vom reisen..

und ankommen


Die Reisende ...
Die Reisende ...
Brigitte H...



*
Komm, laß die Tür mich leise nach dir schließen.
Der Tag war schwer. Mag er nun draußen stehn.
Laß nur den Regen ruhig weiterfließen,
Wir sind zu zwein. Was kann uns schon geschehn?

Laß andre schwärmen von dem Glanz der Sterne.
Mich freut schon, wie das Licht der Lampe fällt.
- Glaubst du es endlich nun, daß keine Ferne
Versprochnes hält?

Tat dir das weh? Hat uns der Herbst verändert?
Ja, unsre Träume welken mit der Zeit,
Und man begnügt sich mit der Wirklichkeit,
Wenn man ganz ehrlich durch die Jahre schlendert.

Mascha Kaleko

Comments 34

  • Michael Jo. 07/05/2021 12:54

    ... (..!);
    machen nachdenklich,
    Mascha K's Vers-Gedanken ... ;
     -  aber jaaa :
    (auch) ' man ' muss diese
    Realität akzeptieren ... ;
     - doch  vorerst geniesse ich
     nocheinmal dieses zartfrische Grün
    des Mai ... : wenn die Sonne es wieder
     öfter mit diesem   - auch die Seele
      ' streichenden ' (!) - Licht  durchtränkt ..

    LG., Michael
  • crestmike 05/11/2015 22:59

    Es scheint den beiden äußerst wichtig zu sein, rechtzeitig am Ziel anzukommen und dafür "um jeden Preis" den nächsten Anschlusszug zu erwischen. Vielleicht haben sie im vorherigen Zug schon gezittert, sind nach der Ankunft in Windeseile die Treppe runter und bei Gleis 3a wieder rauf; ihr Zug fährt gleich ab, aber da, wo sie sind, können sie nicht einsteigen, das ist 1. Klasse. Weiter, weiter... Der Sohn scheint Mühe haben mitzukommen, hat vielleicht schon leichte Panik zurückzubleiben, der Vater ist so sehr auf die Dinge vor ihm fixiert. Der Junge ist es gewohnt, in offenen Schuhen zu laufen, aber die Angst... Die Atemlosigkeit spiegelt sich sogar im Waggon; am Nebengleis die "kontrollierte Eile" zweier einander passierender Damen. Reisen, der "Wahnsinn" des Reisens...

    Das ist ein außergewöhnlich intensives Foto, in dem unendlich viele Geschichten drin stecken. Gratuliere zu der fantastischen Aufnahme!
    VLG Michael
  • klicketiklack 05/02/2015 1:24

    Eile, Eile ohne Weile ...
  • fotoGrafica 02/02/2015 15:01

    intensiv gut gemacht
    gruss wolfgang
  • wiedersehn 05/01/2015 10:12

    immer abschuss________________bereit.


    ~~sehr gute arbeit"


    wiedersehn
  • ingeborg m. 03/01/2015 18:22

    ..ein sehr nachdenklicher Text zu einem interessanten Bild..
    ich wünsche Dir noch viele Träume und ein lebendiges Jahr 2015!
    LG Ingeborg
  • Herr Zwax 02/01/2015 19:05

    ... am allerschönsten ist es, wenn man nicht mehr weiß, woher man kommt.
    (so sagt Herr Laotse)
  • pefö 02/01/2015 13:26

    Sehr lebendig, ein Bild das Geschichten erzählt, klasse gemacht
    LG Peter
  • Yvonne Steiger 02/01/2015 8:49

    Oh ja!
  • Hörbie40 01/01/2015 20:09

    Ein tolles Foto, Dein Bahnstreet. LGH
  • Clau.Dia´s 01/01/2015 19:51

    Ein wunderbares Street, das einen eiligen Aufbruch zeigt. Sie sind noch jung und vielleicht voller Träume. Das Absetzen der rosa Brille mit zunehmenden Alter macht den Aufbruch ins neue aber immer noch möglich, vielleicht überlegter und gemächlicher :-)
    Einen guten Start in ein neues, spannendes Jahr!
    LG Claudia
  • petra hoppe 01/01/2015 18:34

    ... menno nun müssen wir rennen um den zug zu bekommen nur weil du unbedingt noch mal aufs klo musstest....
    tschuldige das ist mir sofort eingefallen
    glg petra
  • bomae99 01/01/2015 18:19

    Gedanken in den Köpfen, wie Tempeln, lasse mich eintauchen, nein,
    du siehst es nicht, die Hast streift durch die Kleider,
    das Licht der Lampe sucht nach Erklärung, nur es fehlen die eigenen Worte.
    Hier versteckt sich die Aussage, die nach ihren Zielen sucht.
    Lg. Manfred
  • rschaefer 01/01/2015 18:18

    Feine kleine Serie.
    Wünsche dir ein frohes neues Jahr liebe Brigitte :)
    LG Rebecca
  • Grontius 01/01/2015 18:08

    Ich denke, man sollte die erwartungsvolle, ja flirrende Reiseatmosphäre dieser großartigen Fotos nicht gegen Mascha Kalekos Gedicht ausspielen.

    Manche suchen, andere haben gefunden.

    Mascha Kalekos Gedicht würde ich eher gegen eine Rastlosigkeit kontrastieren, die im Filmtitel "Überall ist es besser, wo wir nicht sind" auf den Punkt gebracht wurde.

    Wie besonders wichtig ihr die Gewissheit war, bei einem geliebten Menshen *ankommen* zu können, machen ihre Trauer-Gedichte deutlich, z.B. "Keiner Wartet"

    Alle müssen sie heim. Nur ich muß nicht müssen.
    Keiner wartet, daß ich das Essen ihm richte.
    Keiner sagt, komm, setz dich her. Wie bist du müde!
    Schneidet mir keiner das Brot.

    Keiner weiß, wie ich war mit achtzehn, damals.
    Keiner stellt mir den ersten Flieder hin,
    Holt mich vom Zug mit dem Schirm.

    Ist keiner, dem ich beim Lampenlicht lese,
    Was der Chinese vom Witwentum sagt:
    »Die Gott liebhat, nimmt er zu sich,
    Ehe er ihr den Geliebten nimmt.«

    Was nun kein beileibe nichts gegen die Lust am Reisen und gegen die Offenheit für Neues besagen soll.

    Dennoch ein wenig melancholisch,
    Grontius

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