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Blatttütenmotte

Blatttütenmotte

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Blatttütenmotte

Ich wußte gar nicht das es soooo kleine Schmetterlinge überhaupt gibt. Doch dieser hier ist knapp 4mm lang. Ich dachte (s.unten Erwins Kommentar) daß es sich um eine Kastanien-Miniermotte Cameraria ochridella handelt. Diese Art ist offenbar massiv vom Süden her in Ausbreitung begriffen und wurde erst vor etwa 20 Jahren in Mazedonien entdeckt. Seither breitet sich die Art zum Schrecken aller Kastanien immer weiter nach Norden aus und hat schon längst Deutschland erreicht. Die befallenen Kastanien färben schon fürh die Blätter braun und werfen sie ab. Das Problem ist, daß dieser Schmetterling bei uns keine natürlichen Feinde besitzt und sich hemmungslos vermehren kann. Nun werden eifrig Versuche gemacht und man hat offenbar u.a. erfolgversprechend verschiedene Erzwespenarten (hier ein Beispiel für eine Erzwespe)

Rouge
Rouge
Claus Weisenböhler


darauf angesetzt.
EOS300D Kit/Retro

Comments 10

  • Claus Weisenböhler 05/03/2005 9:24

    @Alle Danke für die netten Anmerkungen zu diesem kleinen Tierchen
    @Erwin:Vielen Dank für Deine ausführliche Korrektur. So gehts halt wenn man in einem Schmetterlingsführer das Tier augenscheinlich findet , aber es noch zig andere gibt ... Buche und Birke würden jedenfalls am Fundort in Frage kommen
    Gruß Claus
  • Erwin Rennwald 05/03/2005 0:26

    Ich muß Euch aufklären:

    Von der Größe her gibt es allein in Mitteleuropa rund tausend Schmetterlingsarten, die ähnlich groß oder noch wesentlich kleiner sind. Manche sind durch Färbung und Zeichnung leicht mit Artnamen anzusprechen, bei vielen anderen sind die Unterschiede aber minutiös, und sehr oft hilft nur noch ein fachkundiger Blick auf die Genitalien ...

    Das Bild zeigt einen Vertreter der kleinen Familie der Blatttütenmotten (Gracillariidae), zu der auch die Kastanien-Miniermotte (Cameraria ohridella) gehört. Sie sieht dem Tier schon recht ähnlich, aber sie ist es trotzdem nicht !
    Es handelt sich um einen Vertreter der riesigen gattung Phyllonorycter, von denen es schon bei uns etliche Dutzend Arten gibt. Dem abgebildeten Tier sehr ähnlich sind davon Phyllonorycter cydoniella (miniert in Blättern von Quitte und Apfel), P. oxyacanthae (an Weißdorn), P. sorbi (an Eberesche), P. coryli (an Haseln), P. quinnata (an Hainbuche), P. cavella (an Birke) und P. cerasicolella (an Kirschen). Ich gehe davon aus, dass es sich um eine der 3 letztgenannten Arten handelt, wahrscheinlich um diejenige die in Kirsch-Blättern miniert. Die ist bei uns recht häufig, richtet aber keinen Schaden an. Aber ein bißchen Unsicherheit bleibt - wenn man wüßte, wass da für Bäume dabeistanden ...

    Zur Kastanien-Miniermotte: die Falter saußen da ja zu Millionen um die Roßkastanienbäume - und trotzdem sieht sie keiner. Sie sind für die meisten Menschen einfach zu klein. Am imposantesten sind sie, wenn sie morgens gegen 11 Uhr in der Sonne im Halbschatten zu hunderten oder tausenden herumschwärmen. Ansonsten sitzen sie auf oder unter Blättern oder krabbeln auch am Stamm herum. Durch die silbrigweißen Elemente im Flügel fallen sie eigentlich schon auf. Man muß es nur merken, dass das Schmetterlinge sind ... Viel Spaß diesen Sommer im Biergarten - Bild war dabei.

    Gruß, Erwin Rennwald
  • Birgit Heidrich 23/02/2005 0:14

    klasse !
    lg birgit
  • Monika Paar 21/02/2005 17:24

    eine schädliche schönheit - toll dargestellt!
    lg
    monika
  • Karlheinz Walter Müller 20/02/2005 19:22

    Deine Informationen sind mir bekannt, aber das Tierchen hatte ich bisher noch nie gesehen. Danke für die Präsentation.
    Gruß Walter
  • Mario Finkel 20/02/2005 16:18

    Hallo Claus,

    das Bild ist wunderbar! So ein kleines Tier und dann in so einer guten Qualität! Mein Respekt!

    LG Mario ^^
  • Johann Brüning 20/02/2005 14:43

    Auch wenn es ein Schädling ist,das Foto ist Klasse!
    Gruß Johann
  • Belfo 20/02/2005 14:32

    Nachtrag: War mal googeln: Du hast Recht: Ist eine Miniermotte. Mehr Infos: http://www.lk-dbr.de/php/amt66/miniermotte.php
    Gruß Hans
  • Belfo 20/02/2005 14:23

    Endlich sehe ich den "Übeltäter" mal. Unsere Kastanienbäume sind seit einiger Zeit nur noch unansehlich braun statt grün. Bisher kannte ich das Tier nur vom Namen und der Ausbreitungsgeschichte.
    Glück haben da nur die rotblühenden Kastanien, die zwar ebenfalls befallen werden, jedoch Hemmstoffe haben, die eine Entwicklung der Tiere weitestgehend verhindern.
    Bislang wird empfohlen, das Laub der befallenen Bäume umgehend zu entfernen und möglichst zu verbrennen. Die Wirksamkeit dieses Verfahrens scheint aber beschränkt zu sein, da auch wirklich gut gepflegte Parkanlagen nicht verschont werden.

    Gruß Hans
  • ReNa Xos 20/02/2005 12:37

    ich hab die in einem etwas anderen Kleid unter anderem Namen :-)
    Gruß Regine