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an der Tauber

am Wildbad in Rothenburg odT
1356 entsprang durch ein Erdbeben unterhalb des Spitals eine Quelle. Während der Amtszeit des Rothenburger Bürgermeisters Heinrich Toppler errichtete die Stadt dort das Wildbad, weil man diese Quelle als heilkräftig befand.

1601 schreibt der Chemiker und Rothenburger Stadtphysikus Andreas Libavius über den Fons Medikatus, die Rothenburger Wildbadquelle.

1820 nahm der Rothenburger Apotheker Johann Michael Schiller eine genaue Analyse des Heilwassers vor mit dem Ergebnis, dass die Heilwirkung auf der Beimengung alkalischer Schwefelverbindungen beruhe.

Ende des 19. Jahrhunderts ließ der damalige Tüftler und Erfinder der orthopädischen Prothese Friedrich von Hessing, der in Göggingen bei Augsburg eine sehr bekannte orthopädische Heilanstalt besaß, den heute noch nahezu unveränderten, prachtvollen Gebäudekomplex in neunjähriger Bauzeit errichten. Der Entwurf stammt von dem Architekten Hessings, dem Augsburger Jean Keller, der auch die Pläne für die umfangreichen Gögginger Anstaltsgebäude anfertigte.

Am 1. Juni 1903 eröffnete das „Wildbadetablissement“ und Kurhotel nach dem Vorbild der englischen Pleasure gardens seinen Betrieb, der aber bereits 1917, ein Jahr vor Hessings Tod, aus Kostengründen eingestellt werden musste.

Im Jahr 1925 wurde das Wildbad zwangsversteigert, der Landesverband der Bayerischen Ortskrankenkassen erwarb das Objekt. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Haus als Lazarett, Kinderheim, HJ-Schule und US-Lager genutzt. Anschließend diente es als Lager für Vertriebene aus dem Baltikum.

Zwischen 1951 und 1976 mietete die Bayerische Bereitschaftspolizei das Wildbad und gestaltete es zum Ausbildungszentrum um. 1977 errichtete die Gesellschaft für Transzendentale Meditation hier die „Residenz des Zeitalters der Erleuchtung“. Ende des Jahres zog sie in das unrenovierte Wildbad ein und richtete zum Jahreswechsel 1977/78 eine erste Tagung aus.

Daraufhin machte die Stadt Rothenburg im Februar 1978 von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch. Sie kaufte das Anwesen für 300.000 DM vom Rechtsnachfolger des Reichsverbandes der Ortskrankenkassen und überließ es zum gleichen Preis dem Diakoniewerk Neuendettelsau. 1981 wurde ein Trägerverein Wildbad gegründet, in dem sich die evangelische Landeskirche, das Diakoniewerk Neuendettelsau und acht westmittelfränkische Dekanate zusammenschlossen, um Renovierung und Ausbau des Wildbades zur Tagungsstätte zu bewerkstelligen. Nach einem Teilausbau konnte 1983 der Tagungsbetrieb aufgenommen werden. Im Jahr 1990 wurde die Renovierung abgeschlossen. Das Wildbad wurde als „Landeskirchliche Einrichtung“ der direkten Leitung des Landeskirchenamtes unterstellt. Der Trägerverein wurde in einen beratenden Beirat umgewandelt. (Quelle: Wikipedia)

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Exif

Camera PENTAX K-7
Lens smc PENTAX-DA 18-55mm F3.5-5.6 AL II
Aperture 10
Exposure time 1/60
Focus length 28.1 mm
ISO 200