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alles nur fassade

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D I O S K U R E N Photography


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teil des bismarck-denkmals
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Bundeskanzleramt

Zeitgenössische Moderne Gesamtplanung und Bundeskanzleramt: Axel Schultes mit Charlotte Frank 1997-01; Paul-Löbe-Haus und Marie-Elisabeth-Lüders-Haus: Stephan Braunfels 1997-2002

Wie eine Spange legt sich nördlich vom Reichstag das "Band des Bundes" über den Spreebogen. Es umfaßt - von Westen nach Osten - den "Kanzlerpark" auf der rechten Spreeseite, das Kanzleramt, das Paul-Löbe-Haus mit Büros für die Parlamentarier sowie - wieder am rechten Flußufer - das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, in dem u.a. die Parlamentsbibliothek untergebracht wird.

Der Masterplan der Berliner Architekten Axel Schultes und Charlotte Frank wurde weithin als Geniestreich gefeiert. Kein anderer Wettbewerbsvorschlag setzte so radikal auf eine Neugliederung des Spreebogens, dessen Bebauung, das Alsenviertel, im Krieg bis auf die Schweizer Botschaft untergegangen war. Mit dem Band des Bundes hat der Tiergarten wieder eine akzentuierte nördliche Rahmung erhalten, wo er früher nur ausfranste. Symbolträchtig auch, daß das Kanzleramt als Regierungszentrale nicht in eine architektonischen Konkurrenz zum Parlamentssitz tritt, sondern sich in das Band der Bundesbauten eingliedert.

Zwischen und über den zwei fünfgeschossigen Verwaltungstrakten erhebt sich das 36 Meter hohe "Leitungsgebäude", in dem die Büros des Kanzlers und seiner Staatsminister, der Kabinettsaal und Konferenzräume untergebracht sind.

Nach Norden und Süden hin ist jeweils ein großer Bogen in die kahle Wand geschnitten, nach Osten (zum Haupteingang) und Westen hin sind die Außenmauern aufgelöst zu großen Glasflächen, die sich zwischen hohen Betonstelen spannen. Der große Bau erhält dadurch eine erstaunliche Transparenz und Leichtigkeit. Ganz anders wirken die beiden Seitentrakte, deren Grundrisse einem Kamm ähneln. Die Büroräume gruppieren sich um Lichthöfe, die vollständig verglast sind. So erscheinen die langen Seitenwände mit ihrem Wechsel von fensterlosen Betonmauern und großen Glasflächen kompakt und trutzig.

Das Löbehaus, vom Münchner Architekten Stephan Braunfels entworfen, wirkt monumental und doch filigraner. Die Verbindung zum Kanzleramt und zum Lüdershaus schaffen weit auskragende Vordächer, die auf schlanken Betonsäulen stehen. Beiderseits eines Atriums, das den Bau in seiner gesamten Länge durchmisst, sind auch hier die Büros kammförmig angeordnet - allerdings in größerer Tiefe.

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