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Sarg des Herischef-hotep

Sarg des Herischef-hotep

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Sarg des Herischef-hotep

Im Ägyptisches Museum ''Georg Steindorff'' kann man in einem kleinen extra Raum die wundervoll erhaltenen Grabbeigaben und Ausstattung des Herischef-hotep bewundern.

Wie ich unter dem letzten Bild schrieb, war Herischef-hotep im Alten Ägypten in der ersten Zwischenzeit (ca. 2034–2040 v. Chr,) Vorsteher einer Priesterabteilung am Totentempel des schon lange verstorbenen Königs Ni-user-Re.

Bootsmodelle aus dem Grab des Herischef-hotep
Bootsmodelle aus dem Grab des Herischef-hotep
† Monika Jennrich


Sein Grab ließ er sich in der Nähe des Totentempels anlegen.
Es war relativ klein, aber sehr gut ausgestattet.

Als Geschenk der Deutschen Orientgesellschaft kamen alle Fundstücke aus diesem Grab nach Leipzig.

So auch dieser wunderschöne aus Holz gearbeitete Sarg.

Insgesamt waren es zwei ineinander gestellte Kastensärge aus Holz.

Die Dekoration der privaten Gräber und Särge unterscheidet sich von den königlichen Grabstätten.
Während in den königlichen Grabstätten überwiegend religiöse sowie weltliche Themen zu sehen sind, die von der Herrschaft des Grabbesitzers erzählen,
befassen sich die Privatgräber überwiegend mit persönlichen Dingen und auch Opferdarstellungen an die Götter, damit diese ihnen wohlgesinnt sind.
In ihrer Vorstellung war damals der Sarg das Haus / Heim, worin sie im Jenseits leben.
So sieht man aufgemalt auf den Innenwänden oft alles notwendige was benötigt wird.
Geräte, Möbel, Schmuck, Toilettenartikel, Kleidung und Nahrung und Getränke.
Die Nahrung war sehr reichhaltig und abwechslungsreich.
Neben üppigen Beigaben von Fleisch, Rinderschenkel, gerupfte Enten, sieht man Spitzbrote, Kürbis, Zwiebeln, blaue Weintrauben , aufgeschichtete gelbe Früchte sowie stilisierte Kelchblätter, die auf die Früchte des Perseabaumes hinweisen können.
Auch Lotosblüten und Knospen sieht man.

Es gibt viel zu entdecken, ich denke auch für die, die sich nicht intensiv mit dem Alten Ägypten beschäftigen, ist es interessant.

Übrigens, die aufgemalten Augen an der Außenwand des inneren Sarges, war das Kopfende.
So konnte der Verstorbene auch nach draußen Blicken und Euch beobachten :-)

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