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Berkenthiner-Kirchenkunst

Berkenthiner-Kirchenkunst

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Robert Farwer


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Berkenthiner-Kirchenkunst

...in der Maria-Magdalenen-Kirche.

Die Kirche in Berkenthin wird in allen Rondeshagener Quellen immer wieder als die zuständige Kirche des Dorfes und Gutes benannt. Es gibt unzählige Querverweise auf den frühgotischen Backsteinbau aus dem 13. Jahrhundert mit seinen mittelalterlichen Wandmalereien, dem spätbarocken Altar, der Figur der Maria Magdalena aus dem 15.Jahrhundert, dem Baumstammkreuz aus dem 14.Jahrhundert. und dem Taufengel von 1734 als ein kunsthistorisches Kleinod. Als Jahr, an dem der evangelische Glaube in die Kirche einzog, gilt der Zeitraum zwischen 1530-1543.

Das Kirchenschiff wurde um 1300 von einer Lübecker Werkstatt ausgemalt. Dargestellt sind das Jüngste Gericht und überlebensgroße Apostelfiguren, darunter Petrus und Paulus. Weiterhin finden sich noch zwei in gotischer Zeit gemalte Köpfe. Mittelalterlich ist außerdem ein Holzkruzifix des späten 14. Jahrhunderts. Der Altaraufbau wurde bald nach 1686 wohl von einer Lübecker Werkstatt gefertigt. Ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert sind Chorgestühl und Kanzel. Die übrige Ausmalung erfolgte erst um 1900. Der achtseitige (heutige) Turmhelm ist jedoch 1822-1824 aufgesetzt worden, nachdem er 1816 durch Blitzschlag vernichtet worden war. Es wurden auch zwei neue Glocken gegossen. Ausgeführt wurden die Arbeit vom Lübecker Glockengießer Friedrich Wilhelm Hirt ("1817 goß er zwei Glocken für Groß-Berkenthin, die fühesten, die seinen Namen tragen.").

Im Buch von Johann Jacob Burmeister "Beiträge zur Kirchengeschichte des Herzogtum Lauenburgs" von 1832 heißt es wie folgt : "Die Kirche ist dem Apostel Petrus dedicirt (gewidmet) ; jedoch wird in den Visitat.(ions) Protoc.(ollen) von 1581, 1590, 1614 als Schutzpatronin M a r i a M a g d a l e n a genannt. Im Jahre 1816 wurde der Thurm durch den Blitz entzündet und brannte nebst der Orgel, Uhr und den Glocken ab; er ist aber nebst der Orgel 1822-24 wieder aufgebaut. In ältern Zeiten befand sich hier ein Siechenheim (Altersheim/Pflegeheim), das noch 1590, freilich als sehr verfallen, angeführt wird. Eingepfarrt sind: 1. Gr. Berkenthien *1) , 2. Clempau * 3. Köhlstorff 4. Niendorf * ,; sämmtlich zum Amte Ratzeburg gehörig. 5. Kl. Berkenthin, ein adliches Gericht 6. Rondeshagen *, ein adliches Gut, mit Friedenhain (Meierei) und Rondeshagener Weden (Groß Weeden) , sämmtlich zum adlichen Gerichte Rondeshagen gehörig. 7. Göldenitz, mit Göldednitzer oder Culpiner Weden, zum adlichen Gut Culpin gehörig *; 8. Düchelsdorf *, Sircksrade (Schiersrade); beide letztere Dörfer sind Lübeckisch. Außerdem hat der Pastor zu B.(erkenthin) die Inspection (pastorliche Aufsicht) über Kühsen, woselbst eine Schule für die beiden Lauenburgischen, aber in dem Lübeckischen Dorfe Nusse eingepfarrten Dörfer Kühsen und Bergrade ist. Schon 1581 wurden dieselben Dörfer hier als eingepfarrt angeführt." (Anmerkung : die mit * bezeichneten Dörfer hatten eine eigenständige Schule)

Um 1832 wurde die Kirche inoffiziell dem Patron Petrus gewidmet, der in der Kirche zweimal dargestellt ist. Die Kirche war ursprünglich namenlos als „Kirche in Berkenthin“ bekannt, bis sie im März 2008 auf den Namen „Maria-Magdalenen-Kirche“ getauft wurde.

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