriekultur.de/themenrouten/dreiklang-kohle-stahl-bier/dasa.html
http://www.ruhrgebiet-info.de/DASA_Dortmund.htm

oder

DASA (I)
DASA (I)
Dieter Golland
DASA (II)
DASA (II)
Dieter Golland


Bei diesem Bild hab ich ein wenig nachgeholfen. Weil es zu dem Zeitpunkt der Aufnahme zu dunkel war hab ich erstens Himmel ausgetauscht und zweitens das Schild (insbesondere die Schrift) dezent mit dem Blitzlicht aus der Hand ein wenig aufgehellt.
Ach so, ein wenig Photoshop war auch noch dabei.

Canon 350D, Objektiv EF-S 10-22, Blende F11, Brennweite 10mm, ISO 100, Stativ, DRI-Knecht, Belichtungsreihe 1-2-4-8-16-32-64s, DRI, Photoshop
Aufgenommen am 08.12.2007 18:30

Gruß Dieter

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