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An der Ostbahn 2007

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Bernd Freimann

Premium (World), Berlin

An der Ostbahn 2007

„Kinda, det war´n Theata, damals uff die olle Ostbahn - -„
Mit diesem Satz endet die Erzählung von Karl-Ernst Maedel (1919 – 2004) unter dem Titel „Grunewald“. Darin berichtet der Autor von einer Mitfahrt auf dem Führerstand einer S10 (Baureihe 17) vom Bw Grunewald mit dem D1 (Berlin – Eydtkuhnen) von Berlin bis Schneidemühl.
Immer wenn ich an die Ostbahnstrecke, oftmals bis Müncheberg, fahre muss ich an diese Geschichte denken, bei der als Höhepunkt der Fahrt auf dem Bahnhof Müncheberg der schadhafte Speisewagen ausgesetzt werden musste. Zwanzig Minuten Verspätung hat der Vorfall damals gebracht, von der die Hälfte bis Schneidemühl wieder herausgeholt wurde.
Da sorgen heute nichtigere Anlässe für größere Verspätungen.
Inzwischen hat sich das Bild auf der Ostbahn – der ersten preußischen Staatsbahn – gewandelt. Schnellzüge gibt es seit 1945 hier nicht mehr. Teile der Strecke sind eingleisig zurückgebaut und in Müncheberg gäbe es praktisch keine zusätzlichen Gleise mehr, um einen Wagen auszusetzen.
Vor fast 50 Jahren lernte ich die Strecke selbst kennen. Damals war die V100 (Baureihe 110) mit zwei-, drei- oder auch vierachsigen Rekowagen beherrschend. Aber auch Schienenbusse machten sich nützlich.
Nach der Wende kam Abwechslung ins Bild: Vierachsige Reisezugwagen mit der rumänischen 219, dann kamen 624 der Bundesbahn hier zum Einsatz. Triebwagen, die ich als Jugendlicher zum Anfang der 70er im Frankenland kennengelernt habe. Ein kurzes Zwischenspiel gaben dann noch 628er, bis 2007 die Niederbarnimer Eisenbahn den Personenverkehr übernahm – anfangs mit Talent-Triebwagen, dann auch mit Pesa-Link.
„Es war immer wat los – uff de olle Ostbahn - -“
Inzwischen wurden nicht nur die charakteristischen Telegrafenmasten abgebaut, auch die Formsignale wurden durch Lichtsignale ersetzt. Die markante Signalbrücke von Müncheberg wurde abgebaut und steht nun längs neben den Gleisen als Denkmal an der Abfahrstelle der Museumszüge nach Buckow.

Comments 13

BR 45 24/02/2024 23:47
Schön das die Signalbrücke überlebt hat
Klasse in sw
Grüße Andy
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Hellmut Hubmann 12/02/2024 1:16
Ein Foto mit interessanter Geschichte.
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Sigbert der Eisenharte 11/02/2024 15:40
Die fetten Jahre sind schon lange vorbei. Resterampe der einstigen Paradestrecke.
Ja der Mädel kann einen immer wunderbar mit auf die Reise nehmen. Aber sein Stil ist was für die Alten, die Jugend bracht andere Stimulation.
VG DIrk
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michael.neuhauss 11/02/2024 10:00
Danke für dieses tolle Foto! Die Ostbahn kenne ich nur als Ausgangspunkt für die Kleinbahn nach Buckow und eben aus der Erzählung von Karl-Ernst Maedel. Das Buch mit dieser Erzählung ist wohl maßgeblich an meiner Eisenbahnvirusinfektion "Schuld".
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- Bernd Freimann 11/02/2024 21:58
  Die Bücher von Maedel haben wohl eine ganze Generation Eisenbahnfreunde geprägt. Da hat man die wichtigsten Dinge der Eisenbahngeschichte und der auch der deutschen Geschichte gelernt.
  Es grüßt der Bernd
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Lutz Matthias Berger 10/02/2024 23:26
Eine Mitfahrt auf einer S 10 ... muß ein Erlebnis gewesen sein.

Die Ostbahn habe ich meinen Lebtag noch nie genutzt, nur gekreuzt.
Am 11.10.1987, Sonderfahrt mit der 01 137 und 65 1049 über Wriezen und Frankfurt.
Für mich heute unvorstellbar, was das für eine Strecke war. Ich habe nachgelesen,
von Berlin-Charlottenburg über Königsberg, Insterburg (Tilsit) nach Eydkau. Staun
Bis auf Charlottenburg klingt alles nach "lange vergangen und fast vergessen".
Anders als bei der, von mir sehr oft genutzten Görlitzer Bahn, deren Berliner
(echten) Fernbahnhof ich durch den Mauerbau leider nie kennenlernte.
Heute ist das Wort "Görli" negativ behaftet. Eher verrufen.

Von daher, die deutsche Eisenbahnlandschaft hat sich extrem verändert und
ich habe wenig Hoffnung auch nur einen Teil der alten Ostbahn kennenzulernen.
Die Signalbrücke mit den schönen Formsignalen, das Stellwerk und
die Bahnschranke erinnern an die gute alte Zeit.

Gruß Lutz
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- Bernd Freimann 11/02/2024 21:54
  Die Strecke lässt sich bequem von Ostkreuz bzw. Lichtenberg befahren. Zur Zeit nur bis Küstrin-Kietz, aber wenn im Herbst die Oderbrücke wieder befahren werden kann geht auch wieder nach Polen rüber. Die Niederbarnimer Eisenbahn verkauft auch Anschlussfahrscheine noch Gorzow (Landsberg an der Warthe), die bei der Straßenbahn dort als Tageskarte gelten.
  Es grüßt der Bernd
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Burkhard Jährling 10/02/2024 21:29
Als Denkmal längs neben den Gleisen ist gewiss nicht annähernd so interessant wie auf Deinem schönen Foto.
VG Burkhard
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Frank Koppen 10/02/2024 21:00
ich mag seine Fotos. Gutes Auge. Respekt
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Manfred Mairinger 10/02/2024 15:49
Herrliche Aufnahme mit den alten Signalen!
VG Manfred
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Roni - raildata.info 10/02/2024 10:19
Hallo!

Sehr schön!

lg,
Roni
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Klaus Kieslich 10/02/2024 0:34
Eine ja schon fast historische Aufnahme
Gruß Klaus
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makna 09/02/2024 23:58
Diese Signalbrücke ist eine wahre Augenweide - das Motiv einfach eine Wucht !!!
BG Manfred
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