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Augsburg: das Gebäude der Textilberufsgenossenschaft in der Volkhartstraße

Augsburg: das Gebäude der Textilberufsgenossenschaft in der Volkhartstraße

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Wolfgang Bazer


Premium (World), Wien und Augsburg

Augsburg: das Gebäude der Textilberufsgenossenschaft in der Volkhartstraße

von Robert Pfaud, ein Baudenkmal der Nachkriegsjahre (1949 fertiggestellt, so viel ich weiß)

Robert Pfaud (1905-1992) war der wohl einflussreichste Augsburger Nachkriegsarchitekt, "der zudem als Dozent am Rudolf-Diesel-Polytechnikum wie als Stadtheimatpfleger wesentlich Anteil am Wiederaufbau der kriegszerstörten Stadt hatte. Denn obwohl seine eigenen Bauten der 1950er Jahre von einem modernen Formenkanon geprägt waren, setzte sich Robert Pfaud gleichermaßen für den Erhalt des historischen Augsburg ein. Seinem denkmalpflegerischen Sachverstand verdankt sich das das heutige Stadtbild Augsburgs.
Robert Pfaud blieb vielen Zeitgenossen als Augsburger Multitalent in Erinnerung. Ganz entscheidend trug der Architekt zum Wiederaufbau der kriegszerstörten Stadt nach 1945 bei und setzte mit der Textilberufsgenossenschaft an der Volkhartstraße Maßstäbe im Neuen Bauen der 1950er Jahre.
Mit seinen Leitbildern prägte Robert Pfaud das Architekturverständnis seiner Studenten am Rudolf-Diesel-Polytechnikum. Mehr als 20 Jahre setzte er sich in seiner Funktion als Heimatpfleger der Stadt Augsburg für den Erhalt historischer Bauten und Stadträume ein. Seine Publikation “Das Bürgerhaus in Augsburg” zählt noch heute überregional zur Standardliteratur für Bauforschung und Denkmalpflege." http://www.kulturnetzwerk-augsburg.org/architekt-robert-pfaud-%E2%80%93-ein-engagierter-streiter-fur-baukultur/

http://www.buero-kolb.de/pdf/geschaeft/kolb_pfaud_katalog.pdf

Ein Stück weiter links zu bewundern:

Die Gollwitzerhäuser in der Volkhartstraße
Die Gollwitzerhäuser in der Volkhartstraße
Wolfgang Bazer

Comments 18

  • Juan 11/11/2011 10:04

    ein sehr interessantes Gebäude.
    LG.
  • Klaus-Günter Albrecht 10/11/2011 12:39

    @Hannes: Du hast Recht, es ist ein Bürogebäude eines Industrieverbandes. Produziert worden ist darin wohl nie, höchstens ausgebildet. Und die Textilindustrie arbeitete ja auch nicht mit Schwermaschinen. Aber die Stahlskelettbauweise ist auch nicht für die Industrie erfunden worden, sondern eigentlich für den Handel. Und Hamburg hat da eine führende Rolle gespielt. Die ersten dieser Gebäude waren Kontorhäuser, also Lager und Verwaltung. Dazu kamen dann recht schnell die Kaufhäuser. Aber Industriebauten haben sich dann auch bald dazugesellt, wie etwa die Fagus-Werke (von Gropius) oder die Bauten von Peter Behrens für die AEG in Berlin. Mit denen kann sich dieses Gebäude hier leider nicht messen. Vorwiegend nach dem Zweiten Weltkrieg kamen dann auch Wohngebäude dazu. Le Corbusier (übrigends auch Bauhaus-Schüler), die Gropius-Stadt in Berlin oder etwa die - für die britische Militärverwaltung begonnene - Grindelhochhäuser in Hamburg. Auch die Stalinallee im Ostteil Berlins darf man dazu rechnen.
  • Gerlinde Weninger 10/11/2011 11:12

    eher ein schlichter bau, rein funktionell wie schulen mal sind und interessante info zum menschen!
    liegrü die gerlinde
  • Hannes Gensfleisch 10/11/2011 3:51

    Hier taucht mehrfach »Industrie« auf.
    Ich denk' aber, es war ein Bürogebäude.
    LG Hannes
  • Anja Gabi 09/11/2011 21:55

    Für ein Industriebauwerk eigentlich ganz interessant. Die Blumen ganz rechts hinterlassen einen abgeschiedenen, aber netten Eindruck.
    LG Anja
  • Wolfgang Weninger 09/11/2011 20:58

    ein Industriedenkmal der anderen Art und dieser Baustil gefällt mir
    Servus, Wolfgang
  • Kurt Stamminger 09/11/2011 18:49

    Hast Du millimetergenau erfaßt.


    LG
    Kurt
  • Jens T. Hippe 09/11/2011 18:19

    Ein interessanter Bau!
    Gruß, Jens
  • Karl H 09/11/2011 12:49

    Bester 50er-Jahre-Stil!

    lg Karl
  • Otto Krb 09/11/2011 11:16

    Über Architektur lässt sich bekanntlich streiten. Man darf dabei nicht vergessen, dass der Baustil der Nachkriegszeit vielfach von finanziellen Zwängen diktiert wurde, und Ästhetik dabei oft unter die Räder kam. Ich denke dabei an den sogenannten "Emmentaler Stil" vieler Bauten im Nachkriegs-Österreich....
    GLG, Otto
  • Hartmut Sabathy 09/11/2011 9:17

    aber dieses Haus hat was .. mit der Klinkerfassade und den spielereien im Obersten Stock .. lg Hartmut
  • Klaus-Günter Albrecht 09/11/2011 9:11

    Stahlbeton. Skelettbauweise. Aber es ist ja auch ein Bau für die Industrie. Er hat immerhin versucht, etwas mehr Abwechslung hereinzubringen (zurückgesetzte Backsteinausfachung im Untergeschoß, verglaste Dachpavillions und die Bogengalerie oben), aber so recht ist ihm das nicht gelungen. Sie sehen halt wirklich aus wie Versatzstücke. Vielleicht liegt aber auch ein Grund in dem Mangel an geeignetem Baumaterial, so kurz nach dem Kriege. Klar, es ist ein Baudenkmal des Funktionalismus, aber als schön oder gelungen würde ich es nicht bezeichnen.
    Freundliche Grüße Klaus
  • Karl HZ 09/11/2011 8:45

    der obere Teil (mit den Rundbögen) erinnert mich sofort an Madeira, so ähnlich sieht dort ein Kaufhaus auf Funchal aus....interessante Info zu einen perfekt abgelichteten Gebäude.
    LG.Karl
  • maiauge 09/11/2011 7:09

    interessante Geschichte!
    LG Renate
  • Hannes Gensfleisch 09/11/2011 1:54

    @ Wolfgang:
    Weil sie m.E. zum Rest des Gebäudes
    überhaupt nicht passen, andererseits
    aber zu schwach sind, um ein eigenes
    Stück Architektur zu sein.*

    Kann es sein, dass das rechte »Loft«
    auf den Flügelbauten mit seinem so
    wenig vorkragenden Dach eine
    spätere Ergänzung ist?
    LG Hannes

    *Im PDF les' ich eben, da oben war die
    Direktoren-Wohnung. Vielleicht also auf
    dessen Wunsch als »italienisch inspiriertes
    Landhaus« gebaut.