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(1) GONIA PICEA (Familie Raupen- oder Schmarotzerfliegen, Tachinidae)

(1) GONIA PICEA (Familie Raupen- oder Schmarotzerfliegen, Tachinidae)

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Dr.Thomas Frankenhauser


Premium (World), Regenstauf

(1) GONIA PICEA (Familie Raupen- oder Schmarotzerfliegen, Tachinidae)

Die allererste "große" Fliege, die ich draußen gesehen habe, möglicherweise schon vor Tagen, denn andere dieser Größe habe ich nicht gesehen.
Sie fliegt schon ab Februar - was sie da schon macht, weiß ich nicht; denn sie parasitiert in verschiedenen Eulenraupen.

(Nachtrag: hab nachgelesen. Die Gattung hat dem Parasitierungstyp zum Namen "Gonia-Gruppe" unter den Raupenfliegen verholfen (W. Baer, schon 1921). Diese Fliegen legen nicht, wie es auch manche tun, ihr Eier auf den Wirten ab, sondern auf deren Nahrungspflanzen. Die Raupen fressen die Eier mit, in ihrem Darmkanal schlüpfen dann die Fliegenlarven und beginnen ihr verderbliches Werk. Das wird der Grund für das frühe Erscheinen und damit der Selektionsvorteil der Gonia sein, denn die Eulenraupen (unter anderem; es werden auch verschiedene andere befallen) erscheinen ja erstens später, zweitens fressen die Eulenraupen oft nachts und verstecken sich tagsüber, sodaß eine Raupenfliege sie gar nicht zur Eiablage finden könnte! Wieder mal ein Wunderwerk der Natur!)

Die Art wurde bereits 1830 benannt.
Hier sonnt sie sich auf einem trockenen, das Licht reflektierenden Eichenblatt und wendet ihre größte Körperoberfläche der Nachmittagssonne zu, wie es viele Insekten machen. Dies in einem Trockenrasengebiet, wo bald die Orchideen erscheinen.
In der fc habe ich sie nicht nochmal gefunden, bestimmt mit der "Insektenbox" im Internet. Selten scheint sie nicht zu sein, aber sehr vorsichtig. Sicher eine halbe Stunde bin ich hinter ihr hergelaufen, um sie zu erwischen. Schnell fliegt sie bei Störung auf und setzt sich in einiger Entfernung wieder hin.
Zwei oder drei Fliegen der Art flogen herum; manchmal trafen sie sich, umflogen sich schnell und setzten sich dann getrennt voneinander auf Blätter oder trockene Grashalme.
Eine Paarung konnte ich nicht beobachten - es wird ihnen noch zu kalt sein, oder es gab momentan nur Männchen oder Weibchen ...
(2) zeigt ein Portrait der schönen Raupenfliege.

Göfis/Vorarlberg, 550 m, 11.2.2016

Comments 4

  • Daniela Boehm 12/02/2016 20:05

    Die sieht so extrem müde aus ..LG dani
  • alicefairy 12/02/2016 14:57

    Tolles Makro und farblich ein richtiger Hingucker
    Lg Alice
  • Dr.Thomas Frankenhauser 12/02/2016 10:39

    Es gibt so unendlich viele, hab bestimmt hundert Bilder angesehen. Und in den Fliegenbestimmungsbüchern, die ich habe, ist sie nicht drin ... LGT
  • Karl Böttger 12/02/2016 10:36

    Da warst du sehr ausdauernd und hast ein prima Bild hinbekommen. Die Bestimmung der Fliegen finde ich extrem schwierig, weil sie stark variieren und die Vorlagen nicht optimal sind.
    LG Karl

Information

Section
Folders Fliegen, Mücken
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Exif

Camera Canon EOS 550D
Lens Sigma 150mm f/2.8 EX DG OS HSM APO Macro
Aperture 10
Exposure time 1/200
Focus length 150.0 mm
ISO 100