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Milvische Brücke

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Milvische Brücke

Die Milvische Brücke (italienisch: Ponte Milvio, früher Ponte Molle oder Mollo, lat.: Pons Milvius, auch Mulvius) ist eine auf die Antike zurückgehende Brücke, die den Tiber in Rom überspannt. Sie liegt in einer geraden Verlängerung der Via Flaminia vom Forum Romanum und der Piazza del Popolo im Norden Roms. Bekannt ist die Brücke durch die dort im Jahr 312 ausgetragene Schlacht an der Milvischen Brücke. Die Brücke war für Jahrhunderte der Haupteingang in die römische Metropole für Reisende aus dem Norden. Diese Aufgabe übernimmt heute der 1951 fertiggestellte Ponte Flaminio. Der Ponte Milvio ist heute für den Autoverkehr gesperrt.

Seit einiger Zeit ist es Brauch von Jungverliebten, ein Vorhängeschloss an der zentralen Brückenlaterne der Milvischen Brücke anzubringen und anschließend den Schlüssel mit dem Schwurspruch "für immer" (per sempre) in den Tiber zu werfen. Für die Verliebten bedeutet dies, dass sich ihre Liebe in Zukunft als unzerbrechlich erweist. Das angebrachte Vorhängeschloss wird zudem mit den Vornamen oder Initialen des Paares und dem Datum ihrer Verbindung versehen. Unter der Last der Schlösser ist die zentrale Brückenlaterne inzwischen eingebrochen - die Verliebten sind daher auf eine andere Laterne "umgestiegen".

Vermutlich wurde dieser Brauch von den Absolventen der Sanitätsakademie San Giorgio in Florenz initiiert, die nach dem Ende der Ausbildung die Vorhängeschlösser ihrer Umkleideschränke an der Brückenlaterne befestigten. Dieser Brauch wurde dann von den Verliebten in Rom übernommen. Besondere Popularität erlangte diese Tradition nach dem Erscheinen des Buches "Ich steh auf dich" von Federico Moccia. Die zwei Hauptpersonen der Erzählung schwören sich ewige Liebe während sie ein Vorhängeschloss an der zentralen Brückenlaterne anbringen und den Schlüssel in den Fluss werfen. Weiteren Bekanntheitsgrad erlangten die "Lucchetti d'Amore" ("Liebesschlösser") auch durch das Musikvideo von Tiziano Ferro zur Singleauskopplung Ti scatteró una foto.

Nach langen Diskussionen über eine mögliche Entfernung der Schlösser aufgrund einer "Verschandelung der Brücke" hat die Stadt Rom reagiert und vor jeder der sechs Laternen Pfosten mit Ketten aufgestellt, an denen die Schlösser nun befestigt werden dürfen.

Der Brauch wird auch an der Alten Brücke (Ponte Vecchio) in Florenz gepflegt, wobei die Vorhängeschlösser am Gitter des Monumentes von Benvenuto Cellini angebracht werden. Das florentinische Ordnungsamt ahndet dieses Verhalten derzeit mit einem Bußgeld in Höhe von 50 Euro.

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