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Graureiher am See, Test Canon 7D

Graureiher am See, Test Canon 7D

19,352 110

Thomas Leib


Free Account, Metzingen

Graureiher am See, Test Canon 7D

Einen Test mit der Canon 7D und dem, Sigma 150-500 5,0-6,3 / DG APO OS HSM.
F/7,1, 1/320 Sek., ISO 3200, 500mm.
Aufgenommen am 28.11.2009

Graureiher oder auch Fischreiher genannt.

Merkmale:

Der letzte in Mitteleuropa noch weit verbreitete Großvogel mit einer Länge von 90 cm und einer spannweite bis 170 cm, Gewicht um 1,5 bis 2 kg. Gefieder in verschiedenen Grautönen, bei den Altvögeln von weiß bis schwarz, bei den Jungvögeln in matteren Kontrasten. Flug wuchtig rudernd mit zurückgelegtem Hals. Stimme laut und krächzend "kraik", oft im Fluge zu hören. Tag- und nachtaktiv bis in die späte Dämmerung.

Lebensraum:

Graureiher sind sehr anpassungsfähig. Sie brauchen nur fischreiche Gewässer vom Bach bis zur Meeresküste und ein Mindestmaß an Duldung durch den Menschen. Sie fehlen nur in geschlossenen Großwaldungen. Wenn es genügend Nahrung gibt, etwa wo gerade eine Mäuseplage herrscht oder wo - im Süden - Heuschreckenschwärme auftauchen, kommt der Graureiher sogar ohne Wasser aus. Wo er nicht verfolgt wird, gewöhnt er sich auch an den Menschen und brütet sogar inmitten von Großstädten, z.B. in Stockholm, Amsterdam, Nairobi und Mombasa.
In Norwegen wurde er das erstemal im Sunnmøre-Distrikt als Brutvogel beobachtet worden. Jetzt ist er ein häufiger Brutvogel an den Küsten von Møre og Romsdal. Auf Runder brütet er nicht, erscheint aber das ganze jahr über, um sich dort mit Nahrung zu versorgen.
Graureiher sind Teilzieher, die noch vor Ende der Schneeschmelze im Brutgebiet erscheinen, aber schon bald nach Ende der Brutzeit abziehen. Vor allem die Jungvögel unternehmen nach dem Flüggewerden weite Wanderungen und kommen mitunter bis nach Nordafrika. Manche jungen Reiher lassen sich später in fremden Reihenkolonien bis einige 1000 Kilometer von ihrem Geburtsort entfernt nieder. Die meisten Graureiher überwintern in Süd- und Westeuropa, manche auch in Mitteleuropa, wo sie in harten Wintern große Ausfälle hinnehmen müssen.

Fortpflanzung:

Graureiher sind selten Einzel-, meist aber Koloniebrüter. Reihenkolonien können uralt werden, manche schon seit Jahrhunderten benutzt. Die Eiablage beginnt schon im März. Im Mai herrscht in einer volkreichen Reihenkolonie großer Lärm. Die Jungen gackern rauh, dazwischen mischt sich das Krächzen der Altvögel.
Graureiher wirken in ihrem Verhalten hin- und hergerissen zwischen der Einzelgängerei, die ihnen bei der Jagd auf die nicht in beliebiger Menge vorhandenen Fische nützt, und der Geselligkeit, die ihnen während der Brut Vorteile bringt, weil sich manche Feinde nicht in die volkreiche Reihenkolonie wagen. Aus dieser Spaltung heraus haben die Reiher, wie auch andere Koloniebrüter, ein gestenreiches Ritual entwickelt, mit dem sie etwa ihrem Paarungspartner auf dem Nest nahe treten. Die festgelegten Verhaltensformen werden vom Artgenossen als ein Signal verstanden, das den "Einbruch" in dessen Individualdistanz ermöglicht, ohne Abwehrhandlungen auszulösen.
Beim Begrüßungsritual wird dem Partner auch ein Zweig als symbolischer Beitrag zum Nestbau überreicht. Menschlich gesprochen überwinden die Reiher instinktive Aggression durch ausgesuchte Höflichkeit.
Eizahl 3 bis 5, beide Eltern brüten, Brutdauer 26 bis 27 Tage, Nestlingsdauer 6 bis 7 Wochen. In einer Kolonie sind meist Junge sehr verschiedenen Alters anzutreffen. Fütterung etwa alle 2 Stunden aus dem Vormagen, wobei die Nahrung aus bis 30 km Entfernung herbeigeschafft wird. Aus dem Nest gefallene Jungvögel werden am Boden weitergefüttert.

Nahrung:

Der Graureiher braucht täglich etwa 500 Gramm tierische Kost. Er schlägt hauptsächlich Fische, aber auch Insekten, Mäuse, Schlangen, Jungvögel, sogar erwachsene Zwergtaucher. Bei der Jagd schreitet der Graureiher betont langsam umher. Erspäht er Beute, so schnellt der Schnabel blitzartig und äußerst zielsicher vor.
In einem natürlichen Gewässer hat der Fisch die Möglichkeit, sich zu verstecken, in einem künstlichen Fischzuchtweiher ist er dem Reiher oft schutzlos ausgeliefert. Darum rufen von Reihern geplagte Fischzüchter lautstark nach dem Abschuss von Reihern, dem auch mancherorts von den Behörden nachgegeben wird. Es wäre wirksamer, durch gitterartig über den Fischteich gespannte Stolperdrähte den Reihern dort das Fischen zu verleiden und dafür zu sorgen, dass den Vögeln naturnahe Fischgründe zur Verfügung stehen, wo sie die Bestände nicht gefährden.

Comments 110

The photo is not in the discussion.

  • JoPucki 28/02/2013 11:46

    Bei ISO 3200 könnte ich bei meiner Nikon D90 gleich
    eine zerissene Tapete als Hintergrund rein kopieren.
    Ich mache schon nichts mehr ab ISO 800. Vielleicht
    liegt das aber gar nicht mal so sehr an der Kamera,
    sondern an mir. Ich weiß es nicht. Ist ja auch egal.
    Was mir jedenfalls bei vielen (auch bei meinen ei-
    genen) Graureiher-Fotos aufgefallen ist, ist, das je
    nach Lichteinfall das Gefieder nicht Grau, sondern
    Blau wirkt. Es kann ja auch Unterarten geben, die
    eher bläulich gefärbt sind. Da habe ich mich noch
    nicht mit beschäftigt, glaube es aber eher nicht
    (hoffentlich haut mir gleich kein Ornithologe auf die
    Finger). Dein Reiher macht sich zwar in Blau auch
    ganz gut, aber ein Graureiher sollte ein Graureiher
    bleiben. Vielleicht kennst Du Dich da besser aus
    als ich.
    Gruß Joachim.

  • Brombeerfink 08/12/2011 0:23

    Das ist ein so wundervollers Foto. Dieser Graureiher
    so zartblau schimmernd wie ein Märchenvogel.
    Wie schön, dass Du ihn wenigstens im Foto festgehalten hast. Bildschön!
    LG, die Brombeerfink
  • Ingeborg Bröll 15/10/2011 19:15

    Ein super schönes Vogel-Portrait, Thomas...Schärfe, Farben TOP...vom feinsten...und eine herrliche Nahaufnahme...gefällt mir sehr...sehr gut.Tolle Arbeit.Liebe Grüße von -Inga -
  • Kathrin Reinemann 06/10/2011 14:51

    Den Graureiher hast du Fantastisch eingefangen. Bei mir fliegen sie immer weg, leider!
    Lieben Gruß Kathrin
  • Cobrak 25/09/2011 20:57

    Magnifique!
  • K.-H.Schulz 23/09/2011 12:23

    Eine sehr gelungene Aufnahme. Schönes WE
    LG:karl-Heinz ,bei der Arbeit
  • Wolke11 19/09/2011 9:16

    Eine Aufnahme die alles in sich vereint. Schärfe 1a, Farblich perfekt und dann noch die ausführliche Beschreibung über den fast bläulich schimmernden Graureiher. Ich bin beeindruckt ...sei herzlich gegrüßt...
  • Von der Dinkelheide 21/05/2011 13:09

    Bist super nah ran gekommen!
    Schönes Erlebnis in toller Farbe und Schärfe.

    Liebe Grüße Dagmar, und danke für Deinen wieder lieben Kommentar zu:
  • Josiane FERRET 10/01/2011 21:05

    je ne connais pas ce bel oiseau bleu
    amitiés
    Josiane
  • L.K-Photo 21/12/2010 8:22

    Da schließe ich mich gern an...glungen.VG Lars
  • Ludwig Klingelhöfer 31/05/2010 18:52

    hallo thomas, schönes foto. gefällt mir gut.
  • Gerhard Kerschke - g.k. 27/05/2010 20:30

    Thomas, mit diesen Aufnahmedaten ist es ein sehr gelungenes Foto geworden; Sogar der Hintergrung past herlich;

    Grüße von Gerd
  • Christine Masche 06/05/2010 21:05

    Der sieht aber schön aus mit einer tollen Erläuterung. LG. Christine
  • ASA 74 11/03/2010 21:05

    sehr gut getroffen.Super Foto
  • xlrstecker 10/03/2010 17:49

    Sein Kollege hat aus meinem Gartenteich zwei kleinere Koi-Karpfen zum Frühstück einfach verschluckt und danach sich frech in Positur auf den Gartenweg gestellt.
    Davon gibt es ein Foto, welches aber nicht sehr gut in der Qualität ist, da es durch ein Fliegenfenster geschossen wurde.
    Dein Foto gefällt mir gut.
    LG Jörg