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Rastatter Schloss

Rastatter Schloss

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Nirak.


Premium (World), BW

Rastatter Schloss

"Zwischen 1700 und 1707 ließ der Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden (Türkenlouis) in der weiten Rheinebene nach den Plänen des Architekten Rossi eine neue Residenz errichten, denn sein Stammschloss in Baden-Baden genügte seinen repräsentativen Bedürfnissen nicht mehr.

Auf dem Gebiet des Dorfes Rastatt, das er kurzerhand 1700 zur Stadt erhob, plante er eine weitläufige Anlage aus Schloß, Garten und Stadt.

Nachdem sich Ludwig Wilhelms Hoffnungen auf die polnische Königskrone zerschlagen hatten, war er gezwungen, sich endgültig in seinen eigenen Landen niederzulassen und mit einem angemessenen architektonischen Rahmen den größeren Höfen nachzueifern.

Das Schloss in Rastatt zählt heute mit dem Mannheimer Schloss zu den größten Barockschlössern in Südwestdeutschland und vor allem (man beachte) zu den frühesten und detailiertesten Nachahmungen des Versailler Schlosses.

Beeindruckend sind die reichlichen Stuckdekorationen und die imposanten Deckengemälde, die bekannte italienische Künstler gemalt hatten. Im Ahnensaal, auch vielmals als Festsaal genutzt, fallen sofort die Stuckfiguren auf, die türkische Gefangene darstellen. Sie erinnern an die Siege des Markgrafen Ludwig I, der Türkenlouis über die Osmanen.

Die Prachtentfaltung an der Murg sollte jedoch schon bald ein Ende finden. Kaum 70 Jahre nach dem Tode des Türkenlouis stirbt auch sein letzter Nachkomme. Das Schloß geht über an die markgräfliche Linie derer von Baden-Durlach, die das Schloss nicht benötigen. Nachdem das kostbare Inventar verkauft ist, bleibt eine Residenz zurück, die nie mehr als solche genutzt werden wird.

Eine Besichtigung des Rastatter Schlosses ist fast schon ein Muss, wenn man einige Tage in Baden-Baden verbringt.

Im Erdgeschoss sind noch zwei interessante Museen untergebracht: Das Freiheitsmuseum im linken Flügel, das auf Anregung des ehemaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann als Freiheitsmuseum und Erinnerungsstätte an die Badische Revulution eingerichtet wurde.
Im rechten Flügel findet man das Wehrgeschichtliche Museum. Zu sehen gibt es beispielsweise alte Uniformen, Rüstungen, Blank - und Feuerwaffen, Orden, Gemälde, sowie ein plastisch aussehendes Schaubild, das die Schlacht bei Slankamen gegen die Türken im Jahre 1691 darstellt."

Text von Rika Wettstein, Baden-Baden

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