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Wildpferde in Oostvaarderplassen

Wildpferde in Oostvaarderplassen

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Andreas E.S.


Premium (World), Nord-Eifel

Wildpferde in Oostvaarderplassen

Bei jedem Besuch des Ijsselmeeres fahren wir auch zum Oostavaarderplassen, wo die Holländer ein riesiges Gebiet des eingedeichten Landes für die Natur frei gelassen haben. Dieses Gebiet liegt am Südufer des Ijsselmeeres östlich von Lelystad. Hier haben sie ein gewaltiges Experiment gestartet: Ca. 1500 Wildpferde (Kunkis) teilen sich das Gebiet mit ca. 1500 Heckrindern (Nachzüchtungen des Auerochsen) und ca. 1500 Stück Rotwild. Diese Pflanzenfresser halten das Gebiet frei vom Bewuchs, sodass unendlich viele Bodenbrüter hier ihre Jungen nachziehen können. Inzwischen brütet sogar der Seeadler dort und von Spanien fliegen immer wieder Gänsegeier ein, denn hier finden sie reichlich Futter. Das Experiment ist sehr umstritten, denn da es keine Raubtiere für die großen Grasfresser gibt, geschieht die Auslese allein durch Futtermangel im Winter. Es gab vor einigen Jahren einen Fernsehfilm in Deutschland: "Serengeti hinter dem Deich"

Comments 8

  • eifel_dr_udlv 23/10/2014 16:17

    Ich habe im Internet dazu nachgesehen was ich an Informationen bekommen konnte. Das Bild ist wunderschön, aber es muß zu einem frühen Zeitpunkt des Experiments entstanden sein, als die Populationen noch nicht völlig aus dem Ruder gelaufen waren. Mittlerweile sieht das Areal zumindest zu einem großen Teil aus wie eine Wüste. Das Nahrungsangebot muß eine direkte Relation zur davon abhängigen Tierzahl haben. Wo das nicht ganz zu erreichen ist, müssen die Tiere zumindest die Möglichkeit haben, in Nachbarareale auszuweichen. Anderenfalls stellt sich ein "Crowdingeffect" ein. Bei solchem Gedränge vermeheren sich Innere u. Äußere Parasiten ins unendliche. Gleichzeitig steigt der Stress der gesamten Population enorm, was wiederum die Abwehrkräfte gegen Parasiten u. Krankheiten drastisch schwächt. Die Überweidung und das dadurch bedingte Dahinvegetieren der Rinder Pferde und Hirsche ist eine Schande. Dabei hätte man von den Schweizern, die ähnliche Erfahrungen gemacht hatten erfahren können, wie man es besser macht! LG Werner
  • Andreas E.S. 20/10/2014 22:49

    Nachdem ich die Links gesehen habe, die Dr. Lohse genannt hat und nach eigenem Nachdenken bin ich überzeugt, dass die Holländer den Fehler machen, dass sie hunderte von Tieren elend verhungern lassen anstatt sie selber zu töten und das Fleisch irgendwie zu verwerten. Das wäre sehr viel humander und würde dem Tierschutz eher entsprechen. Der Erlös vom Verkauf könnte ja dem Naturschutz zu gute kommen.

    Danke für die Information.
    VG Andreas
  • LauraFlorence 18/10/2014 22:13

    Die Argumente von Dr. Lohse klingen für mich logisch und nachvollziehbar. Da ich insgesamt zu wenig über dieses Projekt weiß, kann ich letztendlich keine fundierte Meinung haben. Allerdings zucke ich bei allen Projekten zusammen, bei denen der Mensch die Finger im Spiel hat, denn selten ist das, was aus gutem Willen entstand, dann doch wieder die Natur. Ich weiß nicht, warum die Menschen meinen, ständig in diese eingreifen zu müssen, im allgemeinen reguliert sie sich selbst, wenn der Mensch nicht eingreift.
    LG Laura
  • † Ingeborg K 18/10/2014 21:39

    Ich mag diese Wildpferde, sie verkörpern etwas sehr ursprüngliches, nicht hochgezüchetes.
    LG Ingeborg
  • Wolfgang Linnartz 18/10/2014 20:25

    ...und ich dachte schon, Du hättest schnell noch einen Abstecher in die Camarque gemacht.

    Wusste ich bislang noch nicht.

    LG Wolfgang
  • smokeonthewater 18/10/2014 19:50

    Tolles Naturschutzkonzept. Und auch ein schöner Anblick absolut freier Tiere. Auf den Rücken der Pferde haben sich Vögel niedergelassen ähnlich der Madenhacker in Afrika. Holland ist glücklicherweise so infrastrukturiert, dass nicht die Schnellstraßen diktieren, wo die Tiere weggesperrt werden.
    LG Dieter
  • Clemens Kuytz 18/10/2014 17:47

    KLASSE Aufnahme und eine äußerst interessante Geschichte.Danke
    lg clem