Back to list
Das Ende nach der Wende

Das Ende nach der Wende

4,698 28

† liesel47


Free Account, Potsdam

Das Ende nach der Wende

Am 25.02.1993, also heute vor 20 Jahren wurde die Brikettfabrik Knappenrode stillgelegt.

Mit dem ehemaligen Betriebsleiter, Herrn Manfred Jach, habe ich aus diesem Anlaß gesprochen und er schilderte mir, wie er dieses Ende erlebte.
Für die Menschen der Region war die Arbeit in der Fabrik über viele Jahre „ihr Leben“. Trotz schwerer und lärmintensiver Arbeit, sommerlicher Hitzegrade und manch harter Winterschlacht wurden täglich 3600 Tonnen Briketts produziert. Herr Jach sprach mit großem Stolz von den Frauen und Männern, die hier täglich gute Arbeit leisteten und auf die er sich immer verlassen konnte. Deshalb traf ihn das Ende der Fabrik auch ganz besonders.

An dem Tag spielte die Werkskapelle um 10.30 Uhr das Steigerlied und danach war Schluß. Hier machte Herr Jach in seinen Schilderungen
eine lange Pause und man spürte, wie sehr er noch immer mit „seiner“ Fabrik verbunden ist.

http://www.youtube.com/watch?v=3LkhFOrdK0w

Comments 28

  • Gert Rehn 19/03/2013 23:23

    Einmal ein sehr gutes Foto eines Industriebaues. Dann die durchgearbeitete Industriearchitektur an sich.
    Da die DDR aus Invetititionsmangel die Erneuerung der Grundmittel vernachlässigen musste, war die Konkurrenz zu groß. Oder aber diese Betriebe wurden fürn Äppel und Ei verkauft und dann gezielt stillgelegt.
    as war die Aufgabe der Treuhand und manche bezeichnen diese als Verbrecher.
    Lg Gert
  • † Bickel Paul 27/02/2013 6:09

    Eine schöne Präsentation von dieser ehemaligen Fabrik. Ja mit der Wende da ging vieles falsch, die kam einfach zu schnell, statt in kleinen Schritten. Danke für diese Information dazu.
    Gruss Paul
  • horst-17 26/02/2013 23:09

    Habe deine Doku gelesen, und bin beeindruckt.
    Gruss: H o r s t
  • Klade 26/02/2013 19:08

    Oh Liesel,
    da bekommst Du aber gerade politisches Sperrfeuer.
    Ich bin zwar nur Wessi, aber ich kann mir das gut vorstellen, wie eine ganze Stadt ihr Bild verändert und ihren Sinn verliert.
    LG
    Klaus
  • J.E. Zimosch 26/02/2013 16:38

    Na ja, nichts dauert ewig.
    Gruß
    J.E.
  • Willi Thiel 26/02/2013 15:02

    wende hin oder her
    der trend von unrentabelen fabriken schließen geht immer weiter . wie z b opel . wer hätte das jemals gedacht .
    denke alles andere wurde hier schon ausführlich angesprochen .
    nur die immer dort gearbeitet haben die haben die arschkarte ...was mich am meisten ärgert
    .
    .
    AEG
    Der schwedische Mutterkonzern Electrolux wird eine Produktionsverlagerung aus Nürnberg nach Polen und Italien machen . Beim Bau der neuen Betriebsstätte im Ausland, in die das Unternehmen die Produktion von Waschmaschinen und Geschirrspülern aus Kostengründen verlagern will, könnte Electrolux von EU-Fördermitteln profitieren, die auch aus deutschen Steuergeldern stammen.
    .
    .
    mit anderen worten wir fianzieren uns die wegfallenden arbeitsplätze selber .
    g willi


  • Walter Brants 26/02/2013 14:29

    So wie diese Brikettfabrik wurden viele Betriebe nach der Wende von der Treuhandgeselllschaft abgewickelt, oft auch wurde so unliebsame Konkurrenz der Firmen im Westen stillgelegt, indem sie für ein ein Ei und einen Appel verscherbelt wurden. Ein unrühmliches Kapitel der Wiedervereinigung. VG von Walter
  • Helmi S. 26/02/2013 12:18

    Ein stattliches Bauwerk, das Du uns hier zeigst.
    Ja leider wurden und werden auch hier bei uns ständig Betriebe oder Werke geschlossen und die Leute stehen auf der Straße. Wenn der Profit nicht mehr gewährleistet ist, wird eben Schluß gemacht.
    Traurig, aber leider wahr.
    lg helmi
  • Joachim Kretschmer 26/02/2013 10:11

    . . es ist immer wieder beeindruckend, was so alles *Hops* gegangen ist. Auch ich frage mich oft: Musste das sein ??? Die Aufnahme ist gut !!
    Viele Grüße, Joachim.
  • Hans Mentzschel 26/02/2013 9:57

    Sehr interessant ist das Ende der alten Brikettpresse!
    Schön fotografiert und berührend geschildert!
    LG Hans Me.
  • † E. E. Jäkel 26/02/2013 9:39

    Hallo liebe Liesel. Ich habe alle Anmerkungen gelesen. Dein Foto und der Bericht dazu erregt alle, mich auch. Ich sehe aber dieses schöne Gebäude, das sicher viel Geld gekostet hat. Kann man da denn nichts anderes daraus machen?
    Einfach verkommen lassen oder abreißen ist doch zu schade. In Hamm Westfalen hat man aus der Zechenanlage den Maxipark gemacht. In den Gebäuden sind Ausstellungen. Es gibt ein tolles Schmetterlingshaus und einen schönen Park. Die Anlage wird sehr gut besucht.
    Liebe Grüße von Erika.
  • Wolfgang a.H 26/02/2013 8:40

    Hallo Liesel

    Ich sehe es so, es gibt Licht und Schatten, es ist vieles falsch gemacht worden, da gibt es nichts zu beschönigen, da haben sich viele bedient, zu viele wie auch noch heute. Aber den Wandel der Zeit kann nicht aufgehalten werden, ein Sprichwort lautet, den letzten beißen die Hunde.
    Viele Firmen haben es verschlafen sich der Realität zu stellen und haben ihren Dornröschenschlaf bis zum bitteren Ende gehalten und sind dran kaputt gegangen, leider wird an den Menschen vor Ort überhaupt nicht gedacht.
    Wenn Einwände kamen, Vorschläge gemacht wurden die Hand und Fuß hatten kam der Satz des Verderbens. Nicht denken, dafür sind wir da, arbeiten, einfach nur arbeiten, aber plötzlich.
    Die Wende ist nicht an allen Schuld, sondern die Arroganz derer die das Geld hatten, gleichzusetzen die Macht haben.


    Gruß Wolfgang
  • Sylvia Schulz 26/02/2013 7:50

    ja so ist es mit dem Ende der Anlagen...., aber wenn ich so als Kind an diese teilweise totalen Dreckschleudern mich erinnere......
    Wir waren umgeben von Brikettfabriken
    Die Ansicht ist Dir gut gelungen
    LG Sylvia
  • Thesmi 26/02/2013 3:51

    Auch im Saarland endete der Bergbau 2012.
    Eine Ära ging zu Ende.
    Die Energiewende ist gewollt , aber niemand will sie bezahlen.
    Das Steigerlied singt man Heute auf " Feierlichkeiten" besonders " Die," welche lauthals schrien : der Bergbau muss weck.
    L.G. Harald
  • jonasine 26/02/2013 1:22

    Das Steigerlied verbindet Knappenrode
    mit Dortmund. Als hier 1987 der letzte
    Pütt dicht gemacht wurde, ist auch der
    Steiger mit seinem hellen Licht gekommen.
    Bei der Nacht!
    LG Jonasine um 1.22 Uhr