Back to list
Das Licht und die Musik

Das Licht und die Musik

577 9

Adrian K


Free Account, Münster

Das Licht und die Musik

Münster, St.-Paulus-Dom, die Orgel
Pfingstmontag 2009

Comments 9

The photo is not in the discussion.

  • E. W. R. 27/06/2009 12:13

    Lieber Adrian, Carl Marx verdankt die Tiefen seiner Biographie leider der Gesellschaft, in der er leben musste. Denn er durfte kaum ausstellen und konnte von seiner Berufung nur dadurch leben, dass er, wie es so schön heißt, ein äußerst bescheidenes Leben führte. Was hätte aus ihm werden können, wenn er im Westen gelebt hätte? Und aus diesem Gefangensein erklärt sich auch vielleicht die explodierende Farbigkeit der Bilder eines genialen Malers, der an der Schrebergartenschirmmützenkleinstbürgerlichkeit der DDR-Kultur verzweifelte. Das könnte deutlicher werden, wenn ich noch andere Bilder von ihm einstellen würde. So wollte er einmal zu einer Bauhausjubiläumsfeier Nina Hagen einladen; daraus wurde natürlich nichts und es wurden die üblichen Einschlafansprachen der Träger von Kunstfaseranzügen gehalten. Und so weiter.

    Pathetik: Lieber Adrian, nein, das ist nicht pathetisch, sondern die Wahrheit. Einmal in 15 Milliarden Jahren. Und das war's. Wer angesichts dieser fürchterlichen Wahrheit nichts aus seinem Leben macht, der ist wirklich selbst schuld. Freilich scheinen viele so zu leben, als wäre das alles nicht so. Nun, einem Künstler wie Dir brauche ich das ja nicht zu erzählen.

    Eckhard
  • Adrian K 27/06/2009 11:01

    Will man eine Erklärung für diese Erscheinung bzw. soll dieses Parallelbündel besser verstanden werden, muss man sich mit der geometrischen Optik befassen ;-).
    Wer nicht ins Konzerte gehen will und lieber musikalische „satisfaction“
    am PC erleben möchte, ist selbst schuld.
    Religion und Religiosität ist ein breites Feld und man kann mit einer Momentaufnahme dem Thema nicht gerecht werden. Der letzte Abschnitt Deiner Anmerkung ist etwas pathetisch, dem Leben Sinn geben reicht allemal.

    Lieber Eckhard, ich werde, natürlich zu Deinen Bildern auch etwas schreiben, musste zuerst Deine Anmerkung abwarten ;-). Bin schon in der Arbeitsphase, habe sogar Google Earth bemüht ;-) um zu erfahren, warum es so wichtig war den Geburt- und Sterbeort des Künstlers unter dem Bild Phase IV zu nennen?
    Gruß Adrian
  • E. W. R. 25/06/2009 10:22

    Nun, lieber Adrian, wenn man es genau nimmt, zeigt das Bild nur den Widerschein der staubigen Luft im Kirchenraum, der durch das durch das Fenster einfallende Licht angeregt wird. Und auch die Musik muss man sich leider denken ;-), denn hören kann man hier nichts. Auf youtube ist gottlob noch nicht alles gesperrt, so wie es die GEMA zu Nutz und Frommen der Musikschaffenden gerne hätte. Und wenn ich nicht irre, interessiert der Bereich der klassischen Musik die Gebühreneintreiber auch nicht so sehr. Wer dagegen den Rolling Stones-Song "Undercover of the night" hören möchte, könnte schon größere Probleme bekommen.

    Über die religionsgeschichtliche Basiertheit der Vorstellung von dem einen Gott, dem Geist Gottes, der zu Pfingsten über die Apostel gekommen sein soll, so dass sie ohne ein Fremdsprachenstudium in allen "Zungen" redeten, und dem Gottessohn, der zu diesem Zeitpunkt seit 50 Tagen aus der irdischen Existenz gegangen war, um in seiner himmlischen alsdann immer bei den Menschen zu sein, nachdem er den Tod besiegt hatte, braucht man sich an dieser Stelle nicht zu verbreiten. Auch nicht über das, was die katholische Kirche aus dem christlichen Glauben in den ersten Jahrhunderten ihrer Existenz gemacht hat, so dass er jetzt allenfalls als ein Zerrbild dessen gelehrt und gelebt werden dürfte, was Jesus gelehrt und gemeint haben dürfte. Das wäre uferlos.

    Auf jeden Fall gebietet die Vernunft, an eine Schöpfung zu glauben, und die Atheisten sind allemal Narren ihres Kleingeistes. Freilich reichen unsere relativ bescheidenen kognitiven Möglichkeiten nicht aus, die Fragen der Schöpfung ernsthaft zu behandeln; so töricht denkt nur, wer das Gehirn einer mobilen Savannenaffenart zu allem fähig hält. So bleibt uns der Glaube und die Ahnung. Für uns ist es doch nach wie vor schön, wenn das Ausleben des Glaubens ein Haus Gottes hat, in der die Orgel die Szene beherrscht und das Licht romantisch über die Häupter der Gläubigen strahlt. Jesus hat einmal gemeint, man könne Gott überall anbeten, und das stimmt auch. Doch braucht die Besinnung auch einen für diese Besinnung geschaffenen Raum; nicht alles gelingt uns gleichgut in der Straßenbahn und an der Würstchenbude.

    Man hat dafür Verständnis, wenn ein krebskranker Mitmensch ein Buch mit dem Titel "So schön wie hier kann's im Himmel gar nicht sein" schreibt. Und das Leben ist uns in der Tat auch nicht geschenkt worden, um darin auf den Tod zu warten, sondern um aus ihm etwas zu machen. Einmal in 15 Milliarden Jahren. Das könnte uns viel bedeuten und auch unser Verhältnis zu den Mitmenschen auf eine qualitativ andere Basis stellen.

    Eckhard
  • Adrian K 08/06/2009 21:26

    @Andreas:Die Priesterweihe war am Sonntag, aber das Licht war ähnlich und in meinem Unterbewusstsein ;-) entstand die Bildidee
    Veni Sancte Spiritus
    Veni Sancte Spiritus
    Adrian K

    @Donat: Danke
    @Eckhard: Du darfst auch mal sündigen ;-)
    @Kerstin: Die pädagogischen und psychologischen Aspekte des Musizierens werden nach wie vor unterschätzt. Mit ermüdenden Tönen habe ich des öfteren zu tun ;-), aber wer in der Kirche singt oder spielt, betet quasi doppelt ;-).
    Danke für die Bilder, ich werde vielleicht mein „Helios“ http://www.flickr.com/photos/henteaser/3123127431/ aufschrauben und dann kommt mir sicherlich eine Instalation vor die Linse. :-)
    @Karl-Dieter: Leider nur eine kurze musikalische Fotosynthese ;-(
    @Chicory: Vielen Dank!
    Grüße Adrian
  • Karl-Dieter Frost 04/06/2009 21:27

    Eine vielversprechende Symbiose!
    Gruß KD
  • Kerstin Stolzenburg 04/06/2009 11:09

    Lieber Adrian,

    zunächst einmal möchte ich mich Eckhard anschließen und Dir schreiben, dass dieses Bild wirklich ganz wunderbar und etwas Besonderes ist.

    Ein Orgelkonzert in diesem Licht zu hören, dürfte ein großes Erlebnis sein, wenn man es denn als solches in dieser Gesamtheit empfinden kann; es dürfte das Spirituelle, das über die Musik aufgenommen wird, noch einmal sehr verstärken.

    Sichtbares Licht und die erzeugten Farben haben ja bekanntlich eine starke psychische Wirkung auf uns Menschen. Es ist eine Energiequelle und es kann auf uns je nach Intensität und Wellenlänge anregend oder ermüdend wirken.
    http://www.efodon.de/html/archiv/wissenschaft/geise/lichtwirkung.htm Entsprechendes weiß man auch von der Wirkung der Töne zu berichten. http://oe1.orf.at/highlights/69792.html Es ist naheliegend, beides miteinander zu verschränken und so ganz eigene, verstärkte oder gar widersprüchliche Eindrücke zu erzeugen. Dies wurde auf musikalischer Seite bereits vor langer Zeit ganz bewusst versucht. Wir sprachen darüber auch einmal unter meinem Bild:
    Farb-Töne (Hommage à Alexander Skrjabin)
    Farb-Töne (Hommage à Alexander Skrjabin)
    Kerstin Stolzenburg
    Aber auch die bildende Kunst hat diese Möglichkeiten für sich entdeckt. Ein Beispiel dafür soll die Künstlerin Rosalie sein, die sich sehr intensiv mit dem Zusammenspiel von Licht und Musik befasst.Nun ist ja immer die Frage, ob und wie der Einzelne solche bewusst erzeugten Strukturen tatsächlich aufnehmen und für sich nutzen kann.
    Die in deinem Bild vorstellbare ist dagegen sehr leicht aufzunehmen; sie erfasst einen einfach.

    Grüße. Kerstin

  • E. W. R. 04/06/2009 8:15

    Lieber Adrian, das 11. Gebot lautet: "Du sollst nicht zwei hervorragende Bilder kurz hintereinander einstellen, wenn Du profunde Besprechungen erwartest." Die Profundis sind meistens berufliich eingebunden und können einfach nicht immer genügend Zeit für diese Dinge erübrigen. ;-) Eckhard
  • Donat Nussbaumer 03/06/2009 8:27

    Sehr gut gesehen da hört die Musik.
    LG Donat
  • Andreas Denhoff 03/06/2009 1:09

    Ich sehe, du hast den Heiligen Geist über dich ergehen lassen und mit Musik die priesterlichen Weihen kultiviert...und auch noch Zeit zu Lichtspielen gehabt. Respekt!
    Gruß Andreas

Tags

Information

Folders fotohome
Views 577
Published
Language
License