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Das Leben hinterläßt oft Narben und Schmutz

Das Leben hinterläßt oft Narben und Schmutz

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Das Leben hinterläßt oft Narben und Schmutz

und oft viel zu früh und viel zu tief !
Leider :-(
Das Foto zeigt meine Tochter Saskia, die das Glück hat eine unbeschwerte Kindheit genießen zu dürfen. In einem Gedichteforum lernte ich einmal ein Mädchen kennen die dieses Glück leider nicht hatte. Hier eine Geschichte von ihr, die nachdenklich stimmt ! Ihre Geschichte ... eine Geschichte von Missbrauch, Schmerz und Leid ! Und hört dazu
http://www.youtube.com/watch?v=AXVo0sbghao
Seele

Es war einmal eine ganz kleine Seele, so klein und hauchzart wie die Frühlingsluft am morgen. Unberührt und frisch, und zerbrechlich wie die erste Rosenknospe. Eine kleine Seele so wunderschön und einzigartig in allem. Nicht einmal etwas Ähnliches gab es auf der ganzen Welt.

Kleine Seelen muss man schützen und hüten. Kleine Seelen werden gern gestohlen. Die kleine Seele sah das erste Mal das Leben, ganz hell und bunt, gelblich und rot, viel blau und grün und sie sah all das um sich herum und es war erstaunlich, sie sah andere Seelen und alle waren erstaunlich und anders, jede auf ihre Weise. Und sie lachte und fühlte sich leicht wie eine Feder, denn Seelen sind leicht und fliegen und sind schwerelos.

Und dann passierte etwas seltsames, ganz geschwind wurde der kleinen Seele der Boden unter den Füßen weggerissen, es ging schnell oder ganz langsam? Die kleine Seele hat keine Erinnerung mehr, aber es ist alles anders, irgendwie ist sie schwer geworden und irgendwie hat sich die Sonne versteckt, die kleine Seele sucht, aber sie findet nicht, sie wandelt des nachts umher und die Sterne funkeln nicht mehr, dicke Wolken hängen davor und die Kleine Seele fühlt sich einsam, keine Seele ist mehr da, nur Fäuste, immer nur Fäuste, die kleine Seele hat ein seltsames Gefühl, als müsste sie rennen aber ist gefesselt, als müsste sie sich verstecken aber alle Verstecke sind besetzt von grauen Monstern, als müsste sie sterben, aber selbst der Tod zieht sich vor ihr zurück.

Die kleine Seele hat etwas was man Angst nennt. Sie sieht kein grün mehr und kein gelb und weder hell noch dunkel, sie steht im Schatten auf der Suche nach der Sonne. Sie sucht nach der Frische des Lebens und alles ist grau und verwest, krank und tot. Die Blumen sind zurückgewichen und das einst frische grüne Gras wich dem Beton.
Die Seele will trinken und findet kein reines Wasser, sie will essen und doch kann sie nicht. Sie steht vor der Fülle des Lebens und kann nicht danach greifen, sie ist gefesselt. Sie möchte rufen und schreien, sie möchte all ihre Freunde versammeln aber sie sind gewichen, sie möchte die Sterne anflehen aber ihre Schreie bleiben stumm.

Sie ist gefesselt an einen Baum, er ist morsch und tot, sie wird gepeitscht und zerdrückt von der Wirklichkeit. Die kleine Seele fängt an zu zerbrechen, ganz langsam, erst in 2 Stücke und dann wird sie immer kleiner und stiller, sie ist gefangen in einem kleinen Käfig, sie sitzt dort, ganz klein hat sie sich gemacht sie kauert in der Ecke in ihrem kleinen weißen Hemdchen, es ist feucht von den vielen Tränen manchmal auch rot weil sie manchmal Blut weint, und manchmal ist es schwarz vom Schmutz, ihr wurde all ihre Reinheit genommen, nur noch einen Fetzen trägt sie an sich, und sie friert obwohl sie in der Hölle sitzt.

Wer hat die kleine Seele gefangen? Wer hat sie geschunden und wer hat sich erdrückt? Wer hat ihr ihre kleine zarte Stimme genommen und ihre zerbrechlichen Hände gebunden? Wer hat ihr den Glanz aus den Augen geraubt und ihre Sterne versteckt? Wer hat ihre Freunde belogen und ihr das Licht geraubt? Wer hat ihre Tränen genommen und wer hat sie so beschmutzt?

Die kleine Seele wird sterben, denn sie ist allein, und einsam, und sie hat Angst im Dunkeln und kann nur an der Sonne leben, sie ist zerbrochen und zerrissen, blutig und nass und kalt. Sie freut sich wenn der Tod sie holen kommt und wartet jeden Tag darauf, bis jetzt hat er sich nicht gezeigt, aber sie weiß das er sie holt denn ohne Sonne und Farben und Sterne und Freunde kann sie nicht leben.....

(c) Sukkubus

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