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Chiesa di San Cristoforo

Chiesa di San Cristoforo

7,802 11

homwico


Premium (Complete), Coburg

Chiesa di San Cristoforo

Auf der Piazza Tolomei angekommen, fällt der Blick zunächst auf die am östlichen Ende des Platzes befindliche Kirche San Cristoforo. Ursprünglich im 11. bis 12. Jahrhundert im romanischen Stil erbaut, beschädigte ein starkes Erdbeben im Jahr 1796 die römisch-katholische Kirche schwer, wobei die alte, frühere Fassade und ein Teil des Kirchgebäudes einstürzte. Im Jahr 1800 baute man die Kirche mit finanzieller Unterstützung der Grafen von Tolomei im neoklassizistischen Stil als Backsteinbau wieder auf. Vier mächtige Säulen mit zwei Nischen, die Statuen beherbergen, tragen über ein sogenanntes „Trabe-System“ oder „Trabeation“ einen mächtigen Dachabschluss mit Tympanon.
Dieses Pfosten-und-Sturz-, oder auch Balkensystem, bezieht sich auf die Verwendung von horizontalen Trägern oder Stürzen, die, wie auf der Abbildung zu sehen, auf Säulen oder Pfosten ruhen. Stonehenge in England ist ein klassisches Beispiel.
Das Wappen in der Mitte des Tympanons könnte ein Wappen der Tolomei sein, oder zumindest einen Bezug auf die langjährig mit der Kirche verbundene Familie Tolomei ableiten. Man kann es auf dem Bild nicht genau erkennen, aber die drei Erhebungen in der Wappenfläche könnten liegende Halbmonde darstellen, ein signifikanter Bestandteil des Familienwappens, welches sich aufgrund mehrerer Linien der Familie durchaus unterschiedlich zeigt.
Als Erbauer der Kirche werden die Gebrüder Tommaso und Francesco Paccagnini angegeben. Zu der hübsch gestalteten Fassade mit dem Eingang führt eine breite Treppe hinauf.
Dieser Kirche kam im Mittelalter auch eine wichtige politische Bedeutung zu: Der Palazzo Pubblico auf der Piazza del Campo war noch nicht gebaut, weshalb der Rat der Republik Siena im 13. Jahrhundert dort seinen Sitz hatte. Man sagt, dass dort im Jahr 1260 die Entscheidung gefallen ist, gegen die Florentiner, die die Stadt bedrohten, in den Krieg zu ziehen, was zur bekannten Schlacht von Montaperti am 4. September 1260 führte.
Heute ist die frühere Pfarrei San Cristoforo aufgehoben, und ist zusammen mit den ehemaligen Pfarreien von San Donato all’Abbadia und San Pietro a Ovile, zwei Gemeinden in der Contrada Bruco im Terzo di Camollia, zur neuen Pfarrei Insigne verschmolzen, die in die Stiftskirche Santa Maria in Provenzano eingegliedert ist.

Aufgenommen in der Altstadt von Siena in der Contrada Civetta in der Via Banchi di Sopra auf der Piazza Tolomei im Terzo di San Martino.

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