Heiko Schulz


Premium (Pro), Falkenstein/Harz

Das kann doch nur der Teufel gewesen sein ...

Die Felsenmasse ist in der ganzen Gegend unter dem Namen der Teufelsmühle bekannt. Das Volk erzählt sich davon folgendes:

"Ein Müller hatte sich am Abhange des Rammberges eine Windmühle erbaut, der es aber von Zeit zu Zeit am Winde fehlte. Bald stieg in ihm der Wunsch auf, eine ganz freistehende Mühle auf dem höchsten Gipfel des Berges zu haben, die beständig im Gange bleiben musste, der Wind kam vom Morgen oder vom Abend, vom Mittag oder Mitternacht. Schwierig aber schien ihm doch für Menschen die Erbauung einer großen Mühle auf einer solchen Höhe, noch schwieriger die Befestigung derselben bei den Stürmen, die gewöhnliches Machwerk wie Stoppeln wegführten.
Sein immer wiederkehrender Wunsch, und die Vorstellung der Unmöglichkeit der Befriedigung gestatteten ihm weder Tag noch Nacht Ruhe. Und – bald erschien der Teufel, und bot seine Dienste an. Nach langem Dingen und Bieten, verschrieb sich ihm der Müller nach einem dreißigjährigen Leben, zum Eigentum; und der Böse versprach dagegen, ihm eine ganz tadelfreie Mühle von sechs Gängen, auf dem Gipfel des Rammberges zu erbauen, und zwar in der nächsten Nacht vor dem Hahnenschrei.
Der höllische Baumeister thürmte also die Felsen aufeinander, und baute eine Mühle sonder Gleichen. Bald nach Mitternacht holte er den Müller aus seinem Hause, am Abhang des Berges, um die neue Mühle zu prüfen und zu übernehmen. Unter lautem Herzpochen folgte ihm der Müller, und fand alles über seine Erwartung. Gern hätte er die Hälfte seines Lebens für die Entdeckung eines Fehlers gegeben. Aber – er fand alles in der besten Ordnung.
Schon wollte er zitternd die Mühle mit der schrecklichen Bedingung übernehmen, als er entdeckte, daß einer von den Steinen fehle, die dem Müller unentbehrlich sind. Der Baumeister leugnete lange diesen gerügten Fehler, musste ihn aber endlich eingestehen. Augenblicklich wollte er ihn ersetzen. Aber, als er jetzt durch die Lüfte herabschwebte mit dem Stein, siehe! da krähte der Hahn auf der untern Mühle.
Wütend über seinen verfehlten Zweck faßte der Teufel das Gebäude, riß Flügel und Räder und Wellen herab, und streute sie weit umher. Dann schleuderte er auch die Felsen, die er hoch bis an die Wolken aufgethürmt hatte, umher, daß sie den ganzen Rammberg überdeckten. Und nur ein kleiner Theil der Grundlage blieb stehen, zum ewigen Denkmal der Teufelsmühle.“
(Quelle: https://de.wikisource.org/wiki/Die_Teufels-M%C3%BChle )

Weitere Fotos und Infos sind unter dem Gruppenfoto verlinkt:

Die zwei Teufel von der GTM
Die zwei Teufel von der GTM
Heiko Schulz

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