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Orgel im Passauer Dom

Orgel im Passauer Dom

4,030 2

Dietmar Guth


Free Account, Koblenz

Orgel im Passauer Dom

Orgeln des Domes St. Stephan

Orgelerbauer Orgelbau Eisenbarth
Baujahr 1980
Letzte(r) Umbau/Restaurierung 1993
Epoche 20. Jahrhundert
Orgellandschaft Niederbayern
Technische Daten
Anzahl der Pfeifen 17.974
Anzahl der Register 233
Anzahl der Pfeifenreihen 333
Anzahl der Manuale 5
Windlade Größtenteils Schleifladen
Tontraktur Hauptspieltisch elektrisch
Registertraktur Hauptspieltisch elektrisch

Bedeutende Organisten

Georg Muffat, Walther R. Schuster, Hans Leitner, Ludwig Ruckdeschel
Die fünf Orgeln des Domes St. Stephan (Passau) wurden in den Jahren 1978 bis 1980 und 1993 von der Passauer Orgelbaufirma Eisenbarth nach Plänen Walther R. Schusters unter Verwendung von Teilen der vorherigen Steinmeyer-Orgel von 1928 errichtet. Die Hauptorgel mit 126 Registern befindet sich auf der mittleren Westempore und wird rechts von der Evangelienorgel – einem Solowerk im Stile der französischen Romantik – und links von der Epistelorgel im Stil italienischer Orgeln des 16. und 17. Jahrhunderts flankiert. Über dem dritten Gewölbejoch des Langhauses befindet sich im Dachstuhl des Domes die Fernorgel, die über das sog. Heilig-Geist-Loch ihre Klänge ins Kirchenschiff sendet. Im Chorraum befindet sich schließlich die Chororgel, deren Disposition sich an Orgeln des norddeutschen Barock orientiert. Alle fünf Orgeln können gemeinsam vom fünfmanualigen Hauptspieltisch auf der mittleren Westempore gespielt werden. Insgesamt verfügt die Orgel über 233 Register, 17.974 Pfeifen sowie vier Glockenspiele. Die fünf Orgeln bilden somit – gemessen an der Anzahl der Pfeifenreihen (333) – gemeinsam die größte Orgelanlage Europas, sowie die fünftgrößte Orgel der Welt.
Bereits 1467 stand im Vierungsbereich eine Orgel. 1688 erbaute Leopold Freundt eine Orgel mit etwa 28 Registern auf der Westempore. 1715 kamen zwei Pfeilerorgeln in der Vierung dazu; sie wurden von Johann Ignaz Egedacher erbaut. Dieser erbaute 1731 auch eine neue Orgel auf der Westempore, deren Prospekt noch heute die Hauptorgel auf der Westempore beherbergt. 1858 wurden die Pfeilerorgeln auf die westlichen Seitenemporen versetzt. 1890 ersetzte ein Neubau Martin Hechenbergers die alte Egedacher-Orgel auf der Westempore. 1924 fasste das Domkapitel den Beschluss zum Bau einer neuen Orgel; den Auftrag vergab es an die Firma Steinmeyer Orgelbau. Bis 1928 entstand so die mit 208 Registern damals größte Orgel der Welt, verteilt auf fünf Teilorgeln. 1980 und 1993 erbaute die Firma Eisenbarth aus Passau unter Beibehaltung von 55 Registern und des räumlichen Konzepts der Steinmeyer-Orgel die gesamte Orgelanlage neu. Weiterhin befindet sich in der Andreas- und Lamberg-Kapelle eine Orgel (II/17) bzw. ein Positiv (I/4). Nach der Berufung Hans Leitners an die Orgel der Münchener Frauenkirche ist seit 2004 Ludwig Ruckdeschel Domorganist.

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